In der Lebensversicherungsbranche spielen Bewertungsreserven eine wichtige Rolle, besonders wenn es darum geht, die Finanzstabilität über die lange Laufzeit eines Vertrags zu gewährleisten. Versicherungsgesellschaften müssen das Kapital ihrer Versicherten sorgfältig investieren, um später die versprochenen Renten oder Kapitalleistungen zuverlässig auszahlen zu können. Während einige Auszahlungskomponenten fest garantiert sind, können andere, die in Kapitalmärkten investiert sind, variieren.

Bewertungsreserven sind in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung. Sie stellen die Differenz zwischen dem aktuellen Marktwert der Kapitalanlagen und dem Preis dar, zu dem sie ursprünglich erworben wurden. Bei Beginn der Rentenphase oder bei Vertragsende analysiert die Versicherung die Höhe der vorhandenen Bewertungsreserven. Ein Teil davon wird dann im Rahmen der individuellen Überschussbeteiligung an den Versicherten ausgeschüttet. Das fungiert gewissermaßen als finanzielles "Extra", zusätzlich zu den garantierten Leistungen der Versicherungspolice.