Teamarbeit und Versicherung im Homeoffice – das müssen Sie wissen!

Ein Plausch in der Teeküche, das Feierabendbier mit den Kollegen oder die jährliche Betriebsfeier sind in normalen Zeiten fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Kein Wunder! Schließlich trägt der Austausch abseits von beruflichen Inhalten dazu bei, die Zusammenarbeit zu stärken.

In Zeiten von Homeoffice und Remote-Arbeit gehen die liebgewonnenen Miteinander-Aktivitäten jedoch verloren, sodass der Arbeitstag oft nur aus digitalen Meetings und Absprachen per E-Mail besteht. Diese ungewohnte Situation birgt nicht nur Herausforderungen für jeden einzelnen Arbeitnehmer und betroffene Führungskräfte. Umfragen zeigen, dass auch der Zusammenhalt im Team oftmals zu kurz kommt. Denn während die Arbeit im Homeoffice bei über 60 Prozent der Berufstätigen ein Gefühl von Einsamkeit hervorruft, leidet laut der Hälfte aller Befragten auch das tatsächliche Teamwork.

Die gute Nachricht: Auch zwischen einsamen Arbeitstagen und erschwerter Kommunikation gibt es Möglichkeiten, für einen starken Zusammenhalt unter Kollegen und erfolgreiche Projekte zu sorgen. Wir zeigen, wie Sie Ihr Team am digitalen Arbeitsplatz zusammenbringen und wie man Herausforderungen geschickt löst

Fünf Tipps für digitalen Zusammenhalt im Team

Teamarbeit-im-Homeoffice #1: Meetings mit (!) Kamera

Oft starrt man während Online-Meetings auf einen schwarzen Bildschirm – oder ein paar Initialen-Paare. Schließlich lassen viele Kollegen Ihre Kamera lieber aus. Das scheint zwar die bequemere Alternative zu sein, für den Zusammenhalt im Team sind jedoch Gesichter auf dem Bildschirm die bessere Lösung.

Der Grund: Die Körpersprache des Gegenübers hilft uns dabei, dessen Stimmung besser wahrzunehmen. Dementsprechend sorgen angeschaltete Kameras im Meeting auch für eine bessere Kommunikation und Abstimmung mit den Teammitgliedern. Bitten Sie Ihre Kollegen deshalb, in zukünftigen Meetings nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen zu sein.

Teamarbeit-im-Homeoffice #2: Digitales Kaffeekränzchen

In vielen Teams gehören auch Gespräche und Treffen außerhalb des Berufslebens zum Alltag. Ein Kaffeekränzchen zu Beginn des Tages oder das Feierabendbier nach getaner Arbeit stärkt dann nicht nur die freundschaftliche Bindung unter Kollegen, sondern auch den (wichtigen) Zusammenhalt im Team.

Arbeiten die meisten remote, fällt der Austausch unter Kollegen jedoch oft flach. Zum Glück bieten digitale Tools die Möglichkeit, die Treffen in den digitalen Bereich zu verlegen. So können sie etwa einen festen Zeitraum am Vor- oder Nachmittag für den außerberuflichen Austausch Ihrer Mitarbeiter freihalten, damit auch die Freundschaften unter Kollegen nicht zu kurz kommen - auch das stärkt meist die Produktivität und Teamfähigkeit.

Teamarbeit-im-Homeoffice #3: Loben nicht vergessen

Ein Lob für effiziente Arbeit geht im Büro schneller über die Lippen als im Homeoffice. Schließlich ist ein „Gut gemacht!“ oder „Tolle Arbeit!“ beim Vorbeigehen schnell gesagt, während eine lobende Mail mehr Zeit in Anspruch nimmt. Dennoch sollte das positive Feedback auch im digitalen Kontext nicht zu kurz kommen. 

