Durch den Frühling in den Sommer 2023 – auf dem E-Motorrad macht’s mehr Spaß

Neben den Elektroautos kommen auch immer mehr elektrisch angetriebene Motorräder auf den Markt. Jetzt, da die Tage wieder wärmer werden und anstelle des Autos gerne das Motorrad gewählt wird, zieht manch einer auch den Erwerb eines E-Motorbikes in Betracht - vielleicht auch Sie? Vor Kauf und Nutzung sollten Motorradfahrer aber eine Reihe wichtiger Fragen klären. Was beim Erwerb eines E-Motorrads zu beachten ist, welche Reichweiten, Geschwindigkeiten und Lademöglichkeiten verfügbar sind und welcher Versicherungsschutz erforderlich ist, erfahren Sie daher nun auch von uns.

Verfügbare Elektro-Motorrad-Modelle: Elektromotorräder, die man auf dem Schirm haben sollte

Nach einem etwas zähen Start haben nun immer mehr bekannte Hersteller auch E-Motorräder im Portfolio. Nicht zuletzt natürlich auch aufgrund staatlicher Förderungen. Neben den heute schon populären E-Motorrollern, etwa vom chinesischen Hersteller NIU, ist das Angebot derzeit allerdings noch... naja, überschaubar. Der Grund: Viele der großen japanischen Motorrad-Marken wie Honda, Kawasaki und Yamaha haben nämlich auch in der Saison 2023 noch kein Elektro-Motorrad im Portfolio. Und: Bei den bekannten italienischen Motorradherstellern tut sich ebenfalls nicht viel.

Andere Premium-Marken wie BMW oder Harley-Davidson - aber auch die kalifornische Marke Zero - haben sich dagegen bereits vor Jahren der E-Motorrad-Thematik angenommen. Geländesportmodelle gibt es beispielsweise vom Schweizer Hersteller Quantya sowie der österreichischen Marke KTM. Diese Modelle verfügen allerdings nur in Ausnahmefällen über eine Straßenzulassung. Künftig werden zudem noch weitere E-Motorräder aus chinesischer Produktion in Deutschland erwartet. Aktuell muss aber noch der Ausbau der Händlerinfrastruktur an Fahrt aufnehmen.

Auswahl an Elektromotorrädern bei Zero, BMW & Co. kann sich bereits sehen lassen

Wer sich heute ein E-Motorrad zulegen möchte, bekommt von Zero Motorcycles aktuell die größte Elektro-Auswahl geboten. Das Modell Sport-Tourer SR/S besitzt einen 82-kW-/110-PS-starken Antrieb, der eine Höchstgeschwindigkeit von fast 200 km/h ermöglicht. Je nach Fahrstil erstreckt sich die Reichweite von 90 bis 175 Kilometer. Daneben steht die deutsche Marke BMW für hohe Qualität – auch im Bereich E-Motorrad. Das BMW C-Evolution, ein 11 kW Elektro-Motorrad, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und eine Reichweite von 100 km. Mehr E-Modelle hat BMW aber leider (noch) nicht im Portfolio. Das aktuelle Harley E-Motorrad schafft fast 170 Kilometer Reichweite pro Aufladung. Mit seinen 106 PS und 116 Newtonmeter Drehmoment erreicht es eine Spitzengeschwindigkeit von 177 km/h. Allerdings benötigt das Modell zur vollen Aufladung ca. zehn Stunden.


Weitere Hersteller verfügbarer E-Motorrad-Modelle:

  • Black Tea Motorbikes Bonfire (Deutschland) – Bonfiore S, Bonfire E, Bonfire X 
  • Emflux Motors (Indien), Emflux One 
  • Horwin Ranger (Österreich) – HT5 
  • NIU(China) – RQi 
  • KTM (Österreich) – Freeride EX-C 
  • Energica (Italien) – Ego
  • Saroela (Belgien) – Manx 7
  • Yamaha (Japan) – Elektro-Motorrad TY-E
  • Honda (Japan) – RC-E

Motorrad-Führerschein: Auch für schnelle E-Bikes und E-Roller natürlich Pflicht!

