Den (gedanklichen) Urlaub festhalten: Was sie bei Urlaubsbildern beachten sollten!

Ein gutes Urlaubsfoto ist etwas Wunderbares. Denn mit ihm geben wir unserem Urlaub Dauer. Mehr noch: Mit den Schnappschüssen können wir das, was wir erlebt haben, auch mit den Daheimgebliebenen teilen. Gut, aktuell sieht es mit Urlaubsfotos mau aus, aber wir denken schon mal voraus und zeigen den Daheimgebliebenen was geht und was eher nicht. Und jetzt zurück in die Urlaubsgedankenwelt. Ach ja…Urlaub…

Ob auf der griechischen Mittelmeerinsel Santorin, im großstädtischen Flair New Yorks, unterwegs in den malerischen Nationalparks der USA oder im charmanten westenglischen Bath: Wie verschieden das Ziel auch sein mag, die Kamera ist der stete Begleiter

Doch damit das Fotografieren keinen unnötigen Ärger einbringt, gibt es an manchen Reisezielen einiges zu beachten. Immerhin soll im Ausland nur der Auslöser der Kamera klicken – nicht die Handschellen der örtlichen Polizei. Wir haben daher die wichtigsten Tipps rund um die Reisefotografie für Sie zusammengestellt. Etwa zu benötigten Einwilligungen, Urheberrechten und gefragten Aufnahmen von Gebäuden und Kunstwerken.

Auch wenn Sie (und wir ja auch) in diesem Jahr nicht beliebig reisen können werden, nehmen wir uns trotzdem die Zeit und bereiten Sie darauf vor, auf was bei den zukünftigen Erinnerungsfotos unbedingt geachtet werden muss.

Fotografieren im Urlaub: Das gilt es zu beachten

Wenn Sie im Urlaub absolut sorgenfrei und entspannt an Ihrem Fotoalbum arbeiten wollen, informieren Sie sich im Vorfeld bestenfalls bereits auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Denn jedes Land hat spezielle fotografische Bestimmungen, die Sie beachten sollten. Dort finden Sie viele konkrete Tipps für jedes Reiseziel, denn kein Ratgeber könnte diese alle für Sie sammeln. Im Zweifel hilft aber auch immer die Nachfrage vor Ort. Denken Sie daran: Selbst, wenn ein Verbot nicht ausgewiesen ist, kann es existieren.

Aber auch abgesehen von eventuellen Verboten gibt es Tipps, die für den Umgang mit einem guten Foto immer gelten sollten. Auch und vor allem nachdem die Corona-Krise wieder vorbei ist.

Die Sache mit den Persönlichkeitsrechten: Mehr als ein Gebot der Höflichkeit

Andere (vor allem einem selbst unbekannte) Menschen als Hauptmotiv sind zwar spannend, aber fast nirgends auf der Welt eine wirklich gute Idee. Denn spätestens, wenn Sie diese Bilder anderen zeigen oder sie gar in sozialen Medien platzieren wollen, brauchen Sie eine Erlaubnis der betreffenden Person(en). Sehen Sie also im Urlaub fröhliche Einheimische in einer spannenden Situation, fragen Sie lieber nach, bevor Sie fotografieren – egal wie schön die Situation auf Sie wirken mag.

Ach ja: Ungefragt andere Leute ablichten ist zudem auch ziemlich unhöflich. Doch das Gebot der Höflichkeit ist nicht das einzige Problem dabei. Denn finden die Betroffenen ihr Bild später im Internet, droht eine (saftige) Strafe. Übrigens: Fotografieren Sie Minderjährige, brauchen Sie zusätzlich das Einverständnis der Eltern. Die Rechtslage kennt da keine Ausnahmen. Prüfen Sie also vor Urlaubsbeginn nochmal, wie Ihnen Ihre Haftpflichtversicherung, Ihre Reiseversicherung oder die Rechtsschutzversicherung da vielleicht aus der Patsche helfen kann. 

