Kontaktperson oder Positiv? So bereiten Sie sich für die häusliche Corona-Quarantäne vor!

Mit Omikron ist das Corona-Virus zu einer Variante mutiert, die ansteckender als alles bisher Bekannte scheint. So ansteckend, dass Wissenschaftler bereits im vergangenen Dezember prognostizierten, dass es im nun dritten Jahr der Pandemie doch fast jeden erwischen wird. Leuchtet auch auf Ihrem Schnelltest erst einmal der zweite Strich in Rot auf, heißt es für die kommenden Tage: Ab in die häusliche Isolation!

Doch Moment mal, denn laut den aktuellen Bestimmungen ist davon ja längst nicht jeder betroffen! Folgende Kontaktpersonen eines oder einer Covid-19-Infizierten sind von der Quarantänepflicht ausgenommen (Stand vom 3. Februar 2022 auf infektionsschutz.de, abgelesen am 7. Februar 2022):

  • Dreimal Geimpfte (d.h. vollständiger Impfstatus + Booster-Impfung)
  • Vollständig Geimpfte ab dem 15. Tag bis zum 90. Tag nach der zweiten Impfung
  • Genesene ab dem 28. Tag bis zum 90. Tag (ab dem Datum der Positiv-Test-Abnahme)
  • Genesene mit zusätzlicher Impfung

Für alle nicht in der Liste genannten Personen gilt Isolationspflicht für die kommenden 10 Tage, die anschließend ohne erneutes Testen beendet werden kann. Wer die Quarantäne frühzeitig beenden will, kann bereits nach 7 Tagen einen negativen zertifizierten Antigen-Test oder einem PCR-Test als Nachweis vorlegen. Für Kinder und Jugendliche, die in Einrichtungen wie Kita oder Schule regelmäßig getestet werden, ist ein solches Freitesten sogar schon nach 5 Tagen möglich.

Keine Ausnahmeregeln für Johnson&Johnson-Erstgeimpfte trotz Booster

Wer zunächst einmal mit dem Vakzin Janssen von Johnson&Johnson geimpft und nachträglich dann noch einmal geboostert wurde (egal, mit welchem Impfstoff), hat beim „Ausnahmen-Roulette“ ebenfalls Pech gehabt. Denn dafür gibt es aktuell leider keine Ausnahme von der Quarantäne-Pflicht.

Klingt im besten Fall nach einer kurzen Zeit? Nicht unbedingt! Tatsächlich können Quarantäne und Isolierung von Betroffenen als sehr belastend empfunden werden.

Schließlich wird man als erkrankte oder Kontakt-Person vom sozialen Leben weitestgehend ausgeschlossen. Und so dürfen Hundehaltende mit dem geliebten Vierbeiner nicht mal mehr zum Gassi gehen raus. Auch Fragen wie solche, ob spontan die Arbeit im Homeoffice klappt oder wer einen mit Lebensmitteln oder gar Medikamenten versorgt, sollten natürlich geklärt sein. Mit unserer Checkliste sind Sie gut auf die Quarantäne-Zeit vorbereitet.

In Quarantäne mit Kind & Kegel (oder Hund): An was sollte ich vor der Infektion denken?

Beginnen wir mit einem Szenario, das sich aktuell vermutlich mehrere hundertmal pro Tag in Deutschland abspielt – und daher auch Sie treffen kann: Sie wurden positiv getestet und die häusliche Quarantäne lässt sich nicht mehr verhindern. Währenddessen springen die lieben Kleinen allerdings noch quietschfidel durch die Wohnung und zeigen keinerlei Anzeichen einer Ansteckung

Damit das auch so bleibt, sollte das Infektionsrisiko minimiert werden. Konkret bedeutet das: Ab sofort sollten Sie sich in unterschiedlichen Räumen aufhalten – auch nachts. Alleinerziehende sollten außerdem darüber nachdenken, ob für die gesunden Kinder nicht ein „Urlaub“ bei Tante und Onkel ratsam wäre. Und auch eventuelle Mitbewohner und Mitbewohnerinnen, die aufgrund ihres Alters oder etwaiger Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören, sollten für die Dauer der Quarantäne lieber ein paar Tage „ausfliegen“.

