
Ratgeber
Wie schütze ich mich vor Gefahren aus dem Internet?
Ob Social Media, Shopping oder Online-Banking – das Internet ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Neben den vielen Vorzügen lauern im digitalen Raum aber auch zahlreiche Gefahren.
Welche Gefahren im Internet gibt es?
Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten User in die Cyberfalle zu locken. Ob gefälschte E-Mails, Schadsoftware oder betrügerische Online-Shops – wer unachtsam ist, kann schnell Opfer von Internetbetrug werden.
Doch welche Gefahren lauern konkret im Netz? Wir stellen Ihnen die häufigsten Betrugsmaschen vor und zeigen, worauf Sie besonders achten sollten.
Phishing – Lassen Sie sich nicht ködern!
So ziemlich jeder und jede hatte schon einmal eine Phishing-E-Mail im E-Postfach: Eine täuschend echt aussehende Nachricht z.B. von einer Bank, einem Online-Shop oder einem Zahlungsdienstleister fordert dazu auf, persönliche Daten zu bestätigen. Klickt man auf den Link, landet man auf einer gefälschten Website, die aussieht wie das Original. Gibt man hier seine Zugangsdaten ein, landen diese direkt bei Cyberbetrügern.
Worauf Sie achten sollten:
- Seien Sie misstrauisch bei unerwarteten Mails mit Links oder Dateianhängen.
- Prüfen Sie die Absenderadresse genau. Nicht immer ist auf den ersten Blick zu erkennen, von welchem Absender eine E-Mail wirklich statt. Wie Sie den echten Absender entschlüsseln, erklären wir weiter unten im Text.
- Rufen Sie die offizielle Website des angeblichen Absenders auf statt über den Link in der E-Mail bevor Sie persönliche Daten preisgeben.
Viren & Trojaner – Unsichtbare Bedrohungen
Schadsoftware kann sich unbemerkt auf Geräten einschleichen und erheblichen Schaden anrichten. Oft reicht ein Klick auf eine infizierte Datei oder ein harmlos wirkender Download, um sich einen Virus oder Trojaner einzufangen. Einmal installiert, können sie Daten zerstören, Passwörter ausspähen oder sogar die Kontrolle über das Gerät ermöglichen.
- Viren befallen Dateien und Programme, verbreiten sich selbstständig und können Daten beschädigen oder das System unbrauchbar machen.
- Trojaner tarnen sich als nützliche Software, öffnen aber im Hintergrund eine Hintertür für Hacker, die dann persönliche Informationen stehlen oder die Webcam aktivieren können. Die kleinen Spionageprogramme haben es dann meist auf vertrauliche Daten wie Bankverbindungen und Logins abgesehen.
Fake-Shops & Online-Betrug
Immer wieder tauchen unseriöse Online-Shops auf, die mit extrem niedrigen Preisen locken – doch nach der Zahlung bleibt die Ware aus. Auch gefälschte Gewinnspiele oder Investment-Betrügereien sind weit verbreitet.
Worauf Sie achten sollten:
- Prüfen Sie das Impressum des Online-Shops. Fehlt es, Finger weg!
- Nutzen Sie sichere Zahlungsmethoden wie den Kauf auf Rechnung oder einen etablierten Internet-Bezahldienst.
- Suchen Sie nach Erfahrungsberichten und Bewertungen im Netz.
Welche Dateiformate können gefährlich sein?
Häufig gelangen Viren über bestimmte Dateiformate ins System. Besonders gefährlich sind ausführbare Dateien wie .exe, .bat, .scr oder .js, da sie beim Öffnen direkt Schadcode ausführen können. Auch Office-Dokumente mit Makros (.docm, .xlsm) bergen ein hohes Risiko. Unbedenklicher sind dagegen reine Text- (.txt) oder Bilddateien (.jpg, .png, .gif) sowie einfache PDFs, sofern sie nicht manipuliert wurden. Ein kritischer Blick auf die Dateiendung kann helfen, viele Gefahren frühzeitig zu erkennen.
Wie erkenne ich Trojaner und andere Online-Bedrohungen?

Cyberkriminelle werden immer geschickter darin, Nutzerinnen und Nutzer zu täuschen. Phishing-Mails sehen täuschend echt aus, gefälschte Webseiten sind kaum vom Original zu unterscheiden und Schadsoftware tarnt sich als harmloser Download. Oft reicht ein unbedachter Klick, um Betrügern Zugang zu sensiblen Daten oder sogar dem eigenen Gerät zu ermöglichen. Doch wer aufmerksam bleibt, kann digitale Fallen rechtzeitig erkennen. Achten Sie besonders auf folgende Signale:
- Ungewöhnliche Absenderadressen: Banken oder Unternehmen schreiben nicht von merkwürdigen oder schwer zu entziffernden E-Mail-Adressen. Ein Blick in die vollständige Absenderadresse (meist per Klick oder Tipp auf den Absendernamen sichtbar) zeigt oft, ob die Nachricht wirklich von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt. Kontaktieren Sie im Zweifel das Unternehmen direkt über die offizielle Website oder Hotline.
