So erkennen Sie Falschgeld: Die 7 besten Tipps!

Sie sind selten, aber doch hat sie jeder von uns mal in der Hand gehabt: Gelbe 200 Euro-Scheine. Viel Geld, aber zum sonntäglichen Brötchenholen eher ungeeignet. Was man spätestens dann merkt, wenn man drei Mehrkornbrötchen und zwei Laugenstangen damit bezahlen möchte.

Oft sind es sogar schon 100-Euro Banknoten, die beim Bezahlversuch genervt verdrehte Augen auslösen. Und auch in der Bäckerei aus unserem Beispiel tippt man spätestens beim 200-Euro Schein auf das „Bargeldannahme bis 100 €“-Schild neben der Kasse.

Einige flehende Worte später und während die Warteschlange immer länger wird, wird der Schein vom Verkäufer oder der Verkäuferin dann vielleicht doch ausnahmsweise angenommen. Natürlich aber nicht, ohne dass er von rechts nach links geschwenkt, abgetastet und mit einem Prüfstift bearbeitet wurde noch bevor er in die Kasse wandert.

Was bleibt, ist dennoch ein flaues Gefühl im Magen: Was wäre, wenn sich die Banknote aus welchem Grund auch immer als Fälschung herausgestellt hätte?

Kann das überhaupt passieren, wenn man das Geld direkt von der Bank bekommen hat? Lassen Sie uns das im Folgenden gemeinsam herausfinden und auch, was Sie tun können, um generell nicht auf mal mehr, mal weniger gut gemachte Fälschungen reinzufallen. Denn davor sollten Sie genauso Acht geben wie vor fiesen Trickbetrügern.

Das Problem mit dem Falschgeld und die Euro-Sicherheitsmerkmale

Beginnen wir mit einem kurzen Faktencheck und der Frage, wie viel Falschgeld eigentlich im Umlauf ist. Nach Angaben der Bundesbank tauchten in Deutschland allein im Jahr 2019 rund 55.000 gefälschte Banknoten im Gesamtwert von 3,3 Millionen Euro auf. Rein rechnerisch befanden sich so also etwa sieben gefälschte Scheine je 100.000 Einwohner in den deutschen Portemonnaies.

Am beliebtesten unter Geldfälschenden ist der 50-Euro-Schein, dicht gefolgt vom 20er. Rund 80 Prozent der Fälschungen fallen auf diese beiden Banknoten. Kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass diese Scheine im täglichen Gebrauch am häufigsten vorkommen und den Kriminellen bei Akzeptanz die höchsten Gewinne einbringen.

Doch kaum zu glauben: Auch Münzen ziehen kriminelles Interesse auf sich. So wurden allein 2019 rund 42.000 falsche Euromünzen in Deutschland durch die Polizei gesichert. Weniger verwunderlich: Alle diese Fälschungen entfielen auf 50-Cent-, 1- und 2-Euro-Stücke.

Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen: Durch Fühlen, Sehen und Kippen Falschgeld erkennen

Der Markt rund ums Falschgeld boomt also. Ein Grund, warum seit 2013 schrittweise die zweite Euro-Banknotenserie in Umlauf gebracht wurde. Verglichen mit der ersten Generation weist sie viel mehr Echtheitsmerkmale auf und ist damit deutlich weniger anfällig für illegale Nachahmungsversuche. 

Am leichtesten sind Blüten (also Fälschungen) zu erkennen, wenn Sie einen zweifelsfrei echten Geldschein zum Vergleich zur Hand haben. Eine gute Grundvoraussetzung für den Echtheits-Check, denn nur so können Sie die diversen Sicherheitsmerkmale auch ohne Hilfsmittel prüfen. Geldfälscher und Geldfälscherinnen konzentrieren sich übrigens in der Nachahmung häufig nur auf ein bis wenige Sicherheitsmerkmale. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie also für eine Überprüfung Ihres Portemonnaie-Inhalts durchaus etwas Zeit einplanen. Gehen Sie stets mehrere der bekannten Kriterien nach dem von der Bundesbank empfohlenen Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ durch.

Falschgeld-erkennen-Tipp #1: Achten Sie auf das Papier!

Starten wir mit dem Fühlen, wobei Sie sich zunächst auf das Papier der Banknote im Ganzen konzentrieren. Handelt es sich beim fraglichen Schein um ein echtes Exemplar, besteht er zu 90 Prozent aus Baumwolle. Die sorgt dafür, dass der Schein sich griffig und fest anfühlt und dass er weitaus reißfester und weicher ist als gewöhnliches Papier.

Falschgeld-erkennen-Tipp #2: Die Sache mit dem fühlbaren Relief

Zudem haben Banknoten auf der Vorderseite ein fühlbares Relief. Bei der ersten Generation handelt es sich dabei um den Schriftzug mit den Abkürzungen der Europäischen Zentralbank "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand. In der neue Europa-Serie wurde dieser erweitert. Der Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" befindet sich nun an der linken Seite. Außerdem befinden sich am linken und rechten Rand fühl- und ertastbare, kurze Linien, die für zusätzliche Fälschungsunempfindlichkeit sorgen.

Falschgeld-erkennen-Tipp #3: Überprüfen Sie das Wasserzeichen!

Wenn man die Banknote einmal gegen das Licht hält, lassen sich die ersten sichtbaren Kriterien überprüfen. Zum einen sollten Sie dann im unbedruckten Bereich jeder Banknote der zweiten Generation das Portrait der Europa, jener namensgebenden Gestalt aus der griechischen Mythologie, als Schattenbild mit entsprechender Wertzahl erkennen. Bei der ersten Serie lässt sich hingegen lediglich ein schemenhaftes Motiv plus Wertzahl ausmachen.