Als Beiwerk sind Dritte auf Fotos dagegen meist kein Problem. Ist also das Brandenburger Tor offensichtlich das eigentliche Hauptmotiv Ihres Fotos und der abgebildete Tourist nur zufällig im Bild, ist alles gut. Seine (oder ihre) Genehmigung brauchen Sie dann nicht. Höflich wäre es aber natürlich schon.

Landesspezifische Gepflogenheiten als fotografische Stolpersteine

Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Mekka

Besucht man zum Beispiel die Stadt Mekka in Saudi-Arabien oder andere islamische Länder, gilt ein regelrechtes Bildverbot. Wir sehen zwar lauter prunkvolle religiöse Tempel und heilige Stätten, dürfen aber deswegen nicht für die zu Hause geblieben drauf los fotografieren. Die bildliche Darstellung von Menschen und Tieren ist im Koran nämlich unerwünscht. 

Auch wenn das Verbot gerade in vielen touristischen Zentren heute meist keine so große Rolle mehr spielt, sollten Sie im Zweifel trotzdem besser nachfragen und in Erfahrung bringen, was später als Foto gezeigt werden darf. Besonders in ländlichen oder stärker religiös geprägten Gegenden kann das ungewollten Ärger vermeiden. Arabische Länder verbieten zudem häufig das Fotografieren von Mitgliedern der Herrscherfamilie oder deren Palästen. Eine Regel, an die Sie sich als fotohungriger Tourist unbedingt halten sollten.

Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Las Lajas

Generell, religiöse oder spirituelle Stätten, wie das Santuario de Nuestra Señora de las Lajas in Kolumbien, sind (fast) immer ein sensibler Ort für Fotos. Schnell kann man beim fröhlichen Drauflosknipsen ungewollt Gefühle und Gesetze der Einheimischen verletzten.

Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Kuba

In Kuba und vielen anderen Ländern sind zudem auch militärische Anlagen und Bauwerke, Polizeistationen sowie Grenzposten als Fotomotiv absolut tabu: Die gehören nämlich zur „kritischen“ Infrastruktur eines Landes. Aus Angst vor Spionage gelten ähnliche Vorgaben in einigen Ländern sogar für wichtige zivile Anlagen wie Flughäfen. Also aufgepasst, denn hier ist gerne einmal ein nettes Bild unverfänglich geknipst. Wer aber Pech hat, dem droht gar eine strafrechtliche Verfolgung – auch wenn Sie im Zweifel wohl eher gebeten werden, das entsprechende Bild zu löschen.

Bitte nicht unterstützen: Tierquälerei für den touristischen Urlaubsschnappschuss

In vielen Urlaubsländern gibt es darüber hinaus leider auch noch immer Fotomotive, die dort zwar erlaubt – aus ethischer Sicht aber (zumindest) fragwürdig erscheinen. So werden in Thailand beispielsweise Tiger gezielt unter Drogen gesetzt, damit das tierische Selfie als Fotomotiv gelingt. Ob es das wert ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Wir meinen aber: Nein, denn Tiere sind kein Accessoire!

Fotografieren in Europa ist aber kein Problem… oder doch?

So, erstmal die gute Nachricht vorab: Allgemein gibt es in Europa beim fröhlichen Urlaubsknipsen weit weniger zu bedenken als in vielen anderen Teilen der großen weiten Welt. Denn in den meisten unserer Nachbarländer gilt die sogenannte Panoramafreiheit – allerdings mit Ausnahmen: Denn außer Frankreich, Italien und Griechenland erlauben fast alle europäischen Länder Fotos im öffentlichen Raum für den privaten Zweck. Natürlich unter Beachtung der allgemeinen Foto-Etikette.

Trotzdem: Auch in Europa gelten Foto-Regeln!

