Katze, Hund, Meerschweinchen, Hase & Co.: Was Sie Ihr Haustier wirklich kostet

Liebe kostet: Zeit, Energie und Geld. Das gilt auch für die Liebe zu Haustieren. Wenn Sie schon ein Haustier oder gar mehrere haben, dann wissen Sie das natürlich bereits – und sind sicher bereit, weiter zu investieren. Vielleicht wollen Sie aber dennoch wissen, was auf Sie noch so ungefähr zukommt?

Vielleicht stecken Sie aber inmitten des aktuellen Haustier-Booms gerade auch in der Entscheidungsphase, ob Sie die Verantwortung für ein Haustier übernehmen wollen, und wenn ja, für welches.  Auch dann ist dieser Text sicher spannend für Sie. Er dreht sich nämlich nicht nur um die Ausgaben, die Haustiere einmalig wie dauerhaft verursachen. Er hält auch ein paar überraschende Fakten rund um Vierbeiner und Heimtiere bereit!

Was sind die Lieblings-Haustiere der Deutschen?

Haustiere sind Seelentröster und Spielkameraden. Sie zu streicheln, reduziert nachweislich Stress. Auch nachgewiesen ist, dass gesünder lebt, wer Haustiere hat. Unter anderem sollen Kinder, die mit Tieren aufwachsen, ein geringeres Allergierisiko haben. Auch wenn das wohl eher für Fellnasen als für Leguan oder Vogelspinne gilt. Und so sind, auch wenn es in manchen Kinderzimmern doch exotisch zugehen mag, Katzen immer noch die beliebtesten Haustiere der Deutschen. 2020 lebten knapp 16 Millionen Stubentiger in unseren Haushalten! Auf Platz zwei kommt, wenig überraschend, der Hund. Gewedelt und gebellt wird in fast jedem zehnten deutschen Haushalt. Seltener wird mit Kleintieren wie Kaninchen oder Hamstern gekuschelt, in den Käfigen zwitschern aber auch gerne Vögel.

In der Bilanz findet sich in fast jedem zweiten Haushalt in Deutschland ein Haustier. Was vor allem auch die Wirtschaft freut: Die Umsatzzahlen der deutschen Heimtierbranche lagen 2020 bei rund 5,5 Milliarden Euro!

  • Doch in was für Haustier-Artikel fließt eigentlich das ganze Geld?
  • Und welche Kosten verursacht ein Haustier darüber hinaus, jährlich wie in der Anschaffung?
     

Diese Kosten kommen mit einem Haustier auf Sie zu

Wer denkt, ein Kaninchen brauche kaum mehr als eine Holzkiste, ein paar Salatblätter oder verschrumpelte Karotten, unterschätzt die Kosten, die ein Haustier verursacht, allemal. Doch nicht nur eine artgerechte Haltung und die Kosten für gutes Futter schmälern den Geldbeutel. Allein in der Anschaffung kann ein Tier ein paar tausend Euro kosten. Ein alter, edler Koi-Karpfen macht das Anlegen des Gartenteichs zur finanziellen Nebensache. Dazu müssen die meisten Tierhalter Tierarztkosten übernehmen. Hundehalter zahlen noch eine extra Steuer. Auch Versicherungen sollten in Betracht gezogen werden.

Doch starten wir noch einmal ganz am Anfang.

Haustiere im Ranking: Anschaffungskosten für Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Hund

Wer sich ein Haustier zulegen möchte, muss das Tier meist kaufen. Nur selten werden Welpen, Hamster oder Babykätzchen einfach so verschenkt. Was auch gut ist. Tierfreunde achten darauf, ungewollten Nachwuchs zu vermeiden oder geben ihr Tier nur aus sehr triftigen Gründen weiter. Seriöse Züchter oder auch Tierheim-Mitarbeitende haben bis zum Tag des Umzugs Ihres Wunschtiers in Ihr Zuhause schon einiges in dessen Gesundheit investiert und fordern dafür zurecht ihren Lohn. Klar, der kann sehr variieren, sodass ein Tier aus dem Tierheim meist für rund 100 Euro zu bekommen ist, ein Rassehund aber schon ein paar Tausend Euro kosten kann.

Tierisch günstig sind dagegen Nager wie Zwergkaninchen oder Meerschweinchen, die im Zoohandel keine 50 Euro kosten. Allerdings sollten die meisten Nagetiere auch nicht allein gehalten werden.

Zu den Anschaffungskosten gehören aber auch Hundeleine, Käfig oder Kratzbaum. Legt man die Kosten für den Kauf von Tier und Zubehör zusammen, ergibt sich folgendes Bild:

  • Die höchsten Anschaffungskosten von durchschnittlich 680 Euro verursachen Katzen.
  • Hunde kosten allerdings nur zehn Euro weniger.
  • Kaninchen kosten vom Käfig bis zur Rübe rund 550 Euro.
  • Für kleinere Nager wie Hamster werden Sie in der Anschaffung unter 300 Euro ausgeben müssen.
  • Die geringsten Kosten verursachen, trotz jeder Menge Wasser, Aquarienfische (rund 130 Euro).

