Studienstart: Der ultimative Ersti-Guide

Es ist soweit! Endlich liegt der Zulassungsbescheid für den Traumstudiengang im Briefkasten und der Semesterbeginn in der zukünftigen Heimatstadt steht schon fast vor der Tür. Das Studium ist ein völlig neuer Lebensabschnitt und der erste Schritt in das „echte Erwachsenenleben“. 
Dabei ist es mehr als selbstverständlich, wenn neben der Vorfreunde auf ein neues Abenteuer auch mal ein mulmiges Gefühl aufkommt. Denn die viele Unizettelei, der Umzug in eine neue Stadt und die sagenumwobene Klausurenphase haben schon dem ein oder anderen Ersti schlaflose Nächte bereitet. Aber keine Panik, die neuen Herausforderungen zu meistern ist kein Hexenwerk. Zumindest nicht mit unseren nützlichen Tipps zum Studienstart.

Vor lauter Zulassungseuphorie nicht die Immatrikulation vergessen!

Die Freude über den Zulassungsbescheid ist bei den meisten Studienanfängern riesengroß. Schließlich ist es heute durch viele Zulassungsbeschränkungen, wie die NC-Grenze oder Eignungstests, gar nicht mal so selbstverständlich, einen Platz im Traumstudiengang zu ergattern. Auf die Zulassung muss jedoch noch die Immatrikulation, also die Einschreibung an der Uni, folgen. Ohne die Immatrikulation ist nämlich jeder Zulassungsbescheid wertlos. Das heißt: Den Termin zur Einschreibung auf keinen Fall vergessen und unbedingt wahrnehmen! Zudem sollte man alle, meist auf dem Zulassungsschreiben aufgeführte Dokumente (Ausweis, Abiturzeugnis & Co.), vollständig zur Immatrikulation mitbringen.
Das klingt alles selbstverständlich, sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn bei der Immatrikualtion von jährlich einer halben Millionen Erstis an deutschen Hochschulen, muss alles glatt laufen. Deswegen sind die meisten Universitäten bei fehlenden Dokumenten oder einer verspäteten Einschreibung ziemlich frei von Mitleid, ganz nach dem Motto: Wer sich nicht an die Regeln hält, kann wieder gehen! 

Das heißt: Unbedingt an den nötigen Papierkram und den richtigen Termin denken, sonst ist die Vorfreude auf das Studium ganz schnell wieder verflogen.

Die erste eigene Wohnung

Bei den Eltern ausziehen: Für die einen ein Fluch, für die anderen ein Segen. Klar, alleine zu wohnen bringt einige Freiheiten und Vorteile mit sich. Schließlich kann niemand mehr Vorschriften zum Haushalt oder zu Ausgehzeiten machen. Wer den Schritt in die eigenen vier Wände schon gewagt hat, würde uns jedoch zustimmen, dass die erste eigene Studentenbude auch ganz neue Herausforderungen und Entscheidungen mit sich bringt. 

Herausforderung #1: Eine Wohnung finden

Gleich den Schritt ins alleine Wohnen wagen? Oder doch lieber eine WG mit netten Mitbewohnern suchen? Die Wahl ist hier wohl typabhängig. Die Suche kann sich jedoch vor allem in Großstädten gleichermaßen schwierig gestalten. Besonders praktisch sind hier Portale wie wg-gesucht.de oder Facebook-Gruppen, in denen freie Zimmer und Wohnungen angeboten werden.

Herausforderung #2: Den neuen Wohnsitz anmelden

Wenn die Traumwohnung oder -wohngemeinschaft gefunden ist, ist die Arbeit damit nicht getan. Denn der Wohnsitz in der neuen Heimatstadt muss innerhalb einer Frist von zwei Wochen angemeldet werden. Dafür ist das Einwohnermeldeamt zuständig. Welches das Richtige ist, verrät der Behördenfinder. Hier gilt wie bei der Immatrikulation: Fristen einhalten! Denn sonst kann schlimmstenfalls ein Bußgeld drohen, das gerade dem Studentengeldbeutel besonders weh tut. 

