Versicherungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU): Das ist wichtig für Ihren Betrieb

Wer ein Unternehmen gründen möchte, hat viele To-Dos auf der Liste. Unternehmer und Unternehmerinnen müssen nicht nur die passende Finanzierung, Rechtsform und den passenden Standort finden. Sie müssen sich auch darüber klar werden, welche betrieblichen Versicherungen grundsätzlich notwendig sind und welche am besten zum Unternehmen passen.

Vor allem dieser letzte Punkt hat es in sich. Denn wenn’s um das Thema Gewerbeversicherung geht, wird’s sehr individuell und schnell unübersichtlich. Dieser Text soll Ihnen helfen, die Übersicht über den besten Versicherungsschutz für Ihr Unternehmen zu gewinnen und auch zu behalten. Nicht nur für heute, sondern auch für die Absicherung der Zukunft.

Individuell relevante Faktoren (wie die Betriebsart oder -größe, aber auch spezifische unternehmerische Tätigkeiten) ändern sich ständig. Wer nicht am Ball bleibt und den Versicherungsschutz seines Unternehmens nicht regelmäßig überprüft und neu bewertet, wird im Schadenfall schnell im Regen stehen.

Es braucht also etwas mehr Recherche, als die Worte „Versicherungen für Unternehmen“ in die Google-Suchleiste einzugeben. Doch folgt die Zusammenstellung eines sinnvollen Versicherungsschutzes einem Muster. Anhand unserer Auswahl betrieblicher Versicherungen erfahren Sie daher,

  • welche Risiken grundsätzlich abgesichert werden können und
  • welche sechs Formen der Gewerbeversicherungen Sie auf alle Fälle in Betracht ziehen sollten.

Welche Versicherungen braucht ein Unternehmen? Sechs Gewerbeversicherungen im Überblick

Zunächst räumen wir mit einem Vorurteil auf: Selbst bei einem größeren Unternehmen geht es nicht darum, alles rund um das KMU zu versichern.

Zu Risikobewertung sollten Sie sich fragen

  • wie wahrscheinlich in Ihrem Berufsfeld ein einzelner Schadenfall ist und
  • wie hoch die mögliche Schadenssumme sein könnte.

Für alle Risiken, die für Ihr Unternehmen sehr kostspielig oder gar existenzgefährdend werden können, ist eine Versicherung notwendig oder zumindest sinnvoll.

1. Betriebshaftpflichtversicherung

Beginnen wir zunächst mit einer Versicherung, die Sie sicher aus dem Privatleben kennen. Die Betriebshaftpflichtversicherung. Sie ist für Unternehmer oder Unternehmerinnen genauso wichtig wie die private Haftpflicht und wird immer dann relevant, wenn durch Ihre Arbeit oder der eines Ihrer Mitarbeiter einer dritten Person ein Schaden entsteht.

Das gilt für Personen- und Sachschäden und so genannte unechte Vermögensschäden, die daraus entstehen. Unechte Vermögensschäden sind also die direkte Folge eines Personen- oder Sachschadens. Beispiel: Ein Selbständiger kann nach einem Unfall erstmal kein Geld verdienen. Auch eine eingeschlossene Umwelthaftpflicht kann in diesem Zusammenhang relevant sein. Sie springt ein, wenn durch Ihr Unternehmen Schäden an Luft, Böden oder Gewässern entstehen.

2. Berufshaftpflichtversicherung

Klingt ähnlich wie die Betriebshaftpflichtversicherung, meint aber nun die “echten Vermögensschäden”. Nochmal: Unechte Vermögensschäden sind die Folge von Sach- oder Personenschäden und bereits durch die Betriebshaftpflicht abgesichert. Ein echter Vermögensschaden ist ein Schaden, der unabhängig von einem Schaden an Person oder Sache ist, aber dennoch einen finanziellen Nachteil bedeutet.

Für einige (selbstständige) Berufsgruppen, insbesondere beratende Berufe, ist er daher besonders sinnvoll. Denn wer falsch beraten wurde, kann einen (großen) finanziellen Schaden davon tragen. Für Ärzte, Rechtsanwälte oder Versicherungsvermittler ist eine Berufshaftpflichtversicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Die Berufshaftpflichtversicherung schützt somit vor Schadensersatzansprüchen, die durch unternehmerische Tätigkeiten entstehen und gehört damit zum Rundumschutz vieler Unternehmen zwingend dazu.

