Mobilität neu gedacht: Braucht es wirklich noch ein eigenes Auto?

Für tägliche Wege wie die Fahrt zum Supermarkt oder zur Arbeit ist das Auto in Deutschland immer noch die beliebteste Option. Gleichzeitig werden ökologische Werte und Nachhaltigkeit für viele Menschen immer wichtiger. Doch mal ehrlich: Schadstoffausstoß und ein grünes Gewissen passen nur schwer zusammen – gerade in Zeiten, in denen Klimaschutz zunehmend in den Fokus rückt.

Auch der öffentliche Nahverkehr ist nicht für alle die perfekte Alternative. Überfüllte Busse und Bahnen, eingeschränkte Fahrpläne oder fehlende Verbindungen sorgen bei vielen für Frust – gerade in ländlichen Regionen. Und spätestens seit der Pandemie ist auch das Sicherheitsgefühl in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr so selbstverständlich wie früher.

Eine echte Alternative muss also her – möglichst flexibel, alltagstauglich und umweltschonend. Gut, dass der Markt inzwischen eine Vielzahl moderner Fortbewegungsmittel bietet: von E-Scootern über Carsharing bis hin zu Elektrofahrrädern. Doch was taugen diese Mobilitätslösungen im Alltag wirklich? Und welche passt zu welchem Lebensstil?

In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Alternativen es zum eigenen Auto gibt, welche Vorteile sie mitbringen – und wie Sie Ihren Alltag nachhaltig, praktisch und vor allem stressfrei gestalten können. 

Carsharing – Autofahren nur dann, wenn man es wirklich braucht

Ein kompletter Verzicht aufs Auto ist für viele schwer – zu sehr schätzt man die Möglichkeit, jederzeit einsteigen und direkt losfahren zu können. Hinzu kommen Komfortfunktionen wie Sitzheizung, Rückfahrkamera oder Navi. Kein Wunder also, dass (elektrische) Carsharing-Angebote immer beliebter werden. Wer nicht täglich fährt, muss auf das Auto trotzdem nicht unbedingt verzichten.

Beim Carsharing teilt man sich das Fahrzeug mit anderen. Nach einmaliger Registrierung lassen sich Autos rund um die Uhr per App buchen. Abgerechnet wird nach Nutzungsdauer – teilweise schon ab 0,19 EUR pro Minute, Benzin oder Strom sind meist inklusive.

Doch: Für wen lohnt sich Carsharing? Ganz einfach: Für alle, die nur gelegentlich ein Auto brauchen. Wer hingegen täglich längere Strecken fährt, sollte die Kosten genau vergleichen.

In Deutschland gibt es zwei Varianten des Carsharings:

  • Stationsbasiertes Carsharing: Die Fahrzeuge stehen an festen Standorten, wo sie abgeholt und wieder zurückgegeben werden müssen. Die Buchung erfolgt per App, online oder telefonisch. Die Nutzung kostet etwa 10 bis 16 EUR pro Stunde . Der Vorteil: Stationsbasiertes Carsharing ist auch in kleineren Städten möglich – aktuell an über 1.385 Standorten  bundesweit (Stand 2025). So kann ein stationsbasiertes Car-Sharing-Fahrzeug je nach örtlichen Verhältnissen zwischen 5 und 16 Autos ersetzen. 
  • Free-floating-Carsharing: Hier stehen die Fahrzeuge flexibel im Stadtgebiet. Man lokalisiert per App das nächstgelegene Auto, fährt los und stellt es nach der Nutzung einfach irgendwo im Geschäftsgebiet ab. Diese Variante ist besonders praktisch, aber auch etwas teurer – circa 12 bis 20 EUR pro Stunde. Verfügbar ist sie bisher vor allem in größeren Städten, Metropolregionen und anderen Ballungsgebieten wie München, Berlin oder Hamburg. 

Vorteile auf einen Blick: 

  • Flexibel mobil ohne eigenes Auto
  • Geringe Kosten (ab 0,19 EUR pro Minute oder 10 bis 20 EUR pro Stunde)
  • Keine Ausgaben für Benzin, Wartung oder Versicherung
  • Einfach buchbar per App 

Nachteile auf einen Blick:

  • Begrenzte Verfügbarkeit in Stoßzeiten oder außerhalb von Städten
  • Höhere Kosten bei regelmäßiger oder längerer Nutzung
  • Planung nötig
  • Verantwortung bei Schäden, teils mit Selbstbeteiligung
     

E-Roller – mobil auf kurzen Strecken

Ob E-Scooter für die Kurzstrecke oder E-Moped für den täglichen Arbeitsweg: Elektronische Zweiräder sind längst fester Bestandteil moderner Stadtmobilität. Während E-Scooter mit bis zu 20 km/h vor allem auf kurzen Strecken punkten, bieten E-Mopeds mit bis zu 45 km/h deutlich mehr Tempo und Reichweite – und dürfen bereits mit einem Moped- oder Autoführerschein gefahren werden.

