Krisenvorsorge für Katastrophen und Pandemien: So geht sinnvolle Vorbereitung im Falle eines Lockdowns!

Bunte Festivals, gemütliche Abende mit Freunden und lange Sommernächte am See: Das sind wohl leider nicht die Erinnerungen, die wir mit dem Jahr 2020 in Verbindung bringen werden. Stattdessen denkt man eher an Maskenpflicht, Abstandsregelung und lange Warteschlangen an den Kassen der Supermärkte. Schön ist das bei Weitem nicht, aber zumindest sehr wichtig für unsere Gesundheit und die unserer Mitbürger. Denn anstecken mit dem Coronavirus sollte man sich keinesfalls, das ist (fast) allen klar.

Werfen wir nochmal kurz einen Blick zurück: Nachdem aufgrund der weltweiten Pandemie auch in Deutschland Anfang des Jahres der Lockdown ausgerufen wurde, prägten Bilder von leeren Regalen und übervollen Einkaufswagen wochenlang die mediale Berichterstattung. Nicht nur Konserven waren ausverkauft, sondern auch Klopapier – und das fast überall.

Stellt sich die Frage, was eigentlich genau hinter den Hamsterkäufen steckt: Braucht man wirklich so viele Nahrungs- und Hygienemittel auf Lager? Und bis zu welchem Ausmaß handelt es sich um sinnvolle Vorratsmaßnahmen - oder besser gefragt: Wo beginnt übertriebenes Hamstern, das neudeutsch auch häufig als „Prepping“ bezeichnet wird?

Diesen Fragen sind wir einmal ganz genau nachgegangen. Damit Sie, falls noch einmal ein Lockdown kommen sollte, auf hoffentlich alle möglichen Widrigkeiten richtig vorbereitet sind und die nötige Grundausstattung parat haben. Ohne sich womöglich (nochmal) panischen Hamsterkäufen anschließen zu müssen und leere Supermarktregale zu hinterlassen. Denn das schadet am Ende allen mehr als es hilft. Sehen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit bestimmt auch so, oder?

Notvorrat: Was sagt die Bundesregierung zur richtigen Notfall-Vorrats-Vorsorge?

Die Corona-Krise hat den Bürgern einiges abverlangt. Nach den selbst erlebten, allgegenwärtigen Engpässen beim Einkaufen haben auch Sie sich bestimmt schon einmal Gedanken darüber gemacht, auf welche Lebensmittel Sie in einer neuerlichen Krisenzeit verzichten könnten – und worauf nicht. Das ist bereits ein guter Anhaltspunkt, auf dem wir für zukünftige Krisensituationen (die hoffentlich ausbleiben werden) aufbauen können.

Allerdings gibt es noch einige weitere Quellen, die sich mit solchen Dingen – und der richtigen Planung für den Ernstfall befassen. In Deutschland ist das vor allem das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Und das nicht erst seit Kurzem, sondern schon lange vor der Corona-Pandemie – hat nur irgendwie keiner mitbekommen. Man könnte sagen: Zum Glück, oder?

Zum Beispiel gibt es dort Broschüren zur Krisenvorsorge, die kostenfrei heruntergeladen werden können. Darin werden viele verschiedene Möglichkeiten aufgelistet, die eine optimale Vorbereitung für den Notfall gewährleisten sollen. Und das für nahezu jede potenziell denkbare Katastrophensituation.

Dabei handelt es sich vor allem um allgemeine Schutz- und Vorkehrungsmaßnahmen. Also etwa gegen Naturkatastrophen, was bei einem (längeren) Stromausfall zu tun ist, was notwendige Lebensmittelvorräte sind, was in die Hausapotheke gehört oder welches Gepäck und Dokumente für den Katastrophenfall wichtig sind. Alles eigentlich genau das, was sinnvoll ist. Nur eben auf schlappe 70 Seiten verteilt.

Klingt recht dröge und nicht so wirklich nach entspannt-sommerlichem Lesespaß? Stimmt! Und genau deswegen haben wir – inspiriert von der Bundesregierung, den gängigsten Survival-Experten und dem gesunden Menschenverstand – hier mal die wichtigsten Infos und Vorkehrungen für den nächsten offiziellen Lockdown (der hoffentlich nicht kommt) in einer praktischen Checkliste zusammengetragen.

So haben Sie für den Fall der Fälle genug Vorräte. Und keinesfalls das Pech, am Ende ohne Klopapier, Notnahrung oder andere Hygieneartikel dazustehen, wenn der Rest der Republik (wir hoffen, das passiert nicht!) wieder in Panik verfällt und die Supermärkte leerräumt.

