E-Zigarette – harmloser Dampf oder doch gefährlicher Smog? Das müssen Sie wissen!

Die E-Zigarette ist der absolute Trend und inzwischen nicht mehr wegzudenken – das wissen wir alle. Doch woher kommt eigentlich der Hype um das kleine Elektro-Teil?

Ursprünglich war die E-Zigarette als Rauch-Ersatz für die stinkenden Tabak-Zigaretten gedacht, um es Rauchern einfacher zu machen, die krebserregende Angewohnheit endlich loszuwerden und Lungenerkrankungen zu verhindern. Hat sie ihren Dienst dahingehend erfüllt und ist sie wirklich gesünder als die berühmte Tabak-Schwester?

Damit sich die ganzen Fake-News endlich in den (folgend ein Wortwitz) sprichwörtlichen „Dampf“ auflösen, haben wir für Sie nicht nur die harten Fakten und größten Risiken, sondern auch Tipps für den Umstieg von normaler Zigarette zur E-Zigarette zusammengetragen:

Zigarette vs. E-Zigarette #1: Faszination E-Zigarette - Was ist eigentlich dran an diesem Hype und wie funktionieren die Dinger?

Erfunden wurde die E-Zigarette im Jahr 2003 vom chinesischen Wissenschaftler Hon Lik als Alternative zur Tabakzigarette. Ganz einfach erklärt: Anstatt Tabak zu verbrennen, wird ein Liquid erhitzt, das dann verdampft. Im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette ist eine E-Zigarette durch die verwendete Substanz also komplett tabakfrei.

Um dampfen zu können, benötigt es folgende Bestandteile: Akku, Verdampfer und Mundstück. Aufgeladen werden E-Zigaretten, genauso wie unsere Smartphones – mit einem USB-Kabel. Eine voll funktionstüchtige E-Zigarette kann man in so genannten Vape-Shops kaufen. Inzwischen findet man diese Shops auch überall da, wo es Tabakläden gibt.

Zigarette vs. E-Zigarette #2: Wundermittel E-Zigarette

Als Ersatz für den gängigen Glimmstängel war die E-Zigarette ursprünglich besonders attraktiv für Raucher, die Ihrer Gesundheit nicht weiter schaden wollten.

In einer Studie hat man getestet, wie gut die „Dampfer“ wirklich helfen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Zwei Probandengruppen testeten über drei Monate Pflaster gegenüber E-Zigarette. Tatsächlich waren nach einem Jahr knapp doppelt so viele E-Zigaretten-Nutzer wie Pflaster-Nutzer komplett rauchfrei.

Zigarette vs. E-Zigarette #3: Gesunde Zigarette, ja oder nein?

Oft liest man, dass die E-Zigarette weniger schädlich ist, da man keinen nikotinhaltigen Tabak verbrennt und sie weniger Schadstoffe hat. Doch stimmt das wirklich? Ja, das stimmt. Im Gegensatz zur Zigarette wird kein Teer mit verbrannt, der Haupt-Verantwortliche für Lungenkrankheiten. ABER: Die E-Zigarette ist trotzdem gesundheitsschädigend! Selbst wenn Liquids verdampft werden, die kein Nikotin enthalten, inhalieren Konsumenten trotzdem noch genügend Schadstoffe. Leider.

Chemie bleibt nun mal Chemie und der Hauptbestandteil einer (ja, die „Liquid“ ist tatsächlich weiblich) Liquid ist Propylenglycol. Das liest sich schon nicht besonders gesund, oder? Absolut richtig, denn Propylenglycol reizt nicht nur die Atemwege, sondern beeinträchtigt nachhaltig die Lungenfunktion. Wer also erwartet, dass eine E-Kippe den gleichen positiven Effekt hat wie ein Spaziergang im Wald, ist hier auf dem Holzweg.

Zigarette vs. E-Zigarette #4: Bei tödlicher Explosionsgefahr fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!

Zusätzlich zu den oben genannten Risiken durch die inhalierten Schadstoffe, hört man immer wieder Horror-Geschichten aus den USA, bei denen Menschen durch eine Explosion einer E-Zigarette ihr Leben lassen mussten. Sind das übertriebene Spuk-Geschichten, um Kinder von den Dingern fern zu halten – oder doch die harte Wahrheit? Leider gehören diese Nachrichten nicht zu den berühmten Fake-News.

Die besonders leistungsstarken Batterien dürfen keinesfalls in die Hosentasche und mit Münzen und Schlüsseln in Berührung kommen – sonst drohen ein Kurzschluss, Überladung, Tiefenentladung, Verpolung, Überspannung oder Unterspannung. Und die haben schlimmstenfalls dieselbe Wirkung wie eine kleine Rohrbombe.

Zigarette vs. E-Zigarette #5: Nicht gesund, aber weniger schädlich?

Um den Teufel nicht an die Wand zu malen, zeigen wir Ihnen im Folgenden, warum E-Zigaretten doch einige Vorteile mit sich bringen und warum sie eine echte Alternative zur Tabak Fluppe sind.

