Achtung Ansteckungsgefahr: Was bei einer Erkältung wirklich hilft

Winterzeit ist Erkältungszeit. Dass wir schniefende Nasen, dicke Schals und hustende Mitmenschen häufiger in den kalten Monaten beobachten können, ist kein Zufall. Schließlich sind die niedrigen Temperaturen eine echte Herausforderung für unseren Körper. Wie können Sie die Wintermonate also gesund überstehen? Und was ist zu tun, wenn Sie dank der hustenden und schniefenden Mitmenschen die Erkältung schon erwischt hat? Das alles beantworten wir!

Die wichtigsten Fakten zum Thema Erkältung

Um den Feind zu bekämpfen, sollte man ihn kennen. Sie sollten also wissen, mit was Sie es bei einer Erkältung zu tun bekommen. Zwar kennen wir alle die typischen Symptome, aber kaum einer weiß etwas über die Entstehung, die Dauer und das Ansteckungsrisiko. Wir meinen deshalb: Höchste Zeit das zu ändern. 

Wie kommt es zu einer Erkältung?

Schuld an einer Erkältung sind Krankheitserreger, die über die Atemwege in unsere Körper gelangen. Dort verursachen Sie die typischen Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Die Übeltäter lassen sich in Influenza-, Parainfluenza-, Rhino- oder Adenoviren unterteilen und können auf zwei Arten den Weg in unsere Körper finden. Eine Möglichkeit ist die sogenannte Tröpfcheninfektion. Hierbei nehmen wir die Erreger über Tröpfchen in der Luft auf, die beispielsweise durch Niesen oder Husten von unseren Mitmenschen freigesetzt werden. Die zweite Möglichkeit ist die Schmierinfektion, bei der wir uns bei körperlichem Kontakt mit kranken Menschen (beim Händeschütteln) oder kontaminierten Gegenständen (Türgriffe oder Handläufe in öffentlichen Verkehrsmitteln) anstecken.

Wie ist der Verlauf einer typischen Erkältung?

Von der Infektion bis zur Ausheilung dauert eine unbehandelte Erkältung etwa neun Tage. Der Beginn macht sich durch ein Gefühl der Abgeschlagenheit, einen kratzenden Hals, Schluckbeschwerden und leichten Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar. Nach zwei bis drei Tagen verstärken sich die Symptome mit leichtem Fieber. Aber nach zwei bis drei Tagen haben Sie diese akute Phase glücklicherweise schon überstanden und die Erkältung klingt innerhalb der nächsten drei bis vier Tage ab.

Wie lange ist eine Erkältung ansteckend?

Ärzte gehen von einer Ansteckungsdauer von bis zu sieben Tagen aus. Bei einem schwachen Immunsystem kann sich die Dauer um einige Tage verlängern. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr, wenn die Symptome der Erkältung stark ausgeprägt sind.

Noch eine Erkältung oder schon eine ausgewachsene Grippe?

Aufgrund der Ähnlichkeit der Symptome werden Grippe und Erkältung oft gleichgesetzt. Dabei hat eine echte Grippeerkrankung einen wesentlich schwerwiegenderen Verlauf, bei dem der Arztbesuch ein Muss ist. Wie kann man die zwei Krankheiten also voneinander unterscheiden? Einige Anzeichen helfen dabei, Klarheit zu schaffen.

  • Dauer der Krankheit: Während eine Erkältung in sieben bis neun Tagen überwunden ist, kann Ihnen eine Grippe bis zu 14 Tage zu schaffen machen. Bis zur endgültigen Ausheilung können sogar mehrere Wochen vergehen.
  • Beginn der Krankheit: Eine Erkältung kündigt sich „freundlicherweise“ über mehrere Tage an, bevor sie ihre volle Stärke entfaltet. Bei einer Grippe treten dagegen innerhalb weniger Stunden Gliederschmerzen und hohes Fieber auf, die Sie (fast immer) sofort ausknocken.
  • Symptome der Krankheit: Während Schnupfen und Halsweh typische Beschwerden einer Erkältung sind, treten diese bei einer Grippeerkrankung seltener auf. Dafür ist eine Grippe durch starke Kopf- und Gliederschmerzen gekennzeichnet, sowie hohem Fieber über 39 Grad. Bei einer Erkältung haben Erkrankte meist nur erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber (bis zu 38 Grad).

So können Sie eine Erkältung vorbeugen

Wenn um Sie herum alles schnieft und hustet, hilft nur eins, um einer Erkältung zu entkommen: Vorbeugen, Vorbeugen, Vorbeugen! Wie Sie die Ansteckungsgefahr am besten bannen können, zeigen wir jetzt.