Herausforderung #3: Die neue Wohnung einrichten

Wenn die Arbeit erledigt ist, geht es ans Vergnügen! Die neue Wohnung oder das eigene WG-Zimmer kann man nach Lust und Laune einrichten… wenn da nicht diese lästigen Preisschilder an den Traummöbeln hängen würden! Der Ruf des armen Studenten kommt ja nicht von ungefähr. Das Stichwort für eine stylische Einrichtung bei kleinem Budget heißt deshalb: Upcycling! 
Beim Upcycling werden einfache Materialien und Gegenstände durch ein paar Handgriffe aufgewertet. Dabei kann man sich eine ganze Menge an Geld sparen und springt nebenbei auch noch auf den Nachhaltigkeitstrend auf. Der eigenen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, einige Inspirationen haben wir dennoch parat:​​​​​​​

Der Klassiker: Aus Paletten mach Sofa!
Fertige Sofas können, vor allem wenn sie auch noch bequem sein sollen, einen ganzen Batzen Geld kosten. Ein Glück, dass man eine stylische Chillmöglichkeit auch ganz einfach selber machen kann. Dazu werden in der minimalistischsten Form lediglich drei unbehandelte Europaletten, ein Akkuschrauber, Schrauben, etwas Schleifpapier und ein paar Kissen benötigt. Und so geht`s:

  1. Die Paletten abschleifen. Besonders wichtig ist hierbei, dass die Europaletten unbehandelt sind.
  2. Zwei Paletten dienen übereinander gestapelt als Sitzfläche. Die dritte Palette wird aufrecht als Lehne hinter den übereinander gestapelten Paletten platziert. Die Paletten so miteinander verschrauben. 
  3. Das Sofa, wenn gewünscht, mit (Holz-)Farbe nach Wahl anstreichen, trocknen lassen und viele Kissen darauf platzieren. 

Tipp: Sitzkissen für Palettensofas gibt es auch schon fertig zugeschnitten zu kaufen!

Damit alles zusammenpasst: Das Kistenregal
Aufbewahrungsmöglichkeiten für Ordner, Klamotten & Co. sind für die eigenen vier Wände ein Muss. Und ganz einfach selber zu bauen! Aus ein paar Wein- oder Obstkisten wird im Handumdrehen ein rustikales Regal, das im Möbelhaus schon mal ein kleines Vermögen kosten kann. Dazu werden (je nach gewünschter Größe des Regals) ein paar leere Wein- oder Obstkisten, ein Akkubohrer und Schrauben benötigt.

  1. Die Kisten gründlich reinigen und nach Wunsch anstreichen oder lackieren. 
  2. Die Kisten so anordnen, wie sie später aufgebaut werden sollen.
  3. Die Seiten und Böden mit Schrauben aneinander befestigen. Fertig!

So gelingt Ihnen auch der Studienstart!
Wenn die Immatrikulation und alles rund um den Umzug geschafft ist, kann man auch als studentischer „Frischling“ getrost in die Zukunft blicken. Damit das auch so bleibt, kommen hier noch drei grundsätzliche, aber wirklich nützliche Tipps für den Start in den neuen Lebensabschnitt:

  1. Lieber eine Ersti-Party zu viel, als zu wenig: In nahezu jeder Universitäts- oder Hochschulstadt sind in der ersten Semesterwoche alle Klubtüren weit geöffnet. Unsere Meinung: Das sollte jeder Ersti voll und ganz ausnutzen. Denn zwischen dem ein oder anderen Bier und guter Musik lassen sich ganz einfach neue Bekanntschaften schließen.
  2. Latein lernen: Damit meinen wir nicht, dass hier jemand nun unbedingt das große Latinum pauken sollte. Die Begriffe „cum tempore“ und „sine tempore“ gehören aber trotzdem unbedingt in den Wortschatz jedes Studenten. Denn: Fängt eine Vorlesung um 8 Uhr c.t., also „cum tempore“ an, muss man tatsächlich erst um Viertel nach 8 auftauchen. Bei einer Vorlesung um 8 Uhr s.t., also „sine tempore“, müssen Sie sich auf den Anfang um Punkt 8 Uhr vorbereiten. Klingt komisch? Ist aber seit Jahrhunderten tatsächlich so!
  3. Digital ist das neue Analog: In der Schule noch unverzichtbar, in der Uni aber total überholt – von Stift, Block und Hefteinträgen sollte man sich in der Universität nach Möglichkeit besser zu früh als zu spät verabschieden. Denn Vorlesungsnotizen, Seminartexte und Übungsblätter lassen sich bei der Fülle an Stoff, der einen als frischgebackener Student erwartet, ganz einfach besser am Laptop bearbeiten. Glaubt uns, wir wissen, wovon wir sprechen!

Alles gelesen und verinnerlicht? Sehr gut. Dann viel Glück und viel Erfolg im Studentenleben. Es wird großartig!