Aber ein Fisch kommt ja selten allein. Wichtig: Das sollte auch für andere Tiere wie Meerschweinchen oder Wellensittiche gelten. Sie sollten zumindest im Paar gehalten werden. Auch Wohnungskatzen, die allein sind, zeigen in vielen Fällen Verhaltensauffälligkeiten.

Gut zu wissen:

Wie finden Hundebesitzer eine gute Hundepension? Wir haben den großen Check für Sie gemacht!

Haustiere im Ranking: Unterhaltskosten für Hunde, Katzen, Hamster, Fisch & Co.

Apropos Verhaltensauffälligkeiten und verzeihen Sie bitte auch gleich den flapsigen Vergleich: Katzen erziehen gerne ihre Besitzer und Besitzerinnen – und das nicht selten zu deren finanziellem Nachteil. Es könnte also passieren, dass Sie mit dem Tag, an dem Sie als Dosenöffner ausgemacht wurden, durchaus jeden Monat noch Geld für Extra-Leckerlis ausgeben werden, die teurer sind als Ihre Lieblings-Trüffelpralinen.

Kleintierstreu, Spielzeug, Katzenstreu, Impfungen und Entwurmungen beim Tierarzt gehören auf jeden Fall zu den laufenden Unterhaltskosten, für die Sie als Haustierbesitzer Monat für Monat aufkommen müssen. So denn Ihr Tier eben nicht auch noch krank wird oder Sie wegen eines hundefreien Urlaubs für eine Haustierpension aufkommen müssen. Damit solche Notfall-Unterbringungen für die Haustiere schnell gefunden werden, gibt es übrigens spezielle Haustierunterbringungs-Services, die Hunden- und Katzenpensionen sogar bis zu einer gewissen Höhe bezahlen.

Pro Katze rechnet man mit durchschnittlichen Unterhaltskosten von rund 60 Euro im Monat. Rechnen wir das auf die Lebenserwartung von 16 Jahren hoch, wird sie der alte Stubentiger am Ende über 11.000 Euro gekostet haben.

Teure Sache? Von wegen!  

Ein Hund kostet im Unterhalt generell mehr als eine Katze, Hundeschule oder Hundefriseur sei Dank. Dazu ist er dann auch noch steuerpflichtig. Die Hundesteuer kann, je nach Bundesland, mit knapp zehn Euro im Monat zu Buche schlagen.

Auch eine Hundehaftpflichtversicherung gehört zu den prinzipiell notwendigen laufenden Kosten. Denn ein Hund, der ausgerechnet ein klagefreudiges Opfer beißt oder “nur” dessen teuren Anzug verdreckt, kann auch finanziell schmerzhaft werden. Darüber hinaus ist eine Hundekrankenversicherung nicht verkehrt. Eine Operation beim Tierarzt kann mehrere Tausend Euro kosten und der Geldbeutel sollte nicht über Leben und Tod entscheiden. Wir rechnen wieder hoch:

Ein Hundeleben verursacht Frauchen und Herrchen durchschnittlich Kosten von 12.000 bis zu 20.000 Euro. Ähnlich teuer ist übrigens die Haltung eines Leguans, denn das exotische Tier verursacht recht hohe Arztkosten und das Heizen des Terrariums geht ordentlich ins Geld.

Auch Meerschweinchen machen Menschen unterhaltspflichtig. Einstreu für den Käfig, Futter und Tierarztbesuche, zum Beispiel fürs Krallenschneiden, gehören hier auf die Liste. Größere Nager kosten so um die 50 Euro im Monat, Hamster meist unter 20 Euro. Das macht also, mal Lebenserwartung, rund 3.500 Euro für Hase und Meerschwein beziehungsweise 800 Euro für Maus oder Hamster. Günstiger ist da nur noch ein Wellensittich, der für eine Lebensdauer von sieben Jahren im Unterhalt kaum 600 Euro kostet und in der Gesamtsumme damit etwa so viel verlangt wie ein Aquarienfisch mit fast ähnlicher Lebensdauer.

Sollte das Geld bei Ihnen locker sitzen, raten wir also von einem gefiederten Freund oder einem Guppy ab. Wie wäre es denn mit einem Pferd? Das Pferd ist zwar laut Definition kein Haustier mehr, aber mit Unterhaltskosten von schlappen 200.000 Euro in 27 Lebensjahren relativiert es die Haltung eines Rassepudels zum Schnäppchen.

Grafik Haustierkosten

Überblick: Wie teuer ist welches Haustier?

Überraschung: Dieses Haustier ist das teuerste!

Für rund 20 Euro zu haben, und nach zwei Jahren über dem Regenbogen: Wer ein möglichst günstiges Haustier will, wird Hamster-Besitzer. Das aber bitte nur, wenn das Tier auch wirklich artgerecht gehalten werden kann.

Wer wirklich was fürs Leben sucht, der setzt auf eine Schildkröte. Bis zu 120 Jahre Lebensdauer summieren die Unterhaltskosten von rund 500 Euro im Jahr zu 60.000 Euro. Damit ist die Schildkröte in der Bilanz tatsächlich das teuerste Haustier.