  • Hygiene: Am häufigsten werden Viren durch den Kontakt mit kranken Menschen oder kontaminierten Gegenständen übertragen. In der Erkältungszeit können die Krankheitserreger also überall lauern. Dementsprechend hoch ist die Ansteckungsgefahr. Waschen Sie sich deshalb so oft wie möglich die Hände mit Seife und warmem Wasser und halten Sie sie von Mund und Nase fern. Ein Handdesinfektionsmittel kann helfen auch die letzte Vire abtöten.
  • Frische Luft: Bei winterlicher Kälte laufen die Heizungen auf Hochtouren. Das sorgt für besonders trockene Luft in den Räumen und für trockene Schleimhäute. Diese sind dann wesentlich anfälliger für Krankheitserreger, sodass sich eine Erkältung schnell verbreiten kann. Lüften Sie also regelmäßig! Die Kälte verleitet auch dazu, den ganzen Tag im Warmen zu verbringen. Tun Sie sich einen Gefallen und gehen Sie lieber regelmäßig an die frische Luft – das kurbelt auch den Hormonhaushalt an und schützt vor dem „Winter-Blues“.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung ist die Basis für ein starkes Immunsystem. Deshalb sollten Obst und Gemüse sowie Milch- und Vollkornprodukte täglich auf dem Speiseplan stehen. Auch warme Eintöpfe wirken dank der vielen guten Inhaltsstoffe wahre Wunder!
  • Warme Füße: Sind die Füße kalt, drosselt unser vegetatives Nervensystem die Durchblutung der Atemwege. Das führt zu trockenen und kalten Nasenschleimhäuten, die Erreger nicht mehr ausreichend abwehren können. Um das zu verhindern, sollten Sie Ihre Füße mit dicken Schuhen und Socken warmhalten. Ausreichende Bewegungsfreiheit verhindert dabei ungewollte Durchblutungsstörungen.
  • Sauna und Wechselduschen: Auch extreme Temperaturen und Temperaturwechsel können unserem Organismus helfen, sich gegen eine Erkältung zu wehren. So können Sie durch Saunabesuche die Reaktionsfähigkeit Ihrer Temperaturregulation verbessern. Zudem fördern Wechselduschen die Durchblutung, was den Stoffwechsel anregt und die Abwehrkräfte stärkt.
  • Stress vermeiden: Stress und fehlende Erholung sind ein echter Gesundheitskiller. Vor allem ein unruhiger Schlaf und fehlende Ruhepausen können eine Belastung für den Körper darstellen, die sich auch auf die Stärke des Immunsystems auswirkt. Achten Sie deshalb auf ausreichenden Schlaf und genügend Auszeiten bei stressanfälligen Tätigkeiten.

Gut zu wissen:

Während für einen grippalen Infekt (Erkältung) noch kein Impfschutz existiert, können Sie sich mit einer jährlichen Impfung vor der weitaus schwerwiegenderen Grippeerkrankung schützen. Die Grippeimpfung empfiehlt sich vor allem für Menschen ab 60 Jahren und chronisch kranke Patienten. Wie immer gilt: Bei Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Apotheker! 😊

Das können Sie tun, wenn die Erkältung Sie erwischt hat!

Der Hals schmerzt und die Nase hört trotz aller Bemühungen nicht mehr auf zu laufen? Tut uns leid, aber es hat Sie erwischt. Jetzt sollten Sie sich viel Ruhe und das ein oder andere Hausmittel gönnen, um wieder gesund zu werden. Was Sie dabei besonders schnell auf die Beine bringt, zeigen wir!

  • Inhalieren: Auch bei einer akuten Erkältung müssen die Schleimhäute feucht gehalten werden, um Krankheitserreger abwehren zu können. Inhalieren Sie deshalb regelmäßig mit heißem Wasser, dem ein Löffel Kochsalz oder verschiedene Kräuterextrakte wie Kamille oder Kampfer hinzugefügt werden.
  • Fußbäder: Bei einer Erkältung wollen viele schnell in die Wanne. Ein Vollbad belastet den Organismus aber zu sehr, sodass Sie lieber ein heißes Fußbad nehmen sollten. Dieses hat eine ähnlich wärmende Wirkung wie das heiße Ganzkörper-Bad in der Badewanne, ist aber nicht so anstrengend für den Körper.
  • Viel trinken: Konnten Sie die Erkältung nicht mehr abwehren hilft vor allem: Trinken, trinken, trinken! Denn eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bringt gleich mehrere heilende Wirkungen mit sich. Es befeuchtet die Schleimhäute der Atemwege und hilft dabei, Nasensekret zu verflüssigen. Zudem wird bei Fieber so der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen ausgeglichen. Mit Honig angereicherte Tees sind besonders wohltuend für den Hals und wirken so Reizhusten und Halsschmerzen entgegen.

