Rauchen und die Folgen: Darum sollen Sie unbedingt aufhören

Wer heute noch Zigarettenkonsum mit Männlichkeit und einem unabhängigen Lebensstil verbindet, wurde sehr wahrscheinlich von zu viel Werbekampagnen und buntem PR-Trallala beeinflusst. Speziell in den 70er und 80er Jahren wurde von der Zigarettenindustrie viel Geld investiert, um genau dieses "coole" Image zu kreieren. Die Ära war geradezu geprägt von Kinofilmen, in denen das Rauchen und der Tabakkonsum zelebriert wurden. Wer was auf sich hielt, musste rauchen - das Anstecken einer Zigarette war nicht nur bei Jugendlichen derart "en vogue", dass sich dem kaum jemand entziehen konnte.

Doch genau wie Schlaghosen, groteske Frisuren und Lavalampen sind Zigaretten und Tabak inzwischen eben auch schlichtweg „out“. Während in seinen „besten Zeiten“ sämtliche Nachteile des Rauchens und der Glimmstängel verheimlicht wurden (also Krankheiten wie Herzinfarkt, Lungenkrebs & Co.), sind uns diese inzwischen mehr als bewusst – gerade, wenn es um die gesundheitlichen Folgen geht.
Wie gefährlich intensiver Nikotinkonsum und eine Abhängigkeit sein können, blieb aufmerksamen Beobachtern auch aus einem weiteren, traurigen Grund nicht verborgen. Denn so gingen einem der bekanntesten Zigarettenhersteller in den letzten Jahrzehnten regelmäßig die Werbefiguren aus, da diese an Lungenkrankheiten verstarben. Während auf der Leinwand die Coolness des Rauchens verkörpert wurde, erlag man hinter den Kulissen den bitteren Folgen des Konsums. Ein äußerst tragischer, geradezu satirischer Umstand – und ein weiterer Grund, warum Rauchen alles andere als cool ist.

Rauchen ist out: Was damals cool war, ist heute überflüssig!

Dass Tabakrauchen so zeitgemäß ist wie ein Handy mit ausfahrbarer Antenne, ist vermutlich inzwischen auch jedem (starken) Raucher bewusst. Dass man sein Geld lieber für sinnvollere Dinge als einen beschleunigten Alterungsprozess oder schlechte Blutgefäße ausgeben würde, wahrscheinlich ebenfalls. Und was früher gesellschaftlich angesehen war, ist heute mit Glück noch ein toleriertes Laster. Wäre da nicht die pure Sucht als Risikofaktor, würden vermutlich noch sehr viel mehr Raucher den Schritt zum Verzicht wagen.

Die mit dem Rauchen verbundene „Gemütlichkeit“ – oder die willkommene Raucherpause am Arbeitsplatz – sind oft noch immer Argumente dafür, der Sucht nicht widerstehen zu müssen. Warum sich dieser Schritt aber trotzdem lohnt, möchten wir hier zum Anlass des Weltnichtrauchertags gerne einmal näher beleuchten.

Gut zu wissen:

Ist die E-Zigarette eine tödliche Gefahr oder eine harmlose Alternative? Das erfahren Sie in einem weiteren Ratgeber!

Gesundheit ist beim Rauchen nicht der einzige Grund, um aufzuhören

Wie bereits erwähnt, muss in diesem Zusammenhang zuerst der Gesundheitsaspekt bei Rauchern und Raucherinnen erwähnt werden. Die möglichen Folgen des Rauchens sind aus medizinischer Sicht nämlich in der Tat gravierend! Dabei geht es nicht nur um Lungenschädigungen, sondern auch um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen oder chronische Bronchitis. Zudem gilt: Auch wer regelmäßig raucht und keinerlei Anzeichen verspürt, sollte sich nicht in Sicherheit wiegen. Fakt ist, dass die ständige Nikotinzufuhr an niemandem spurlos vorbei geht!

Die Lunge eines Rauchers wird in einen geradezu fatalen Zustand versetzt und der Körper langsam, aber stetig vergiftet. Das klingt schlimm, ist aber wirklich so. Die Vergiftung belastet den Körper dermaßen, dass sich diese zusätzliche Anstrengung in einer beschleunigten Alterung widerspiegelt: Die Haut verliert frühzeitig an Spannung und die Lebenserwartung sinkt.

Zigaretten gehen ins Geld: Auch bei Versicherungsbeiträgen!

Spannend wird es, wenn man darüber nachdenkt, dass dieser Angriff auf die Gesundheit auch noch teuer erkauft wird. Bei drei Schachteln Zigaretten pro Woche, was noch sehr gemäßigt wäre, schlägt der Konsum bereits mit rund 80 € pro Monat zu Buche. Im Jahr summiert sich das auf stolze 960 Takken. Verfällt man dem Nikotin im Alter von 18 Jahren und geht von einer Lebenserwartung von 75 Jahren aus, ergibt sich daraus eine Gesamtausgabe von rund 55.000 Euro. *Hust*

