Das Bild zeigt einen fröhlich lächelnden Tierarzt, der eine Katze im Arm hält.

Ratgeber

Katze ist krank: Symptome erkennen, vorbeugen und richtig behandeln

Woran Sie erkennen, dass Ihre Katze krank ist – mit Tipps zu häufigen Krankheiten, Vorbeugung und richtiger Reaktion im Ernstfall.

Wichtige Infos zu Katzenkrankheiten im Überblick

Gesundheitliche Probleme bei Katzen kommen häufiger vor, als viele denken – von Parasiten über Infektionen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, sich einen Überblick zu verschaffen: Welche Krankheiten treten besonders oft auf? Welche Warnzeichen sollte man kennen? Und wie lässt sich die Katze im Alltag sinnvoll schützen?

In diesem Beitrag erfahren Sie, woran Sie gesundheitliche Veränderungen frühzeitig erkennen, welche Krankheitsbilder typisch sind und welche Möglichkeiten der Vorsorge und Behandlung es gibt – von Impfungen über tierärztliche Kontrollen bis hin zur passenden Ernährung. Auch, wie sich hohe Tierarztkosten absichern lassen, wird übersichtlich erklärt.

Woran erkenne ich, dass meine Katze krank ist?

Katzen sind Meister darin, Schmerzen und Unwohlsein zu verbergen. In freier Wildbahn schützt sie dieses Verhalten. Im häuslichen Umfeld kann das jedoch dazu führen, dass Krankheiten erst spät erkannt werden. Umso wichtiger ist es, auf subtile Veränderungen im
Verhalten oder Aussehen zu achten. Denn oft sind es kleine Anzeichen, die zeigen, dass mit Ihrer Katze etwas nicht stimmt.

Typische Warnsignale sind zum Beispiel:

  • Verändertes Fressverhalten: Frisst Ihre Katze plötzlich weniger, gar nicht mehr oder ungewöhnlich viel, kann das auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
  • Trägheit oder Rückzug: Wenn Ihre Katze sich auffallend oft versteckt oder deutlich weniger aktiv ist als sonst, kann das ein Zeichen für Schmerzen oder Unwohlsein sein.
  • Unsauberkeit: Uriniert oder kotet sie plötzlich außerhalb der Katzentoilette, steckt nicht immer ein Verhaltensproblem dahinter – auch Blasenentzündungen oder andere Erkrankungen können der Auslöser sein.
  • Verändertes Putzverhalten: Eine ungepflegte Fellpflege oder übermäßiges Lecken bestimmter Körperstellen kann auf Schmerzen, Hautprobleme oder Stress hindeuten.
  • Körperliche Auffälligkeiten: Humpeln, Zittern, tränende Augen, laufende Nase oder geschwollene Körperstellen sollten ernst genommen und tierärztlich abgeklärt werden.

Wichtig: Je früher diese Anzeichen erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Regelmäßige Beobachtung und ein gutes Gespür für das Normalverhalten Ihrer Katze sind daher entscheidend.

Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten

Viele Katzenkrankheiten verlaufen schleichend – und werden erst erkannt, wenn sie bereits fortgeschritten sind. Umso wichtiger ist es, sich mit den typischen Erkrankungen überhaupt erst einmal vertraut zu machen. Denn nur, wer weiß, was die Anzeichen sind, kann im Alltag auch gezielt darauf achten und bei Bedarf schnell handeln. Allein das Bewusstsein über mögliche Risiken hilft dabei, Symptome richtig einzuordnen, Tierarztbesuche nicht unnötig aufzuschieben und ernsthafte Folgen oder hohe Behandlungskosten zu vermeiden.

In der folgenden Übersicht stellen wir zehn typische Katzenkrankheiten vor und zeigen, wie Sie Ihrer Katze mit einfachen Vorsorgemaßnahmen den bestmöglichen Schutz bieten können.