Vor dem Erwerb des ersehnten E-Motorbikes ist es auch wichtig, sich mit den erforderlichen Führerscheinklassen auseinanderzusetzen. Je nach Fahrzeugklasse des Elektro-Bikes und zu erreichender Höchstgeschwindigkeit sind unterschiedliche Führerscheinklassen erforderlich:

  • bis 45 Km/h mit Führerscheinklasse AM, A1, A2, A, B
  • bis 110 Km/h mit Führerscheinklasse A1 (oder A und B196)
  • ab 110 Km/h mit Führerscheinklasse A 

Auch beim nötigen Mindestalter kommt es auf die Fahrzeugklasse des Elektro-Motorrads an. Bereits mit 16 Jahren können Motorradfans einsteigen. Der folgende Überblick zeigt, ab welchem Alter man welche Modelle fahren darf:

  • ab 15 Jahren Kleinkraftrad bis 45 Km/h mit mind. AM Führerschein
  • ab 16 Jahren 125er Kleinkraftrad bis 110 Km/h mit mind. A1 Führerschein
  • ab 18 Jahren Elektromotorrad bis 35 Kw
  • ab 20 Jahre E-Krafträder bei einem Vorbesitz der Klasse A2 von mindestens 2 Jahren
  • ab 24 Jahre für alle E-Krafträder bei Direkteinstieg 

Gut zu wissen: 125er ohne "echten" Motorradführerschein fahren

E-Motorräder der sogenannten 125er-Klasse (abgeleitet von 125 ccm) bis 11 KW erfreuen sich großer Beliebtheit, da zur Fahrerlaubnis lediglich der Führerschein der Klasse B196 erforderlich ist – eine Erweiterung zum Autoführerschein. In der 125er Klasse gibt es bereits Modelle mit starker Leistung und großer Reichweite.

Anschaffungspreise und Kauftipps für das neue E-Motor-Bike

Grundsätzlich ist es neben dem Kauf in der Filiale heute auch kein Problem mehr, ein Elektro-Motorrad online zu bestellen. Entsprechende Servicepakete sind bei namhaften Herstellern nämlich meist bereits inklusive. An die Abwicklung etwaiger Reparaturen, Ersatzteilbeschaffung und Wartung ist somit auch gedacht. Passende Motorradbekleidung und -zubehör sind ebenso problemlos über den Online-Handel beziehbar.

Kleiner Downer: Wer aktuell ein Elektro-Motorrad kaufen möchte – online oder stationär – sollte sich auf sehr unterschiedliche Preisen einstellen und bei der Recherche nicht gleich das erstbeste Angebot wählen. So liegt der Anschaffungspreis eines Harley E-Motorrad LiveWire derzeit bei rund 32.000 Euro. das Einsteigermodell von RGNT Motorcycles schlägt mit knapp 15.000 Euro zu Buche. Im unteren Preissegment ist eine Finanzierung einfacher und die Anschaffungspreise beginnen schon bei ca. 4.000 Euro. Um einiges kostspieliger ist die Anschaffung eines Zero Elektro-Motorrad Sport-Tourers SR/S, der ab 21.540 Euro zu haben ist. Für das BMW E-Motorrad C-Evolution liegt der Herstellerpreis momentan bei 14.900 Euro, für die Eva Ribelle, die im Stadtverkehr Reichweiten von bis zu 400 Kilometern schaffen soll, schon bei 27.300 Euro.

Kleiner Sparfuchs-Tipp: Auch weniger populäre Marken wie Horwin, Tinbot oder Super Soco bieten bereits sehr gute Modelle im unteren Preissegment an.

Doch bevor Sie jetzt in rußige Versuchung kommen: Mit einem Verbrenner kann man beim Kauf zwar sparen. Langfristig sind aber Unterhalt und Betrieb von Elektro-Motorrädern deutlich günstiger! Setzt man einen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde an, würde eine Akkuladung beim Zero Modell 3,46 Euro kosten. Die Preise an der Tankstelle sind für die Verbrenner auf 100 Kilometer gerechnet dreimal so teuer. Auch bei den Verschleißteilen lässt sich einiges sparen, da nicht so viele Motorteile ausgewechselt werden müssen.

Elektromotorräder gebraucht kaufen: Akku und Reichweite beachten!