Gut zu wissen

Haben Sie Lebensmittel oder Hygieneprodukte, welche Sie persönlich nicht mehr benötigen? Dann spende Sie diese doch an die örtliche Tafel oder fragen Sie in der Nachbarschaft nach, ob Sie dort jemanden unterstützen können – so beugen Sie einer Lebensmittelverschwendung vor.

Seriös preppen: Das brauchen Sie wirklich für einen sinnvollen Notvorrat!

Übervolle Einkaufswagen, leere Nudel- und Klopapierregale sorgten für regelrechte Einkaufs-Panik und gereizten Situationen zwischen Kunden. Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass die Massenkäufe nicht die richtige Lösung in solchen Ausnahmezeiten sind. Entweder kamen die Geschäfte nicht mit der Nachlieferung hinterher oder die Lagermöglichkeiten für Massen an Produkten reichten nicht mehr aus.

Doch obwohl die Regale zeitweise leer waren, hat sich auch eines gezeigt: Zu keiner Zeit gab es einen dauerhaften Engpass an Lebensmitteln, Trinkwasser oder (Achtung, jetzt kommts) Toilettenpapier. Das Problem waren tatsächlich die großen Mengen an Panikkäufe über einen Zeitraum von wenigen Tagen hinweg, die kurzfristig für leere Regale sorgten. Denn schon aus logistischen Gründen konnte nicht jedes Supermarktregal in der Republik gleichzeitig – jeden Tag – wieder aufgefüllt werden. Der Grund: Zu wenig Mitarbeiter, zu lange Lagerwege oder schlicht und einfach nicht genug LKW.

Damit Ihnen das nicht noch einmal widerfährt, zeigen wir Ihnen, was zur Vorsorge als kleine Bevorratung (auch ohne Ernstfall), durchaus in den Keller zur Lagerung sollte:

  • Flüssigkeiten und Getränke nach Wahl, etwa einen Wasservorrat von 14 Litern pro Woche
  • Einige frische Lebensmittel zur Versorgung wie haltbares Obst und Gemüse
  • Haltbare, trockene Nahrungsmittel wie Haferflocken, Hülsenfrüchte und Nudeln
  • Konservierte Lebensmittel in Dosen wie passierte Tomaten und auch Fleisch
  • Mittel zur Hygiene wie Desinfektionsmittel, ein Erste-Hilfe-Set und notwendige Medikamente
  • Taschenlampen gegen Stromausfall, Streichhölzer für Feuer, Messer, Wasserfilter, Batterien
Grafik Vorratshaltung

Gut zu wissen:

Denke Sie daran, dass neue Lebensmittel im Supermarktregal üblicherweise nach hinten geräumt werden. Für Ihre Vorratshaltung greifen Sie also lieber mal sprichwörtlich „durch“. Sollten Sie übrigens einmal kein Mindesthaltbarkeitszeichen entdecken können, schreiben Sie das Kaufdatum einfach auf die Verpackung. So können Sie auch später abschätzen, wie alt die Nahrungsmittel sind. Zudem sollten Sie eine kühle, trockene und dunkle Aufbewahrungsmöglichkeit schaffen. Denn auch das beugt Lebensmittelverschwendung vor!

Zur richtigen Notfallvorsorge sind allerdings nicht nur angemessene Lebensmittelvorräte wichtig. Das Problem am aktuellen Prepping-Trend liegt nämlich nicht nur im Ausverkauf der Supermärkte oder in der Nähe zur Verschwörungstheorien begraben. Sondern auch darin, dass dabei – quasi definitionsgemäß – soziale Kontakte vernachlässigt werden. Denn „echte“ Prepper bereiten sich in der Regel auf Wochen oder gar Monate der Isolation vor. Eben so lange, bis die vermeintliche Katastrophe ausgestanden ist.

Doch soziale Isolation kann (wir haben es alle mitbekommen) unerwartet schnell ein regelrecht „ungesundes“ Ausmaß erreichen. Bereits während des Corona-Lockdowns hat sich gezeigt, dass die psychische Belastung in einer solchen Situation keinesfalls zu unterschätzen ist. Soziale Kontakte und Freigang werden nämlich ebenso fürs „Überleben" benötigt, wie Wasser, Nahrung und… naja, Klopapier (den konnten wir uns jetzt nicht verkneifen, sorry!).

Das bedeutet: Es geht nicht darum, dass der größte Vorratsraum gewinnt. Wir wollen Ihnen deshalb zum Abschluss zeigen, wie bei einem Lockdown auch der Mensch als soziales Wesen möglichst unbeschadet durch die Krise kommt.