Falschgeld erkennen-Tipp #4: Behalten Sie den Sicherheitsfaden im Blick!

Als zusätzliches Echtheitsmerkmal auf den Euro-Banknoten sollten Sie auf den Sicherheitsfaden achten. Dieser erscheint im Licht als dunkler Streifen und auf ihm werden das Wort „EURO“ und die Wertzahl sichtbar. Bei Scheinen der ersten Generation kann man hingegen nur das €-Zeichen plus Wertzahl ausmachen.

Falschgeld-erkennen-Tipp #5: Schon mal was vom Porträtfenster gehört?

Zudem befindet sich ab der 20-Euro-Banknote im oberen Bereich des Hologrammstreifens ein kleines durchsichtiges Fenster mit dem Gesicht der Europa. Vor allem an diesem Sicherheitsmerkmal beißen sich Geldfälschende bislang die Zähne aus, diese Nennwerte sind also durch ihre Merkmale gut geschützt.

Falschgeld-erkennen-Tipp #6: Durch Kippen das Hologramm entdecken

Wer sich zudem etwas Zeit nimmt, um den Schein hin und her zu kippen, dürfte auf dem silbernen Streifen auf der rechten Vorderseite neben dem Porträt der Europa das €-Zeichen, das Hauptmotiv des Scheins sowie die Wertzahl der Banknote entdecken. Bei 100ern und 200ern kommt noch ein Hologramm eines Satelliten dazu. Zudem bewegen sich beim Neigen des Scheins kleine €-Symbole um die Wertzahl.

Falschgeld-erkennen-Tipp #7: Achten Sie auch auf die Smaragdzahl!

Außerdem weisen die Scheine der Europa-Serie auf der Vorderseite unten links zusätzlich eine Smaragdzahl auf. Beim Kippen der Banknote verändert diese die Farbe. Zusätzlich wandert ein heller schimmernder Balken auf- und abwärts.

Während für die Überprüfung dieser Sicherheitsmerkmale eine Inspektion mit dem bloßen Auge ausreicht, kann man durch Zuhilfenahme von Lupe und UV-Licht noch einige weitere Besonderheiten entdecken. So wurden in die Geldscheine beispielsweise an einigen Stellen Fasern eingearbeitet, die unter UV-Licht leuchten.

Sollten Sie auch nach sorgfältiger Überprüfung einer Banknote nach wie vor über deren Echtheit unsicher sein, können (und sollten) Sie diese durch eine Expertin oder einen Experten begutachten lassen. Als Anlaufstelle eignet sich hierfür das nächstgelegene Kreditinstitut oder auch eine Filiale der Deutschen Bundesbank.

Gut zu wissen:

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Prop-Copy oder Movie-Money-Noten - was ist das?

Übrigens: Unter Geldfälschern – oder besser gesagt: unter Falschgeld in Verkehr bringenden – ist auch die sogenannte „Prop Copy“ oder „Movie Money“ teils beliebt. Das sind dann keine gefälschten Banknoten im eigentlichen Sinne, sondern Banknoten, die für den Entertainment- Bereich hergestellt wurden. Also für Zaubershows oder Filmdrehs. Die Noten sind dann kein Problem, wenn sie sich in Größe und Farbe von anderen Zahlungsmitteln unterscheiden – und als Spielgeld gekennzeichnet sind. Das Fake-Geld ist aber natürlich kein legales Zahlungsmittel – ein Haus sollten Sie sich also damit nicht kaufen.

Falschgeld: Wohin damit und was, wenn man damit bezahlt?

Sind Sie sich hingegen sicher, dass es sich bei der Banknote (oder Münze) in Ihren Händen um eine Fälschung handelt, sollten Sie das umgehend der Polizei melden und das Geld übergeben. Da die Deutsche Bundesbank, Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute gemäß § 36 des Bundesbankgesetzes dazu verpflichtet sind, als falsch verdächtigtes Geld aus dem Verkehr zu ziehen, dürfen Sie an dieser Stelle jedoch auf keinen finanziellen Ersatz hoffen.

Das sogenannte Inverkehrbringen von Falschgeld betrifft grundsätzlich erst einmal alle Fälle, in denen Sie, auch unabsichtlich, an falsches Geld gekommen sind. Rechtliche Konsequenzen müssen Sie immer dann befürchten, wenn Sie dieses als Fälschung erkannt haben – und trotzdem einsetzen. In diesem Fall droht eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Wer hingegen davon ausgeht, dass es sich bei der Banknote um echtes Geld handelt, macht sich in der Theorie nicht strafbar.

Doch das gilt nun auch nicht für alle Fälle: Getreu dem Motto „Wenn schon, denn schon“ versuchten so zum Beispiel zwei Frauen in den USA mit einer etwas zu großen Summe auf Ihren Scheinen durchzukommen und wollten allen Ernstes mit einer 1-Million-Dollar-Note bezahlen.  Erstaunlicherweise kamen sie mit dem Argument, das Falschgeld nicht als solches erkannt zu haben, in diesem Fall nicht sehr weit.

Diese Geschichte zeigt aber auch, dass nicht alle Geldfälschenden ausgefuchst sind oder sich besonders viel Mühe geben: Von einseitig bedruckten Geldscheinen bis hin zu Spielgeld ist alles dabei. Ein bisschen Achtsamkeit vor falschen Banknoten und mit unseren Tipps sollten Sie davor geschützt sein, auf Falschgeld reinzufallen. Damit können Sie nicht nur im Umgang mit Bargeld, sondern auch beim Bezahlen mit großen Scheinen gelassener sein.