Hier zehn der wichtigsten Vorteile von E-Zigaretten:

  • Kein Teer wird verbrannt.
  • Mitmenschen müssen nicht passiv rauchen.
  • Mundgeruch und gelbe Zähne ade!
  • Dampfen ohne Nikotin ist möglich.
  • Körperliche Fitness kann zunehmen.
  • Kein Raucherhusten mehr.
  • Der Geschmackssinn verbessert sich.
  • Viele Liquids sind günstiger als normale Zigaretten.
  • Kein Gestank mehr!

Zigarette vs. E-Zigarette #5: Kann jeder zum Darth-Vaper werden?

Jeder, der über 18 Jahre alt ist, kann sich eine E-Zigarette kaufen. Das futuristische Design und vor allem die einfache Handhabung machen diese gerade für jedermann interessant. Ob Raucher oder Nicht-Raucher, inzwischen ist das Dampfen genauso beliebt, wie es einst der Hype um die Shisha war. Das zeigt sich an den Zahlen: Der Verband „tabakfreier Genuss“ schätzt, dass knapp vier Millionen Menschen hierzulande dampfen. Auch der Umsatz an E-Zigaretten boomt. Rund 500 Millionen Euro wurden mit E-Zigaretten und deren Zubehör erwirtschaftet.

Zigarette vs. E-Zigarette #6: Suchtgefahr bei Kindern und Jugendlichen

Dank den sozialen Medien finden leider auch Jugendliche das Dampfen richtig hip. Seit dem Launch der E-Zigarette „Juul“ auf dem deutschen Markt im Dezember 2018 kursieren immer mehr Fotos und Videos von dampfenden Jugendlichen auf Instagram. Auch auf Youtube findet man „Vape-Artists“, die besonders künstlerisch Rauch auspusten und das Dampfen damit verharmlosen.

Um Kinder und Jugendliche zu schützen, hilft nur Aufklärung. Genauso wie beim eigentlichen Rauchen. Denn genau wie bei der traditionellen Zigarette können bei den Dampfern langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit sowie die Förderung des Krebsrisikos eine Spätfolge sein. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist hier eine geeignete Anlaufstelle bei aufkommenden Fragen für Eltern. Auch für Jugendliche gibt es eine Beratungsstelle. Bei condrobs.de oder unter der Hotline 0800 34 10 100 können sich Jugendliche ihre Fragen beantworten lassen.

Zigarette vs. E-Zigarette #7: Umstieg von Tabak auf Dampfen

Die Entscheidung ist nun gefallen – Rauchen aufhören und ab sofort dampfen.

Um den Umstieg am besten zu gestalten hier fünf praktische Lifehacks:

  • Das passende Modell finden. Wie beim Auto auch, gibt es bei E-Zigaretten verschiedene Varianten. Ob leistungsstarke E-Zigaretten mit Tank-System oder ein Modell mit Liquid Cap, die im Handumdrehen gewechselt werden kann. Man sollte sich bei der Auswahl Zeit lassen und Dinge probieren.
  • Die richtige Nikotinstärke wählen. Typ „Bei einem Wein mal eine rauchen“ oder eher „Zigarette am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen“ spielt hier eine entscheidende Rolle. Um nicht enttäuscht zu werden von den elektrischen Zigaretten muss die richtige Nikotin-Stärke gefunden werden.
  • Raumschiff oder E-Zigarette? Eine E-Zigarette mag mit all ihren technischen Funktionen erst einmal überfordernd wirken, aber keine Sorge, die Handhabung ist schnell gelernt. Ob Akku laden oder aromatisierten Liquid einfüllen – das wird schnell von der Hand gehen.
  • Rauchen aufhören. Nein wirklich. Aufhören. Auch wenn der Geruch nach einer Zigarette noch so verlockend sein mag. Ein kalter Entzug in Kombination mit der E-Zigarette ist am vielversprechendsten, um das Rauchen endgültig aufzugeben.
  • Vorsicht Dry-Hit. Der Zugwiderstand bei einer E-Zigarette ist anders, als bei einer gewöhnlichen Zigarette. Wer zu stark zieht, verbrennt sich den Mund.

Zigarette vs. E-Zigarette: Ein Wort zum Schluss

Es gibt bis heute keine verlässlichen Daten und genauen Analysen, ob E-Zigaretten wirklich gesundheitsschädigend sind oder nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht jedoch davon aus, dass „von der E-Zigarette und ihren Liquids gesundheitliche Risiken ausgehen."

Grund dafür: Das Nikotin und die Verneblungsmittel Propylenglycol, Chemikalienzusätze wie pharmakologische Wirkstoffe und verschiedene Duft- und Aromastoffe.

Nach den aktuellen Wissenstand ist die E-Zigarette im Vergleich zur Tabakzigarette tatsächlich weniger schädlich, da die Bronchien und Lungen durch das Inhalieren nicht so stark belastet werden. Die schädlichen Auswirkungen des Nikotins und das Suchtverhalten bleiben genauso, wie bei der Zigarette.