1. Wurmbefall: Ein unsichtbares, aber häufiges Problem

Fast jede Katze hat im Laufe ihres Lebens mit Würmern zu tun – vor allem Freigänger sind betroffen. Spulwürmer, Hakenwürmer oder Bandwürmer nisten sich im Darm ein und können zu Verdauungsproblemen, Abmagerung, stumpfem Fell oder sogar Erbrechen führen. Manche Würmer sind auch für Menschen ansteckend. Wichtig: Katzen sollten regelmäßig entwurmt werden, jedoch erst nach tierärztlicher Empfehlung.

2. Zahnprobleme und Zahnfleischentzündungen

Entzündetes Zahnfleisch (Gingivitis) oder FORL (feline odontoklastische resorptive Läsionen) zählen zu den häufigsten, aber oft unbemerkten Erkrankungen bei Katzen. Typische Anzeichen: schlechter Atem, Zahnstein, Appetitlosigkeit oder einseitiges Kauen. Eine regelmäßige Zahnpflege (zum Beispiel spezielle Zahnpasta oder Futter) und Vorsorgeuntersuchungen wirken vorbeugend.

3. Katzenschnupfen: Mehr als nur eine harmlose Erkältung

Katzenschnupfen ist eine ansteckende Virusinfektion, die vor allem junge und ungeimpfte Tiere betrifft. Symptome sind tränende Augen, Niesen, Fieber, Atemnot und Appetitlosigkeit. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie chronisch werden oder zu bleibenden Schäden führen. Eine Impfung schützt zuverlässig.

4. Flöhe und andere Parasiten

Flöhe sind nicht nur unangenehm, sondern können auch Krankheiten übertragen und zu Hautproblemen führen. Juckreiz, Kratzen, kleine schwarze Krümel im Fell und Unruhe sind typische Hinweise. Auch Ohrmilben, Zecken und Haarlinge zählen zu den häufigen Plagegeistern. Eine regelmäßige Parasitenkontrolle ist daher sinnvoll – gerade bei Freigängern.

5. Katzenseuche (Panleukopenie): Hochansteckend und gefährlich

Diese Virusinfektion ist lebensbedrohlich und vor allem für Jungtiere gefährlich. Sie äußert sich durch Erbrechen, Durchfall, hohes Fieber und starken Flüssigkeitsverlust. Eine Impfung bietet effektiven Schutz – und gehört daher zu den Basisimpfungen für alle Katzen.

6. Chronische Niereninsuffizienz: Tückisch und weit verbreitet bei älteren Katzen

Nierenprobleme treten besonders bei älteren Katzen auf – oft schleichend. Anzeichen sind vermehrtes Trinken, Gewichtsverlust, stumpfes Fell oder Appetitlosigkeit. Eine rechtzeitige Diagnose per Blut- und Urintest kann helfen, die Lebensqualität mit geeigneter Therapie und Diätfutter zu erhalten.

7. FIV (Felines Immundefizienz-Virus, auch „Katzen-AIDS“)

Diese Infektion schwächt das Immunsystem über Jahre hinweg. Die Übertragung erfolgt meist über Bissverletzungen bei Revierkämpfen. Symptome zeigen sich oft erst spät und reichen von Zahnproblemen bis hin zu chronischen Infektionen. Eine Impfung gibt es in Deutschland nicht. Freigänger sollten daher kastriert und möglichst konfliktscheu gehalten werden.

8. FeLV (Felines Leukämievirus): Eine stille Gefahr

FeLV ist eine Virusinfektion, die das Immunsystem angreift und langfristig zu Krebs oder anderen schweren Erkrankungen führen kann. Die Übertragung erfolgt durch engen Kontakt mit Artgenossen, gemeinsames Fressen oder Putzen. Eine Impfung schützt, wird aber vor allem bei Freigängern empfohlen.

9. FIP (Feline Infektiöse Peritonitis): Ende häufig tödlich

FIP entsteht aus einer Mutation des Coronavirus (nicht mit dem humanen Corona-Virus zu verwechseln) und verläuft meist tödlich. Erste Anzeichen sind Appetitlosigkeit, Fieber und Abgeschlagenheit. Es gibt neue Behandlungsmöglichkeiten, aber kein flächendeckender Impfschutz. Die Erkrankung ist vor allem in Mehrkatzenhaushalten ein Thema.