Gut zu wissen:

Auf das oft empfohlene warme Bier sollten Sie verzichten. Der enthaltene Hopfen wirkt zwar antibakteriell, aber der Alkohol entzieht Ihnen auch Wasser. Nutzen Sie lieber alkoholfreies Bier, geben Sie etwas Honig hinzu und erwärmen Sie es leicht (aber nicht über 40 Grad). Prost!

  • Wadenwickel: Bei Fieber sind feuchte Umschläge ein besonders beliebtes Hausmittel. Wickeln Sie dazu ein handwarmes, feuchtes Leinen- oder Baumwolltuch um Ihre Waden. Decken Sie es mit einem trockenen Tuch ab, um die Nässe am Körper zu halten.
  • Im Bett bleiben: Bei einer Erkältung dürfen Sie getrost den Wecker ausstellen und im warmen Bett liegen bleiben. Übermüdung macht dem Immunsystem jetzt besonders zu schaffen. Im Bett stecken Sie niemanden an und erholen sich schneller – zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
  • Frische Luft: Ausgeschlafen und fieberfrei dürfen Sie sich aus dem Krankenbett erheben. Ein kurzer Spaziergang an frischer Luft tut vor allem den Schleimhäuten gut, die so wieder Feuchtigkeit aufnehmen können. Vergessen Sie jedoch nicht, sich warm anzuziehen. Besonders die Füße sollten ordentlich eingepackt werden.
  • Hühnersuppe: Schon Oma und Opa wussten: Eine warme Hühnersuppe zu löffeln hilft, um die Erkältung schnell auszuheilen. Der in der Suppe enthaltene Eiweißstoff Cystein hilft beim Abschwellen der Schleimhäute. Auch das enthaltene Zink ist ein echtes Wundermittel. Falls Sie sich nicht fit genug fühlen, um lange zu kochen, hilft im Zweifel auch eine Hühnersuppe aus der Dose mit etwas zugefügtem frischen Gemüse.

Und zum Schluss noch ein paar beliebte Halbwahrheiten zu (winterlichen) Erkältungen:

  1. Antibiotika helfen: Falsch! Erkältungen werden durch Viren verursacht, gegen die sind Antibiotika machtlos. Zusätzlich drohen bei Einnahme Nebenwirkungen wie Durchfall oder Übelkeit. Sie sind schon krank, machen Sie es also nicht durch falsche Medikamente noch schlimmer.
  2. Vitamin C-Tabletten bringen Sie gesund über den Winter: Jein. Zusatzpräparate können hin und wieder eine sinnvolle Ergänzung sein. Sie ersetzen jedoch nicht die positive Wirkung von frischem Obst und Gemüse. Essen Sie lieber saisonal abwechslungsreich und verzichten Sie auf künstliche Vitamine.
  3. Wundermittel "Heiße Zitrone": Es stimmt, Zitrusfrüchte sind eine gute Vitamin C-Quelle. Allerdings ist Vitamin C hitzelabil und verflüchtigt sich schnell im heißen Wasser. Greifen Sie bei Tee und Co. also lieber zu frischem Ingwer und nutzen Sie die Vitamine und Mineralien frischer Orangen in Form der täglichen Obst-Portion!
  4. "Zieh Dich warm an, sonst erkältest Du Dich“: Wer kennt Sie nicht, die Empfehlungen der lieben Mamas. Und sie hatten Recht – zumindest teilweise. Ein warmer Körper ist widerstandsfähiger im Umgang mit Bakterien und Viren. Allerdings schützt warme Kleidung allein nicht vor einer Ansteckung. Sorry, Muttis! 😊
  5. Eine Knoblauchzehe im Ohr hilft: Sieht sicher lustig aus, können Sie sich aber sparen. Allerdings unterstützen zwei täglich verzehrte Knoblauchzehen das Immunsystem. Zerkleinert wird das Enzym Alliinase freigesetzt, das die Bildung von Allicin anstößt. Das kurbelt die Immunabwehr ordentlich an! Kleiner Tipp: Duschen und Zähneputzen anschließend nicht vergessen, Ihre Mitmenschen werden es Ihnen danken. 😊