- Dringende Aufforderungen und Drohungen: „Ihr Konto wird gesperrt!“ – solche Angstmacherei ist typisch für Betrüger.
- Rechtschreibfehler: Viele Phishing-Mails sind schlecht übersetzt oder voller Tippfehler.
- Unbekannte Dateianhänge: Öffnen Sie keine Anhänge, die Sie nicht erwarten – sie könnten Schadsoftware enthalten. Insbesondere Dateien mit Endungen wie .exe, .bat, .scr oder .js sowie Office-Dokumente mit Makros (.docm, .xlsm) sind häufig mit Schadcode versehen und können beim Öffnen ungewollt Programme ausführen.
- Verdächtige Links: Bewegen Sie den Mauszeiger über Links – führen sie zu einer fremden Adresse, lieber nicht klicken!
Was kann ich gegen Phishing und andere Gefahren tun?
Online-Bedrohungen wie Phishing, Schadsoftware oder Datenklau lassen sich mit den richtigen Maßnahmen vermeiden. Dazu gehören sichere Passwörter, regelmäßige Updates, ein bewusster Umgang mit E-Mails und Schutz vor unsicheren Verbindungen. In den folgenden Schritten erfahren Sie, wie Sie sich effektiv absichern.
Schritt 1: Sichere Passwörter erstellen, um Gefahren zu vermeiden
Ein starkes Passwort mit mindestens zwölf Zeichen schützt Ihr Konto vor Hackern. Nutzen Sie am besten einen Passwort-Manager, der sichere Kombinationen speichert. Aktivieren Sie zusätzlich die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), bei der ein zusätzlicher Sicherheitscode per SMS oder App erforderlich ist. So bleibt Ihr Konto auch dann geschützt, wenn Ihr Passwort gestohlen wird.
Mit diesem einfachen Trick erstellen Sie sichere Passwörter
- Merken Sie sich eine Basiskombination von Buchstaben, zum Beispiel mit einem Spruch wie „Ich wäre gerne im Urlaub“. Das ergibt Ihre Passwort-Basis: IwgiU
- Ergänzen Sie nun den ersten Buchstaben der Webseite, auf der Sie sich einloggen möchten. In unserem Fall wäre das ein „d“ für www.diebayerische.de.
- Setzen Sie diesen Buchstaben vor Ihre Passwortbasis – und dazwischen am besten noch ein Sonderzeichen Ihrer Wahl. Wir nehmen hierfür nun das §.
- Viele Logins fordern auch noch mindestens eine Zahl im Passwort. Nehmen Sie doch einfach das aktuelle Jahr 2025. Der Vorteil: Wenn Sie später einmal wirklich (vom echten Anbieter) aufgefordert werden, Ihr Passwort zu aktualisieren, können Sie einfach wiederum das aktuelle Jahr verwenden.
- Das Ergebnis: d§IwgiU25
Fazit: Mit diesem einfachen Trick merken Sie sich unzählige, unterschiedliche und sichere Passwörter.
Schritt 2: Geräte und Programme aktuell halten
Achten Sie darauf, dass Ihre Geräte und Programme immer auf dem neuesten Stand sind, um Sicherheitslücken zu schließen. Eine Antivirensoftware erkennt und entfernt Schadprogramme wie Viren oder Trojaner. Aktivieren Sie automatische Updates für Ihre Programme und Apps, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Schritt 3: Nur sichere Webseiten besuchen
Nutzen Sie nur Webseiten mit „https://“, da diese eine sichere Verbindung bieten. Seien Sie vorsichtig mit öffentlichen WLAN-Netzwerken – hier können Cyberkriminelle Ihre Daten abfangen. Falls nötig, verwenden Sie ein VPN (Virtual Private Network), um Ihre Internetverbindung zu verschlüsseln.
Schritt 4: Wichtige Daten sichern
Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigsten Dateien. Speichern Sie diese auf einer externen Festplatte oder einem Cloud-Dienst, um sich vor Datenverlust durch Viren oder Defekte zu schützen. So können Sie Ihre Daten jederzeit wiederherstellen.
Fazit: So können Sie sich vor Gefahren im Netz schützen
Das Internet bietet viele Chancen, aber auch Risiken. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich Schäden durch Viren, Phishing-Mails und andere Gefahren aus dem Internet. Wer starke Passwörter nutzt, verdächtige E-Mails als gefährlich erkennt, regelmäßig Updates durchführt und Backups erstellt, schützt sich effektiv vor Cyberangriffen. So bleibt das Internet ein sicherer Ort, an dem Sie die vielen digitalen Möglichkeiten sorgenfrei nutzen können.