10. Durchfall: Warnsignal für viele Gesundheitsprobleme

Auch wenn Durchfall keine eigenständige Krankheit ist, kann er für Katzen schnell zum Problem werden. Vor allem bei Jungtieren und älteren Katzen besteht die Gefahr, dass sie durch den Flüssigkeitsverlust stark geschwächt werden. Hält der Durchfall länger als ein bis zwei Tage an, enthält Blut oder geht mit Erbrechen und Mattigkeit einher, ist ein schneller Tierarztbesuch dringend erforderlich.

Gleichzeitig ist Durchfall oft ein wichtiges Warnsignal: Er kann auf viele verschiedene Ursachen hinweisen – etwa Parasitenbefall, Futterunverträglichkeiten, Infektionen oder auch chronische Erkrankungen wie Nierenprobleme. Deshalb gilt: Lieber einmal zu viel reagieren als zu spät

Vorsorge: Wirksame präventive Maßnahmen

Die beste Maßnahme gegen viele Krankheiten ist eine konsequente Vorsorge. Sie hilft dabei, Erkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen oder sie so früh zu erkennen, dass sie gut behandelbar bleiben. Tierärzte empfehlen dabei drei zentrale Bausteine: Impfungen, regelmäßige Untersuchungen und eine passende Ernährung.

Impfungen: Ein kleiner Pieks mit großer Wirkung

Einige Krankheiten lassen sich durch eine einfache Impfung effektiv verhindern. Zu den sogenannten Core-Impfungen gehören die gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche – sie werden für alle Katzen empfohlen, unabhängig davon, ob es sich um Wohnungstiere oder Freigänger handelt.

Für Freigänger kommen zusätzliche Impfungen in Frage, etwa gegen Katzenleukämie (FeLV) oder Tollwut. Von einer Impfung gegen FIV (Felines Immundefizienz-Virus) wird hingegen abgeraten, da derzeit kein zugelassener, wirksamer Impfstoff in Deutschland verfügbar ist und der Schutz nicht zuverlässig gewährleistet werden kann. Die erste Impfung erhalten Katzenjunge im Alter von acht Wochen, danach sind regelmäßige Auffrischungen erforderlich – je nach Impfstoff im Abstand von einem bis drei Jahren

Vorsorgeuntersuchungen: Früh erkennen, besser behandeln

Gesunde Katzen sollten mindestens einmal pro Jahr beim Tierarzt vorgestellt werden – bei älteren Tieren oder Vorerkrankungen kann auch ein halbjährlicher Rhythmus sinnvoll sein. Eine typische Vorsorgeuntersuchung umfasst:

  • Allgemeine klinische Untersuchung (Fell, Augen, Ohren, Herz, Zähne)
  • Kontrolle des Gewichts
  • Blutuntersuchung zur Früherkennung von Organproblemen
  • Urin- oder Kotuntersuchung je nach Bedarf

Solche Check-ups helfen dabei, etwa Nierenerkrankungen, Diabetes oder Herzprobleme frühzeitig zu erkennen – also bevor sie ernsthafte Beschwerden verursachen.

Ernährung: Was im Napf landet, wirkt sich auf die Gesundheit aus

Die Ernährung hat direkten Einfluss auf die körperliche Verfassung Ihrer Katze. Hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil, ausreichend Flüssigkeit und angepassten Nährstoffen ist entscheidend – gerade bei chronischen Erkrankungen wie Nierenschwäche, Diabetes oder Übergewicht.

Wichtig ist auch: Katzen trinken häufig zu wenig. Wer hauptsächlich Trockenfutter gibt, sollte daher für genügend Wasserquellen sorgen – etwa mit einem Trinkbrunnen. Noch besser ist die Kombination mit Nassfutter oder sogar ein Umstieg auf spezielle Diätfuttermittel nach Rücksprache mit dem Tierarzt.