Die Anschaffungskosten variieren je nach Modell stark: E-Scooter gibt es ab etwa 150 EUR, elektrische Motorroller starten bei rund 1.000 EUR. Wer lieber spontan unterwegs ist, kann Miet-Scooter in vielen Städten unkompliziert per App ausleihen – meist für 15 bis 20 Cent pro Minute. Auch E-Mopeds lassen sich flexibel mieten. Die Preise liegen je nach Stadt und Anbieter bei etwa 20 bis 33 Cent pro Minute, zuzüglich einer einmaligen Freischaltungsgebühr von meist 1 EUR.

Der Unterhalt eines E-Mopeds bleibt überschaubar: Für Versicherung, Strom und Wartung fallen jährlich etwa 30 bis 300 EUR an  – Steuern oder TÜV gibt es nicht. Wichtig zu wissen: Der Stauraum unter der Sitzbank ist häufig durch den Akku blockiert. Ein zusätzliches Topcase kann hier hilfreich sein. Für kurze Strecken, den täglichen Arbeitsweg oder als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr sind E-Roller eine moderne, praktische Alternative – mit Spaßfaktor inklusive.

Vorteile auf einen Blick: 

  • Spontan nutzbar oder günstig in der Anschaffung
  • Ideal für Kurz- und Mittelstrecken
  • Geringe Unterhaltskosten (circa 30 bis 300 EUR jährlich bei E-Mopeds)
  • E-Scooter in vielen Städten mietbar (circa 15 bis 20 Cent pro Minute)
  • E-Mopeds in vielen Städten mietbar (circa 20 bis 33 Cent pro Minute)
  • Umweltfreundlicher, wendig und flexibel im Stadtverkehr 

 

Online-Rechner E-Scooter

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Lastenfahrrad – bisschen öko, aber praktisch für Mobilität

Ob Großeinkauf, Getränkekisten oder Kindertransport: Ein Lastenrad bietet erstaunlich viel Stauraum und ersetzt in vielen Situationen problemlos das Auto. Gerade für Familien oder Menschen, die häufig Dinge befördern müssen, ist das eine praktische Lösung. Es gibt sowohl klassische Modelle als auch E-Lastenräder mit elektrischer Unterstützung – je nach Bedarf und Strecke. Viele Städte bieten zudem Förderprogramme für den Kauf solcher Räder an.

Vorteile auf einen Blick: 

  • Viel Stauraum für Einkäufe oder Kinder
  • Umweltfreundlich und günstig im Unterhalt
  • Förderprogramme machen den Einstieg leichter

E-Bike – komfortabel und nachhaltig, auch auf längeren Strecken

Ein E-Bike verbindet die Vorteile des Radfahrens mit dem Komfort eines Elektromotors. Besonders für längere Strecken, hügeliges Gelände oder Pendelwege ist es eine komfortable Lösung – ganz ohne Stau oder Parkplatzsuche. Wer regelmäßig unterwegs ist, profitiert von der höheren Reichweite und dem geringeren Kraftaufwand. So wird auch der Arbeitsweg zum angenehmen Teil des Tages.

Vorteile auf einen Blick: 

  • Unterstützung beim Treten – weniger Anstrengung
  • Ideal für längere Strecken oder hügeliges Gelände
  • Gute Alternative für Berufspendler

Öffentliche Verkehrsmittel – bewährt und umweltfreundlich

Bus, Bahn und Straßenbahn sind immer noch eine umweltschonende Alternative zum eigenen Auto – vor allem in Städten. Sie bringen Menschen sicher ans Ziel, verursachen keine Parkplatzprobleme und schonen das Klima – auch wenn es doch mal zu Verspätungen oder Ausfällen kommt. In Kombination mit Fahrrad, E-Roller oder Carsharing bieten sie eine flexible Mobilitätslösung für den Alltag. Nur in ländlichen Regionen kann es mitunter an Verbindungen mangeln – hier sind ergänzende Alternativen besonders sinnvoll.

Vorteile auf einen Blick: 

  • Kostengünstig
  • Keine Staus 
  • Umweltfreundlich und sicherer als Autofahren
  • Gut kombinierbar mit anderen Verkehrsmitteln

Die passende Alternative zum eigenen Auto? Gibt`s!

Fest steht: Die Wahl einer passenden Alternative zum Auto ist auch in der Stadt wie so oft Geschmackssache. Ein Umstieg auf ein umweltschonenderes Pendant lohnt sich aber allemal. Denn weniger Abgase in der Luft sind bekannterweise nicht nur schonender für die Umwelt, sondern auch besser für die Gesundheit.