Dabei ist eine sehr wahrscheinliche Preissteigerung der Zigaretten, die einerseits durch erhöhte Besteuerung und andererseits durch eine gewöhnliche Inflation begünstigt wird, noch gar nicht mit eingerechnet. Und nur mal so zum Vergleich: In Australien kostet eine Schachtel Zigaretten schon heute über 20 Euro! Der hohe Preis soll dazu führen, die Nikotinzufuhr einzuschränken. Es bleibt abzuwarten, in welche Höhe sich die Preisschraube hierzulande dreht. Das Geld ist da wohl besser bei einer nachhaltigen Altersvorsorge aufgehoben – und das für Mensch wie Natur. ;)

Wie ernst die Gesundheitsgefährdung ist, spiegelt sich übrigens auch bei der Erhebung von Versicherungsbeiträgen wider. Wer beispielsweise eine Lebensversicherung oder eine private Krankenversicherung abschließt, muss auch Angaben über das eigene Suchtverhalten machen. Und das egal wo. Versicherungen kalkulieren die erhobenen Prämien nämlich sehr nüchtern, basierend auf statistisch evaluierten Risiken. Raucher setzen sich einem erheblichen Risiko aus – und das wirkt sich unmittelbar auf den Versicherungsbeitrag aus.

#Das heißt im Klartext: Raucher und Raucherinnen sollte sich wirklich die Frage stellen, ob sie die Schädigung des eigenen Körpers tatsächlich durch direkte Ausgaben für die Zigaretten und indirekte Ausgaben bei der Versicherungs-Einstufung finanzieren möchten. Denn andersherum bedeutet das: Wenn Sie aufhören zu rauchen, wird nicht nur Ihr Körper weniger geschädigt, sondern auch die Versicherungsbeiträge günstiger!

Wohnungssuche: Rauchen als Nachteil

Raucher, die zur Miete wohnen (wollen) sind auch für potenzielle neue Vermieter schnell nur noch zweite Wahl. Denn Stoffe wie Nikotin verdrecken bekanntlich nicht nur die Lungen, sondern auch die Wände. Geruch und Verschmutzung lassen sich in jedem Fall nur schwer wieder loswerden. 
Und auch ein Raucher, der ein Auto oder andere Gebrauchsgegenstände veräußern möchte, hat es schwer – der so genannte „Raucherhaushalt“ hat keine positive Wirkung. Käufer und Verkäufer können gerade bei Portalen wie Kleinanzeigen davon ein Liedchen singen. Sämtliche dieser Aspekte wirken sich erneut entweder finanziell oder allgemein negativ auf die Lebensqualität aus.

Nächste Nebenwirkung: Auch Nichtraucher sind betroffen!

Wirklich unangenehm wird es, wenn das Rauchen negative Auswirkungen auf das soziale Umfeld hat. Wer dem Nikotin nicht verfallen ist, dem stoßen Qualm und das damit verbundene Passivrauchen nämlich oft negativ auf. Nicht selten können Nichtraucher, die mit Rauchern zusammengesessen haben, im Anschluss erstmal die komplette Kleidung wechseln. Auch die dringend benötigten „Raucherpausen“ können bei gemeinsamer Zeit mit Nichtrauchern schnell nerven. 

Sogar rücksichtsvolle Raucher, die zur Suchtbefriedigung extra am Fenster oder auf dem Balkon rauchen, belästigen damit möglicherweise den Nachbarn im direkten Umfeld. Typischerweise stufen Raucher all diese Aspekte als „übertrieben“ ein. Interessant ist jedoch, dass diejenigen, die sich die Sucht abgewöhnt haben und bei denen der Qualm die Sinne nicht mehr „trübt“, oft zu den empfindlichsten Nicht- oder Passivrauchern zählen. Was vorher so anziehend erschien, weckt dann oft nur noch Ekel. Unser Autor spricht hier übrigens aus persönlicher, ziemlich intensiver Erfahrung.

Rauchend altern: Wer schön sein will, muss aufhören!

Als letzten wichtigen Aspekt möchten wir hier noch die Ästhetik nennen. So ein "Lungen-Torpedo" verursacht nämlich auch hier optisch meist nichts Gutes. Denn realistisch betrachtet ist Rauchen eigentlich das exakte Gegenteil von dem, was die Werbespots der 70er und 80er Jahre suggerierten. Rauchen hat nicht wirklich etwas mit Eleganz zu tun. Es ist auch nicht stilvoll, dem eigenen Körper zu schaden und sein Umfeld zu stören. Naja, und Vitalität und Freiheit sind offensichtlich Werte, die im Grunde gar nichts mit dem qualmenden Laster gemeinsam haben. Im Gegenteil: Wer nicht raucht ist vitaler, hat mehr Sauerstoff im Blut und fühlt sich somit einfach fitter – die körperliche Leistungsfähigkeit wird von jeder Zigarette negativ beeinflusst.

Doch es geht noch weiter. Denn auch ein ästhetisches Äußeres, das ebenfalls für viele Menschen erstrebenswert ist, steht ebenfalls nicht im Einklang mit dem Nikotinkonsum.

Rauchen wirkt sich nicht nur stark negativ auf die Gesundheit aus und geht ins Geld, sondern kann auch höhere Beiträge für bestimmte Versicherungen bedeuten, z.B. die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Und nun? Auch, wenn es vielleicht altbacken klingt: Ein Rauchstopp ist immer eine gute und sinnvolle Idee!