Führt jedoch kein Weg an einer gemeinsam verbrachten Quarantäne vorbei, können (und sollten) Sie diese Tipps berücksichtigen:

  • Achten Sie auf die bekannten Basics zur Ansteckungsprävention.
  • Regelmäßiges Händewaschen sowie das Einhalten der Husten- und Niesetikette sind spätestens jetzt nichts, worauf Sie verzichten sollten.
  • Teilen Sie Haushaltsutensilien wie Geschirr oder Handtücher nicht miteinander.
  • Mahlzeiten sollten Sie getrennt voneinander einnehmen.
  • Auch für Hygieneartikel gilt strengstes Teilen-Verbot. Sofern möglich: Nutzen Sie ein separates Badezimmer.
  • Für alle gemeinsam genutzten Räume gilt: Regelmäßig lüften! Zudem sollten Sie darauf achten, Oberflächen wie Türklinken, Tische und Ablageflächen regelmäßig zu desinfizieren.

Ach ja: Und alle Menschen, mit denen Sie zusammenleben, sollten den Kontakt zu anderen Menschen für die nächsten Tage auf ein Minimum reduzieren.

Häusliche Kontaktperson: Angesteckt trotz Quarantäne und Isolation?

All die Vorsicht war erfolglos und Ihr Mitbewohner oder Ihre Tochter bemerken plötzlich doch Symptome einer Erkrankung (insbesondere Atemwegsbeschwerden oder Fieber)? Melden Sie sich umgehend telefonisch beim Hausarzt! Wenn notwendig, kann dieser dann eine Überweisung zur zentralen Anlaufstelle für Corona-Verdachtsfälle ausstellen.

Quarantäne „überleben“: Was sollte ich im Haus haben?

Vorratsschrank hin oder her – die wenigsten von uns haben einen derart großen Lebensmittelvorrat zu Hause, um sieben (oder schlimmstenfalls sogar zehn) Tage Quarantäne zumindest mit etwas kulinarischem Anspruch gut zu überstehen.

Sollten Sie bei Freunden oder Familie noch einen Gefallen guthaben, könnten Sie nun also die Gunst der Stunde nutzen und sie bitten, beim nächsten Einkauf auch Ihre Einkaufsliste abzuhaken. Wichtig: Die Einkäufe sollten vor der Wohnungstür abgestellt werden, um direkten Kontakt zu vermeiden. Zudem bleibt die Alternative Lebensmittel online zu bestellen. Auch gibt es in einigen Regionen Initiativen zur Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliche Helfer, die Sie in dieser Ausnahmesituation unterstützen können. 

Sie fühlen sich besser, wenn Sie vorsichtshalber alles im Haus haben? Dann denken Sie daran: Im Supermarkt zu hamstern ist keine gute Idee – auch kein Toilettenpapier! Machen Sie zunächst eine Bestandaufnahme Ihrer Vorräte zu Hause und erstellen Sie dann einen Essensplan für die kommenden Tage! Wenn jeder nur das kauft, was er oder sie auch tatsächlich für ein paar Tage benötigt, können Engpässe vermieden werden.

Homeoffice trotz Quarantäne?

Ob Sie in Quarantäne arbeiten müssen (oder nicht), hängt insbesondere davon ab, ob Sie sich bei Symptomen einer Covid-19-Erkrankung vom Arzt krankschreiben lassen. Das geht praktischerweise auch weiterhin telefonisch. Mit der ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung melden Sie sich dann bei Ihrem Arbeitgeber krank. Wie bei anderen Erkrankungen auch muss man in diesem Fall dann natürlich nicht arbeiten.

Doch Vorsicht: Ein positiver Corona-Test genügt hierfür nicht – zumindest nicht, solange entsprechende Symptome ausbleiben. Denn wer nicht arbeitet, obwohl das trotz Quarantäne möglich wäre, begibt sich arbeitsrechtlich auf ziemlich dünnes Eis. „Faulenzenden“ Arbeitnehmenden droht im schlimmsten Fall dann nämlich eine Abmahnung oder gar die Kündigung.

Zwar hatten wir (fast) alle bereits in der Vergangenheit das ein oder andere Mal die Gelegenheit, eine ad-hoc-Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice zu üben. Dennoch kann es nicht schaden, im Unternehmen erneut darauf zu verweisen, dass Sie alles Notwendige an Technik, Arbeitsutensilien & Co. im Haus haben sollten. Bitten Sie gegebenenfalls einen Kollegen oder eine Kollegin darum, Ihnen die notwendigen Materialen zu Hause vorbeizubringen. Und: Während Ihrer regulären Arbeitszeit müssen Sie für Vorgesetzte und Kunden auch im Homeoffice erreichbar sein.

Hausapotheke: Welche Medikamente sind bei einer Coronainfektion sinnvoll?

Medikamente und Hausmittel, die einem helfen, bei einer Grippe schnell wieder auf die Beine zu kommen, sollten in keiner Hausapotheke fehlen. Dazu gehören Mittel zur Schmerzlinderung und zum Fiebersenken, zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen.