3. Inhaltsversicherung

Weniger obligatorisch, dafür jedoch genauso sinnvoll kann eine Inhaltsversicherung sein. Diese sichert die Kosten der technischen und kaufmännischen Betriebsausstattung wie beispielsweise Büroausstattung, Maschinen und Werkzeugen aber auch Waren ab. Der Versicherungsschutz greift auch bei Schadensfällen durch Einbruchdiebstahl oder Vandalismus. Selbst bei Feuer-, Einbruch-, Leitungswasser- oder Sturmschäden springt die Versicherung ein und stellt die vereinbarte Versicherungssumme bereit.

Die Frage, ob dieser Versicherungsschutz für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, können Sie sich recht einfach selbstbeantworten: Je wertvoller Maschinen, Einrichtung & Co. in Ihrem Betrieb, desto eher lohnt es sich, die entsprechende Police abzuschließen.

4. Maschinen- oder Elektronikversicherung

Die Inhaltsversicherung sichert jedoch nicht alle Schäden an elektrischen Geräten ab. Für Firmen, die auf Maschinen oder teure Elektronik angewiesen sind, ist eine Maschinen- beziehungsweise Elektronikversicherung daher durchaus sinnvoll. Sie kann über die Inhaltsversicherung hinaus greifen, wenn Geräte oder Maschinen durch Überspannung, Sabotage oder Bedienungsfehler kaputt gehen. Sie federt auch die Verluste ab, die in einem produzierenden Gewerbe durch den Ausfall von Geräten und Maschinen verursacht werden.

5. Betriebsunterbrechungsversicherung

Seit der anhaltenden Corona-Pandemie kommt der Betriebsunterbrechungsversicherung eine große Bedeutung zu. Auch wenn sich einige Versicherungsunternehmen noch vage und noch nicht endgültig dazu äußern, ob die Folgen des Virus überhaupt zu den abgesicherten Risiken gehört. Wie gesagt: Bleiben Sie also dran und prüfen Sie individuelle Versicherungsbedingungen genau.

Klar ist: Muss ein Unternehmen seine Tätigkeit zum Beispiel aufgrund einer behördlichen Anordnung unterbrechen, kann der Einkommensverlust über die Betriebsunterbrechungsversicherung ausgeglichen werden. Das gilt auch für einen Cyber-Angriff, der den Geschäftsbetrieb lahmlegt. Erweitern Sie Ihre Versicherung um die entsprechenden Zusatzbausteine springt die Versicherung in diesen Fällen ein und zahlt während der Betriebsunterbrechung unter anderem die Gehälter der Mitarbeiter weiter.

6. Rechtsschutzversicherung: Was müssen Sie wissen?

Etwa 500.000 Prozesse landen pro Jahr vor dem Arbeitsgericht. Die Kosten liegen fast immer bei einem paar Tausend Euro. Durch eine betriebliche Rechtsschutzversicherung dürfen Sie im Schadenfall nicht nur auf den Schutz vor diesen (hohen) Kosten bauen, sondern auch auf den gebotenen rechtlichen Beistand. Deshalb gehört die Rechtsschutzversicherung für Sie als Unternehmer*in zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt.

Gut zu wissen:

Sie wollen für Ihren kleinen oder mittleren Betrieb die (perfekte) Existenzsicherung? Gerne stehen wir Ihnen hierfür beratend zur Seite – und bieten Ihnen für einen umfassenden Gewerbeschutz auch gerne einen Beratungstermin an.

Ihr Weg zum besten Versicherungsschutz fürs Unternehmen: So geht´s

Mit den von uns vorgestellten Versicherungen haben Sie einen Einblick in die Auswahl der zahlreichen Möglichkeiten bekommen, mit denen Sie Ihr Unternehmen gegen Risiken absichern können.

Um weder über- noch unterversichert zu sein, sollten Sie als (angehende) Unternehmerin oder (angehender) Unternehmer also

  • genauestens überlegen, welche Risiken explizit bestehen
  • wie hoch eventuelle finanzielle Auswirkungen wären
  • Das Gespräch mit erfahrenen Unternehmer*innen suchen
  • mit Hilfe von Fachleuten Ihren individuellen Versicherungsschutz zusammenzustellen