Unser Tipp: Gerade bei älteren Katzen lohnt es sich, die Fütterung regelmäßig überprüfen zu lassen – denn auch der Nährstoffbedarf verändert sich mit dem Alter.

Behandlung – was bei einer Erkrankung der Katze hilft

Erkrankt eine Katze, richtet sich die Behandlung nach der genauen Diagnose und dem Verlauf der Erkrankung.

Medikamentöse Therapie

Infektionen lassen sich mit Antibiotika oder antiviralen Medikamenten behandeln, chronische Erkrankungen erfordern meist eine lebenslange Medikation – etwa Insulin bei Diabetes oder Blutdrucksenker bei Nierenerkrankungen. Auch Schmerzmittel spielen eine wichtige Rolle.

Operationen und Eingriffe

Chirurgische Eingriffe sind etwa bei FORL (Zahnextraktionen), Tumoren oder Harnsteinen nötig. Auch Kastrationen und manche diagnostischen Maßnahmen (zum Beispiel Biopsien) erfordern Narkose und OP.

Chronische Krankheiten managen

Bei dauerhaften Erkrankungen ist ein gutes Management entscheidend. Das bedeutet: regelmäßige Kontrolluntersuchungen, speziell abgestimmtes Futter und eine enge Abstimmung mit dem Tierarzt oder der Tierärztin.

Was kostet die Behandlung beim Tierarzt – und wie lässt sie sich absichern?

Tierarztkosten sind nicht zu unterschätzen. Gerade bei chronischen Krankheiten oder Operationen können sie sich schnell summieren.

Typische Kosten im Überblick

Maßnahme    Kostenrahmen 
Vorsorgeuntersuchung circa 25–70 EUR
Blutbild + Labor circa 50–100 EUR
Zahnbehandlung (FORL) circa 500-2.000 EUR
Nierenerkrankung (monatlich) circa 150–400 EUR
Diabetesbehandlung (monatlich) circa 40 EUR

 

Ein plötzlicher Krankheitsfall kann also zur finanziellen Belastung werden – gerade, wenn eine OP oder Langzeittherapie nötig ist.

Versicherung kann finanzielle Last abfedern

Eine Katzenkrankenversicherung übernimmt – je nach Tarif – viele dieser Kosten. Dabei gibt es Unterschiede:

  • OP-Versicherungen zahlen nur bei chirurgischen Eingriffen
  • Vollversicherungen decken zusätzlich Behandlungen, Medikamente und Diagnostik ab

Die Katzen-Krankenversicherung der Bayerischen bietet besonders umfangreichen Schutz: Sie übernimmt nicht nur die Kosten für Operationen, sondern – je nach gewähltem Tarif – auch für ambulante und stationäre Behandlungen, Medikamente, bildgebende Verfahren und sogar alternative Heilmethoden wie Physiotherapie oder Akupunktur.

Weitere Vorteile: freie Tierarztwahl und keine Wartezeit bei Unfällen. Wer frühzeitig absichert, kann mit einem besseren Gefühl zum Tierarzt gehen – ganz gleich, was kommt.

Was können Katzen auf den Menschen übertragen?

Einige Katzenkrankheiten – etwa Toxoplasmose, Wurmbefall oder Pilzinfektionen – können in seltenen Fällen auch Menschen betreffen. Wer seine Katze regelmäßig entwurmt, auf Hygiene achtet und die Katzentoilette sauber hält, beugt der Übertragung vieler Katzenkrankheiten erheblich vor.

Früh erkennen, richtig handeln, gut absichern

Katzen können lange gesund und glücklich leben – wenn man sie gut beobachtet, regelmäßig vorsorgt und bei ersten Symptomen nicht zögert. Impfungen, eine ausgewogene Ernährung und Check-ups beim Tierarzt bilden die Basis.

Wird Ihre Katze dennoch einmal krank, ist der Gang zum Tierarzt oft unerlässlich. Damit dabei nicht auch die Finanzen krank werden, lohnt sich der Blick auf eine Katzenkrankenversicherung.

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