Neu oder gebraucht? Inzwischen gibt es bereits die ersten E-Motorradfahrer, die ihre Neufahrzeuge wieder verkaufen. Beim Kauf eines gebrauchten E-Motorrads sollten Sie den Akku aber unbedingt genauer unter die Lupe nehmen: Wie häufig wurde der Akku in der Vergangenheit aufgeladen? Jeder Akku schafft nämlich nur eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen. Und: Die Anschaffung eines neuen Akkus kann ziemlich kostspielig sein!

Elektromotorräder, E-Rollen und Elektro-Autos laden: Auch 2023 noch immer mehr als ein reines Reichweiten-Problem

Wie lade ich mein E-Fahrzeug? Welches Kabel brauche ich? Muss ich mir eine Wallbox zulegen? Fragen, die Sie sich als zukünftiger E-Biker oder E-Bikerin unbedingt schon vor dem Kauf stellen sollten! Denn unabhängig von der Stärke oder Größe des Elektro-Antriebs wird immer eine passende Stromquelle und ein passendes Ladekabel zum Ladevorgang benötigt. das Problem: Nur an wenigen öffentlichen Ladepunkten stehen passende Kabel zur Verfügung, wodurch man diese immer selbst zur Hand haben muss. Zudem müssen verschiedene Motoren aufgrund ihrer Leistung auch unterschiedlich geladen werden. Die individuellen Steckertypen einiger Hersteller tragen zusätzlich zur Verkomplizierung des Ganzen bei.

Ladedauer für ein Elektro-Motorrad berechnen - gar nicht so schwer!

Die Leistung des E-Motors wird in Kilowatt (kW) angegeben. Ein kW entspricht 1,36 PS. Ähnlich klingt die üblicherweise verwendete Einheit für die Batteriekapazität: Kilowattstunde (kWh). Beispielsweise schafft ein Ladegerät und Stromanschluss 1 kW Ladeleistung. Damit möchte man eine 10 kWh Batterie aufladen. Die Dauer des Ladevorgangs beträgt dann 10 Stunden. Bei 2 kW Ladeleistung wären es 5 Stunden (kWh/kW=Ladedauer in Stunden). So lässt sich die Dauer des Ladevorgangs berechnen.

Warum wir Ihnen das in dieser Detailtiefe erzählen? Ganz einfach: Die Ladesysteme von Elektro-Bikes teilen sich in zwei Gruppen auf. Der grundsätzliche Unterschied: Wechselstrom (AC) lädt langsamer, während Gleichstrom (DC) in vielen Schnellladevorgängen zum Einsatz kommt. Die Krux: Haushaltssteckdosen mit 230 V Spannung liefern Wechselstrom, was bei kleinen E-Rollern mit geringer Batterieleistung meist noch vollkommen ausreicht. Die Akkus in E-Fahrzeugen und den meisten E-Motorrädern benötigen aber Gleichstrom zum Laden. Das heißt: Wer sein E-Motorrad am Hausanschluss aufladen möchte, muss den dort verfügbaren Wechselstrom zunächst Strom in Gleichstrom umwandeln. Muss das vom Ladekabel oder dem Fahrzeug erledigt werden, dauert der Ladevorgang schnell mehrere Tage - eine spezielle Wallbox kann hier zwar helfen, kostet aber nochmal deutlich extra in der Anschaffung und sollte unbedingt von einer Fachkraft verbaut werden. Stellen Sie sich für Letztere also ruhig schon mal auf einige Wochen Wartezeit ein... der akute Fachkräftemangel machts möglich. Leider.

Wallboxen zum Elektro-Laden: Welche ist die richtige für welches Elektromotorrad?

Bei den Wallboxen gibt es eine Vielzahl an Produkten. Sie unterscheiden sich jedoch in vielerlei Hinsicht, etwa bei Leistung, Aufbau, Wetterfestigkeit und Montageart. Wichtig zu wissen ist daher, welche Leistungsklassen es bei den gängigen Wallboxen gibt und welche man für das eigene Elektro-Motorrad benötigt. Bei privaten Ladestationen sind schon durch den generellen Stromanschluss und das lokale Stromnetz wie erwähnt schließlich einige Grenzen gesetzt. So schaffen Haushaltssteckdosen mit passendem Ladekabel maximal 2,3 kW Ladeleistungen, Ladestationen bis zu 12 kW dürfen noch ohne Genehmigung im privaten Haushalt angeschlossen werden. Für alles andere braucht es fachliche Unterstützung.