Allerdings raten Experten, moderates Fieber zunächst auszusitzen – oder besser: zu liegen, da es ein wichtiger Bestandteil beim Aufbau der Immunabwehr ist. Zudem ist es ratsam, die eigene Hausapotheke mit abschwellenden Nasentropfen aufzustocken. Gute pflanzliche Alternativen sind Eukalyptus und Holunder, die die natürliche Funktion der oberen Schleimhäute unterstützen.

Eventuelle Halsschmerzen lassen sich leicht mit Lutschtabletten oder Gurgellösungen in den Griff bekommen. Da ein nicht dringender Arztbesuch mit anschließender Rezeptausstellung für Sie in der Quarantäne tabu ist, sollten Sie freiverkäufliche Medikamente aus der Apotheke wählen. Gegen Husten empfehlen sich sogenannte pflanzenbasierte Phytotherapeutika aus Thymian, Salbei oder Efeu. Diese sollen das Abhusten erleichtern und den Reizhusten mildern.

Auch Ihre regelmäßig vom Arzt verordneten Medikamente sollten für eine mögliche Quarantänezeit immer vorrätig sein. Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) empfiehlt, mit einem Bedarf für rund zwei Wochen zu planen.

Welche medizinischen Grundlagen sollten geklärt sein?

Eins ist klar: Wer als Kontaktperson oder infiziert in der Quarantäne gelandet ist, gilt nicht als Hypochonder, wenn er oder sie den eigenen Gesundheitszustand genau beobachtet. Messen Sie zweimal täglich Ihre Temperatur und führen Sie gegebenenfalls ein Tagebuch, in dem Sie durch das Eintragen von Körpertemperatur und Symptomen einen genauen Verlauf Ihres Krankheitsbildes bekommen.

Gut zu wissen: Finanziell abgesichert ins Krankenhaus

Manchmal lässt sich ein Krankenhaus-Aufenthalt jedoch trotz aller Vorsichts- und Quarantänemaßnahmen nicht vermeiden. Die Krankenhauszusatzversicherung der Bayerischen übernimmt für Sie die entstehenden Zusatzkosten – und legt gegebenenfalls sogar je nach Vertrag noch etwas für Sonder- und Extraleistungen oben drauf.

Sollten Sie dringend eine ärztliche Behandlung benötigen, kontaktieren Sie Ihren Haus- oder Facharzt! Da Sie die Quarantäne nur in Absprache mit dem Gesundheitsamt verlassen dürfen, sollten Sie dieses zuvor unbedingt über Ihren Plan informieren.

Trotzdem gilt natürlich: All die Vorsicht sollte Sie nicht davon abhalten, in akuten lebensbedrohlichen Situationen ohne zu zögern den Notruf 112 zu wählen!

Wie komme ich mental durch die Zeit der Corona-Zwangsisolierung?

Selbst symptomfrei wird die Quarantäne oft als Herausforderung empfunden. Kein Wunder. Denn beschränkt sich das Leben über einen längeren Zeitraum ausschließlich auf die eigenen vier Wände und werden soziale Kontakte in dieser Zeit komplett eingefroren, kann die Psyche leiden. Wichtig ist es daher, auch die seelische Gesundheit zu pflegen.

Unser Tipp: Schaffen Sie sich feste Tagesstrukturen. Auch wenn Sie nicht im Homeoffice tätig sind, gibt es genügend Möglichkeiten, für geregelte Strukturen zu sorgen. Denken Sie beispielsweise an feste Essenszeiten. Erhalten Sie außerdem soziale Interaktionen aufrecht, indem Sie über Telefon oder soziale Medien mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben.

Begrenzen Sie jedoch auch ganz bewusst Ihren Medienkonsum, wenn Sie merken, dass er zur Belastung wird. Versuchen Sie es neben körperlichen Aktivitäten wie Home-Workouts auch mit Meditations- und Entspannungsübungen. Anleitungen dafür gibt es im Internet zuhauf. Sie haben einen Balkon oder privaten Garten? Na prima! Im nahenden Frühjahr heißt es: So oft wir möglich raus an die frische Luft!

Versuchen Sie, eine positive Grundeinstellung zu bewahren und sprechen Sie mit Menschen, die Ihnen nahestehen darüber, was Sie beschäftigt. Das soll jedoch keinesfalls bedeuten, dass Sie eine anhaltende Niedergeschlagenheit ignorieren sollen.


Eine erste Anlaufstelle kann dann die Telefonseelsorge sein, welche Sie unter 0800-111 0 111, 0800-111 0 222 oder 116 123 erreichen.