Videoanrufe und Telefonate ersetzen den sozialen Kontakt in Survival-Zeiten

Videoanrufe und Telefonate sorgen für ein wenig Abwechslung im Isolationsalltag. Falls Sie also beim ersten Lockdown festgestellt haben, dass Sie eine schlechte (technische) Kommunikationsbasis hatten, sorgen Sie einfach vor! Viele Telefonanbieter haben flexibel mit besseren Netzanbindungen reagiert und erweiterte Angebote entwickelt.

Denken Sie hierbei auch an Ihre Familie, Nachbarschaft und Mitbewohner. Besonders die ältere Generation profitiert von den technischen Hilfsmitteln und überbrückt damit viel einfacher eine längere Zeit ohne persönlichen Kontakt. Vorausgesetzt, die neue Technik funktioniert – und man kann sie bedienen. Es heißt also vor allem für Senioren: Üben, üben, üben!

Gute Aktivitäten für die Survival-Zeit während des Lockdowns

Wenn Sie sich Zuhause mit Ihren Lieben aufhalten, sorgen Sie auch hier für ausreichend Abwechslung. Und damit meinen wir nun eher nicht die unzähligen Familien mit kleinen Kindern, in denen die doppeltbelasteten Eltern in den vergangenen Monaten ohnehin schon oft Großes geleistet haben.

Wir sprechen ganz allgemein von allen Menschen, die aufgrund einer Notsituation (wie einem neuerlichen Lockdown) länger als üblich auf beschränktem Raum gemeinsam Zeit verbringen müssen. Denn Langeweile ist nicht nur nervig, sondern kann auch den Haussegen ordentlich aus dem Gleichgewicht bringen.

Hier sind deshalb ein paar Ideen für Sie, um die eingeschränkte Zeit sinnvoll zu nutzen:

  • Yoga und Home Workouts: Sport entspannt, macht den Kopf frei und hilft gegen lästige Lockdown-Zusatzpfunde. Suchen Sie sich am besten schon jetzt ein mehrwöchiges Sport-Programm aus, das Sie unbedingt mal durchziehen (wollen) würden. Und sollte ein neuer Lockdown kommen, legen Sie los. Aber wirklich!
  • Zeichnen oder Kaligraphie: Wann haben Sie das letzte Mal selbst Hand an Pinsel und Leinwand gelegt? Besorgen Sie sich alle Utensilien und fangen Sie einfach an! Für diejenigen, die sich eher in der Feinschrift aufgehoben fühlen, gibt es in Büchern und im Web viele Vorlagen und Anleitungen, damit Ihnen ein kleines Kunstwerk gelingt!
  • Puzzeln: Ja wirklich! Ob Sie’s glauben – oder nicht. Aber in dem ersten Lockdown wurde ein alter Trend wieder zum Leben erweckt! Puzzeln entspannt nicht nur, sondern bringt auch Jung und Alt zusammen! Setzen Sie sich mit Ihren Kindern, Mitbewohnern oder Partner zusammen und puzzeln sie drauf los. Schöne Motive finden Sie online und in Bücherhandlungen oder Spielzeugläden. Um Ihren Lieben in der Isolation eine Freude zu machen, können Sie sogar persönliche Puzzle verschicken. Dafür gibt es im Internet verschiedene Anbieter, bei denen Sie Fotos von sich als Vorlage drucken lassen können.
  • Podcasts und Hörbücher: Musik beruhigt auch in einer Krisensituation als alternative Ablenkung sehr und kann sogar zum Träumen anregen. Doch manchmal braucht es eine gewisse Abwechslung von den Lieblingssongs. Abhilfe schaffen hier Podcasts und Hörbücher. Eine große Auswahl ist bei gängigen Anbietern wie Spotify, Audible oder Deezer zu finden. Ob Comedy, Thriller oder News – es ist sicher für jeden was dabei!

Die Regel stimmt: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Wir hoffen natürlich, dass es gar nicht erst zu einem weiteren Lockdown (oder irgendeinem anderen nationalen Notfall) kommt. Dennoch sollten Sie von Zeit zu Zeit überprüfen, was Ihnen beim letzten Mal gefehlt hat – und was Sie unbedingt benötigen, um eine Quarantäne gut zu überstehen. Damit es aber vielleicht gar nicht dazu kommt, kann jeder Bürger seinen Teil beitragen. Hierzu sollten Sie einfach die A-H-A Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) der Bundesregierung beachten und umsetzen.

Weitere Informationen über die aktuelle Lage erhalten Sie jederzeit über die Medien, das Internet oder – und das wollten wir dann doch nochmal erwähnen – ganz regional über Ihr zuständiges Bürgeramt. Für Smartphone-Besitzer gibt es zudem die Notfall-Informations- und Nachrichten-App (NINA) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

NINA warnt Sie deutschlandweit vor Krisenfällen wie Unwetter, Hochwasser oder Pandemien.