Mit den folgenden Möglichkeiten können Sie Ihrem Team auch ohne persönlichen Kontakt wertschätzen:

  • Verschiedene digitale Tools machen es besonders einfach, Kollegen und Mitarbeiter für gute Arbeit zu loben. So bietet etwa das Programm Trello die Möglichkeit, eine eigene „Kudos-Wall“, also eine Lobes-Wand, zu erstellen. Hier können Teammitglieder ihre Dankbarkeit und Wertschätzung mithilfe verschiedener digitaler Karten ausdrücken.
  • Viele Teams kommunizieren zudem über Tools mit Chat-Funktion, wie es etwa bei Microsoft Teams der Fall ist. Auch hier können Sie einen eigenen Chat für dankende Nachrichten zwischen Mitarbeitern eröffnen, um so die Wertschätzungskultur innerhalb Ihres Teams anzustoßen.
  • Der direkte Weg für Lob und Wertschätzung ist nicht zwangsläufig der beste. Oft reicht es schon aus, den Mitarbeitern im großen Rahmen Anerkennung zu zollen. So können Sie Ihre Kollegen etwa in einer digitalen Projektpräsentation persönlich erwähnen, wenn diese an der Arbeit beteiligt waren und somit Ihren Dank ausdrücken.

Teamarbeit-im-Homeoffice #4: Positive Team-Erlebnisse

Seminare und Workshops zur Stärkung des Teamzusammenhalts standen lange hoch im Kurs. Leere Büros und die Arbeit von Zuhause machen diesen nun einen Strich durch die Rechnung. Auf Team-Events müssen Sie dennoch nicht verzichten. 

Die folgenden Alternativen sorgen auch im digitalen Kontext für eine starke Bindung:

  • Digitales Speed-Dating im Team: Besonders in Teams mit vielen Mitgliedern kann es schnell passieren, dass man die beruflichen Felder des Gegenübers in- und auswendig weiß, jedoch nicht einmal den Nachnamen richtig buchstabieren kann. Mit einem Online-Kennenlern-Abend kann sich das ändern. Programme wie Zoom bieten die Möglichkeit, Break-Out-Rooms zu erstellen, sodass große Videokonferenzen in digitale Räume mit wenigen Mitgliedern aufgeteilt werden können. So lernen sich Kollegen in kleinen Gruppen näher kennen. Nach einiger Zeit werden die Break-Out-Rooms neu aufgeteilt, sodass immer wieder neue Zusammensetzungen gemeinsam produktiv ins Gespräch kommen.
  • Virtuelle Escape-Rooms: Was schweißt schon mehr zusammen als spannende Kriminalfälle oder gruselige Rätsel, die im Team schnell gelöst werden müssen? Auf dieser Idee beruht das Konzept der Escape-Rooms, die mittlerweile in (fast) jeder Stadt zu finden sind und Teilnehmer in verschiedenen Motto-Räumen vor knifflige Aufgaben stellen – wenn es die jeweils aktuellen Abstands- und Lockdownregeln zulassen (würden). Den Nervenkitzel können Sie mit Ihrem Team aber glücklicherweise auch von Zuhause erleben. Viele Anbieter haben nämlich mittlerweile auch digitale Escape-Rooms im Repertoire, mit denen Sie spielerisch den Zusammenhalt Ihrer Mitarbeiter online stärken können.

Teamarbeit-im-Homeoffice #5: Feedback-Gespräche

Dauerhaft in den eigenen vier Wänden zu arbeiten ist für den Großteil der Berufstätigen eine völlig neue Situation. Logisch, dass im Arbeitsalltag auch neue Bedürfnisse der Mitarbeiter entstehen. Seien es fehlende Absprachen, missverständliche E-Mails oder eine zu hohe Arbeitslast – gehen Sie besonders genau auf Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter im Homeoffice ein, um die Zusammenarbeit noch effektiver zu gestalten. Denn ist jeder Einzelne zufrieden, steigt meist auch das allgemeine Arbeitsklima unter den Kollegen.

Bieten Sie Ihren Mitarbeitern deshalb die Möglichkeit eines Feedback-Gesprächs aktiv an. Kurze Einzelgespräche per Videochat sorgen dafür, dass jedes Teammitglied zu Wort kommt und seine Anliegen mitteilen kann. Und nicht vergessen: Kamera an, um das Gespräch persönlicher zu machen und die Kommunikation zu verbessern!