Schnappschüsse von Anlagen aus dem militärischen und infrastrukturellen Bereich sind auch in der EU meist keine guten Urlaubsmotive. Doch auch in einigen der wichtigsten touristischen Ziele gilt die ein oder andere – manchmal sogar etwas überraschende – fotografische Einschränkung. Übrigens häufig auch einfach deshalb, weil es sich um keinen öffentlichen Raum handelt. Klingt zu abstrakt? Mit den folgenden Beispielen wirds bestimmt klarer:
 

Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Vatikan
  • Der Vatikan sieht viele Fotos eher skeptisch. In der Sixtinischen Kapelle ist beispielsweise das Fotografieren durch Hausrecht verboten. Das Personal ist sogar dazu aufgerufen, die Löschung von Bildern zu verlangen.
Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Westminster Abbey
  • Auch in Londons Westminster Abbey verfolgt man eine strengere Fotopolitik. Die Räumlichkeiten sollen der Andacht dienen. Fotos (und ganz besonders Selfies) könnten andere Besucher des Gotteshauses stören und sind daher unerwünscht. So kann man zwar kostenlos Bilder online downloaden, sich aber leider nicht selbst vor einer Statue von William Shakespeare in Szene setzen.
Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Katharinen Palast
  • Auch in St. Petersburg sollte man nicht überall unüberlegt fotografieren. Im Katharinenpalast beispielsweise könnte das Blitzlicht der Fotoapparate die Farbe und Intensität des Bernsteinzimmers trüben. Ebenfalls kann das Stehenbleiben der Hobbyfotografen zu einem Stau unter den Besuchern führen. Fotografieren ist deshalb nur ganz besonderen Besuchern gestattet.

Urlaubsfotos in anderen Teilen der Welt: Besser nur mit Erlaubnis!

Wie schon angedeutet: Vor allem außerhalb Europas kann es auch zukünftig kniffliger (und auch teuer) für Sie als „ertappten“ Urlaubsfoto-Freiheitskämpfer werden. Damit Sie auf Ihrer Reise um die Welt nicht unerwartet in die Foto-Falle tappen, haben wir für Sie einige der bedeutendsten touristische Orte zusammengestellt, an denen Sie mit Ihrer Kamera lieber etwas vorsichtiger sein sollten. Und das meinen wir wirklich ernst, denn weltweit gibt es teils ziemlich strenge Regeln – und äußerst harte Strafen!

Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Sri Lanka
  • Da wäre zum Beispiel das malerische Sri Lanka: Sogar das Auswärtige Amt rät Insel-Urlaubern, sich am besten noch einmal ausdrücklich vor Ort zu vergewissern, ob und in welchem Umfang das Fotografieren erlaubt ist. Übrigens aus gutem Grund. Denn schon eine unabsichtliche Missachtung religiöser Foto-Vorschriften kann auf der Trauminsel mit mehrtägiger Inhaftierung geahndet werden. Das Problem: Unter „religiös“ fallen auch viele der unzähligen Buddha-Statuen. Achten Sie also darauf, keine „respektlosen Fotos von religiösen Motiven“ zu machen.
Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Taj Mahal
  • Auch im Inneren des Taj Mahal sollten Sie nicht unüberlegt die Kamera zücken! Das indische Symbol unsterblicher Liebe gehört zwar zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Welt – allerdings nur von außen (und keinesfalls mit Drohnen). Im Inneren sind Fotos dagegen komplett verboten. Abhilfe können allerdings zugelassene Fotografen verschaffen, wie die Verwaltung des Mausoleums schreibt.
Diebayerische Ratgeber Fotografieren Urlaub Iran

•    Wer zum Bespiel in die islamische Welt reist und in der Islamischen Republik Iran fröhlich drauf los fotografiert, hat in der Regel ziemlich schnell ein ernsthaftes Problem. Denn der Verdacht, öffentliche Gebäude oder Demonstrationen fotografiert zu haben, kann zu einer (vorübergehenden) Inhaftierung führen – oder Schlimmerem. Stellen Sie daher auch keine Bilder mit Bezug auf aktuelle politische Entwicklungen im Iran online: Denn für das falsche Touristen-Foto drohen mitunter lange Freiheitsstrafen, wie das Auswärtige Amt warnt.

Zum Abschluss: Wer sich an die allgemeine Foto-Etikette hält, die Privatsphäre der anderen Urlauber beachtet und nicht einfach wild drauf los knipst, kann in der Regel seinen Urlaub auch ohne Foto-Fettnäpfchen genießen. Vor allem, wenn Sie Ihre Fotos auch danach nur privat und im engeren Kreis nutzen. Wir wünschen eine gute und Corona-sichere Reise!