Welche Versicherungen sind für Männer und welche für Frauen – Gibt es einen Unterschied?

Wir alle kennen Sie: Die allzu oft zitierten Unterschiede zwischen Mann und Frau. Männer sind bessere Autofahrer und Frauen begabter was Sprachen angeht. Diese Liste könnten wir sicher endlos fortsetzen. Aber haben all die (angeblich vorhandenen) Unterschiede auch Einfluss, wenn es um Versicherungen geht? Oder werden dabei aus diesen grundverschiedenen Individuen plötzlich geschlechtsneutrale Wesen?

Wo genau die Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein liegen, wenn es um die Absicherung von Lebens- und Altersrisiken geht – und ob der Versicherungsschutz zwischen Männern und Frauen tatsächlich variiert – lesen Sie jetzt!

Vor dem Gesetz sind alle gleich – auch bei der Versicherungspflicht!

In Deutschland sind bestimmte Versicherungen gesetzlich vorgeschrieben und gelten für alle, egal ob Männlein, Weiblein oder neuerdings divers. Die Krankenversicherung zum Beispiel ist Pflicht. Und zwar für jeden. Wer sich gesetzlich oder privat krankenversichern kann (oder muss), hängt nicht von Geschlecht, sondern lediglich von Faktoren wie der Beschäftigungsart oder der Einkommenshöhe ab. Das gleiche gilt für die gesetzliche Rentenversicherung, mit deren Hilfe Sie für den goldenen Lebensabend vorsorgen können – und als angestellter Arbeitnehmer (fast) immer sogar müssen. Und auch beim Autofahren gilt: keine Zulassung ohne Kfz-Haftpflichtversicherung. Egal ob Mann, Frau oder divers: hier besteht Versicherungspflicht und die ist Gesetz! Punkt. 

Kein Muss, aber dringend zu empfehlen: Die wirklich wichtigen Versicherungen

Ohne die folgenden Versicherungen kann es sehr schnell sehr teuer werden, denn Haftpflicht-, Wohngebäude-, Auslandsreise- und Berufsunfähigkeitsversicherung schützen Sie im Schadensfall vor finanziellen Risiken. Auch die Risikolebensversicherung (besonders sinnvoll bei Kreditzahlungen und einem Alleinverdiener-Haushalt) sowie das Krankentagegeld (für Privatversicherte und Selbstständige) helfen Ihnen dabei, Einkommensausfälle infolge einer Krankheit oder eines unverhofften Todesfalls abzufedern. 
Übrigens gilt auch hier: Diese Versicherungen lassen sich nicht geschlechterspezifisch zuordnen und sollten unbedingt abgeschlossen werden – ganz gleich, welcher Geschlechtergruppe man angehört.
 

Wo liegt denn jetzt der Unterschied? – Wie immer im Detail!

Sie konnten bis hier keine spezifischen Versicherungen für Männer und Frauen ausmachen? Kein Wunder: Es gibt nämlich auch keine. Denn schließlich ist eine grundlegende Absicherung für beide Geschlechter von höchster Wichtigkeit! Deshalb gibt es seit 2012 in allen EU-Staaten keinen Unterschied mehr bei den Versicherungstarifen von Männern und Frauen. 
Klingt fair? Ist es auch, hat aber (im wahrsten Sinne des Wortes) seinen Preis. Denn mit den heute üblichen Unisex-Tarifen wurden die Versicherungstarife für beide Geschlechter erstmal gleichermaßen teurer.
Der Grund: Zuvor hatte Versicherungen die Möglichkeit, Männer und Frauen nach bestimmten Risikofaktoren in unterschiedliche Tarife einzuordnen. 

  • Frauen mussten deswegen in der Kfz-Haftpflicht beispielsweise deutlich weniger zahlen als Männer. Ja, genau: Weniger! Denn Frauen am Steuer haben ein nachweislich geringeres Unfallrisiko. 
  • Andersherum war der Beitrag zur Rentenversicherung für Männer aufgrund der statisch geringeren Lebenserwartung eine ganze Ecke preiswerter

Doch mit dem entsprechenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2012 war mit der statistisch errechneten Bevor- und Benachteiligung der Geschlechter endgültig Schluss. Oder auf Versicherungsdeutsch ausgedrückt: Das ehemals zentrale Prinzip der so genannten Risikodifferenzierung war Geschichte.

Seit dem 21. Dezember 2012 wurden damit neu abgeschlossene Verträge der privaten Rentenversicherung, Rürup-Rentenversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen und private Pflegezusatzversicherungen für Männer deutlich teurer. Bei den Pflegepolicen stiegen die Beitragssätze sogar um fast die Hälfte an.

Bei der Risikolebensversicherung war es dagegen genau umgekehrt: Hier müssen Freuen nun deutlich tiefer in die Tasche greifen, denn die Policen wurden für Sie um bis zu 40 Prozent teurer. Auch Unfallversicherungen sind für Frauen im Preis gestiegen.

 

Nicht die Versicherung, sondern das Leben macht den Unterschied

Fassen wir nochmal zusammen: Der gesetzliche Versicherungsumfang ist für alle gleich. Den einzigen Unterschied bilden die zusätzlich getroffenen, privaten Absicherungen. Denn die richten sich individuell nach Ihnen! 

  • Sie möchten Ihre Wohnung vor einem Wasserschaden schützen – sichern Sie sich mit einer Hausratsversicherung ab. 
  • Streitlustig oder übervorsichtig? Dann denken Sie doch über eine Rechtschutzversicherung nach! 
  • Immer wieder Ärger mit den Zähnen? Eine frühzeitig abgeschlossene Zahnzusatzversicherung dämpft den kostspieligen Zahnersatz finanziell und sorgt für ein breites Lächeln im Gesicht.

Die Versicherungsmöglichkeiten sind (fast) grenzenlos und sichern alle Lebensstile ab – egal ob kreativ-weltreisende Frau oder spießiger Familienvater mit Eigenheim und Gartenzwerg. Ihre Versicherung und Ihr Schutz: Sie entscheiden!

Die Bayerische Experten-Tipp:

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