Hindernisse im Homeoffice: So läuft die Teamarbeit reibungslos ab

Mit digitalen Treffen sowie Wertschätzung und Lob für Mitarbeiter bleibt der „Teamspirit“ auch während der Work-from-Home-Zeit bestehen. Dennoch birgt die Arbeit von Zuhause einige Tücken, die jeder Berufstätige kennen sollte. Welche das sind und wie Sie mit diesen umgehen sollten, zeigen wir Ihnen jetzt!

Schlechte Verbindung: Ein Hindernis für Teamwork im Homeoffice?

Eine schlechte Internetverbindung im Homeoffice plagt nicht nur Dorfbewohner. Auch viele Städter sind immer noch mit einem miserablen Internetzugang ausgestattet. Das ist besonders ärgerlich, wenn eine wichtige Videokonferenz stattfindet. 

Können auch Sie nicht auf ein schnelles Heimnetz zählen, gilt es, vor Online-Gesprächen einige Vorkehrungen zu treffen. Achten Sie etwa darauf, dass andere Geräte im selben WLAN zum Zeitpunkt der Konferenz keinen hohen Datenverbrauch aufweisen. Schließlich konnte schon so manche Besprechung nicht stattfinden, weil am Laptop im Nebenzimmer Filme heruntergeladen oder Videospiele gespielt wurden.

Auch das Deaktivieren der Kamera während einer Konferenz kann die Gesprächsqualität verbessern. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß jedoch, dass abgeschaltete Kameras einem Videochat schnell die persönliche Note nehmen können. Deshalb sollten Sie darauf achten, zumindest zu Beginn und zum Ende der Konferenz Ihre Kamera zu aktivieren, um sich Ihren Kollegen wenigstens für einen kurzen Moment zu zeigen.

Wie sind Arbeitsmaterialien im Homeoffice versichert?

Wer im Homeoffice arbeitet, ist in der Regel auch mit einem Arbeitslaptop, -computer oder -telefon ausgestattet. Ein unaufmerksamer Moment am heimischen Schreibtisch kann jedoch leider auch ausreichen, um die Büromaterialien zu beschädigen. Schließlich ist wohl jedem schon einmal der Kaffee auf dem Schreibtisch umgekippt oder das Handy aus der Hand gerutscht. 

Ein solcher Vorfall kann nicht nur die Kommunikation mit dem Team stören, sondern auch ein neues Endgerät nötig machen. Ob dann allerdings Arbeitgeber oder -nehmer haften, hängt von der jeweiligen Situation ab. 

Grundsätzlich können jedoch vier verschiedene Umstände unterschieden werden:

  • Entsteht der Schaden durch ein einfaches Missgeschick des Arbeitnehmers, ist von leichter Fahrlässigkeit die Rede. Dann brauchen Sie sich keine Sorgen machen – der Schaden wird in der Regel vom Arbeitgeber übernommen.
  • Hat der Arbeitnehmer nachweislich nicht mit größter Sorgfalt gehandelt, wodurch ein Schaden entstanden ist, wird meist eine mittlere Fahrlässigkeit festgestellt. Dann muss der Arbeitnehmer in der Regel mit einer Teilhaftung rechnen.
  • Handeln Arbeitnehmer achtlos und nehmen den Schaden damit absichtlich in Kauf, liegt eine grobe Fahrlässigkeit vor. In Folge müssen sie oftmals vollständig für den Schaden aufkommen.
  • Beschädigt der Arbeitnehmer billigend Arbeitsmaterial, liegt ein vorsätzliches Handeln vor. Dann muss dieser meist nicht nur für den entstandenen Schaden haften, sondern auch mit einer Abmahnung durch den Arbeitgeber rechnen.

Übrigens: Dasselbe gilt für vertrauliche Daten im Homeoffice! Gelangen die nämlich an unbefugte Dritte, sind verschiedene Antworten in der Haftungsfrage denkbar. Von einer leichten Fahrlässigkeit und damit einer vollständigen Haftung des Arbeitgebers bis hin zu einem vorsätzlichen Handeln und in Folge einer Haftung des Arbeitnehmers ist auch hierbei alles möglich.