Bitte auch nicht vergessen: Vor Installation einer privaten Ladelösung muss Ihr Netzbetreiber zunächst prüfen, ob das bestehende Hausnetz die Zusatzbelastung (üblicherweise 22 kW) überhaupt aushält.

Starke Wallbox, nix dahinter?

Eine übermäßig starke Ladestation bringt nichts, wenn die üblichen Parameter nicht stimmen. Schließlich wird die tatsächlich verfügbare Ladegeschwindigkeit immer vom schwächsten Glied bestimmt: Stromquelle, Ladekabel oder Fahrzeug. Die üblichen Ladeleistungen bei Wallboxen sind 3,7 kW, 7,4 kW, 11 kW und 22 kW.

THG-Quote bei elektronischen Rollern und Motorrädern

Ein Elektro-Fahrzeug emittiert im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor deutlich weniger CO2. Damit reduzieren Sie aktiv klimaschädliche Treibhausgasemissionen. Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), ein Förderinstrument der Deutschen Bundesregierung, lässt Sie als Besitzer eines E-Fahrzeugs finanziell profitieren. Lassen Sie die von Ihnen eingesparten CO2-Emissionen zertifizieren und an quotenpflichtige Unternehmen weiterverkaufen. Sie sparen so bares Geld – und das jedes Jahr! Wie das funktioniert? Sie melden sich beispielsweise bei einem Versicherungsunternehmen wie uns an. Wir kümmern uns für Sie um die Zertifizierung durch das Umweltbundesamt und leiten den Verkauf der eingesparten CO2-Emissionen an dritte Unternehmen in die Wege.

Und das Beste: Die Bayerische garantiert Ihnen dabei eine Prämienzahlung von mindestens 280 Euro. Bei Kursanstieg der THG-Quote profitieren Sie sogar noch zusätzlich.

Versicherungsschutz für Elektro-Motorräder

Für Elektro-Motorräder ist eine Motorrad-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Angesichts der relativ hohen Neupreise ist außerdem eine Motorrad-Vollkaskoversicherung sinnvoll. So ist Ihr E-Motorrad auch gegen selbst verschuldete Schäden oder Beschädigungen durch Dritte abgesichert. Achten Sie bei der Wahl des Tarifes darauf, dass vor allem kritische und teure Komponenten wie Akku, Ladekabel und Ladestation umfassend versichert sind – und das auch bei Fehlbedienung! Worauf es sonst noch ankommt bei einer guten E-Motorrad-Versicherung

  • Versicherungsschutz speziell für Elektromotorräder
  • Ob Allrounder, Luxustourer, Reiseenduro, Sportstourer, Tourer, Cruiser, Chopper, Big Bike, Classic Bike, Roller- der eigene Biketyp sollte dabei sein!
  • Mitversicherung von Schutzhelm, Schutzkleidung, Ladestation und Ladekabel
  • Überspannungsschäden, Fahrzeugabstellungskosten im Versicherungsfall und Tierbisse am Antriebs-Akku
  • Neupreisentschädigung bei zerstörter Batterie

Sollte ich mir ein Elektro-Motorrad kaufen? Unbedingt!

Natürlich sollte auch die Anschaffung eine Elektro-Bikes gut überlegt sein. Nicht nur das geeignete Modell, sondern auch wichtige Faktoren wie Größe, Geschwindigkeit, Reichweite, Kaufpreis, Lademöglichkeiten oder die benötigte Fahrerlaubnis sollten daher in Ihre Entscheidung einfließen. Ein E-Motorrad bietet aber auf jeden Fall eine Menge Vorteile: Akkuladungen sind im Vergleich zum Erwerb von Kraftstoff erheblich günstiger, der Verschleiß von Teilen ist geringer. Zudem locken auffallend günstige Versicherungsbeiträge sowie eine zehnjährige Befreiung von der Kfz-Steuer.

Alle Faktoren abgewogen und berücksichtigt? Dann steht Ihrer erfolgreichen Motorradsaison mit dem neuen E-Motorbike nichts mehr im Wege. Gute Fahrt!