So bringen Sie den Inhalt Ihrer Hausapotheke auf Vordermann

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten. Doch wenn der Kopf nach einem hitzigen Tag etwas weh tut, die Haut gereizt ist oder und ein Bienenstich für Schmerzen sorgt, dann ist eine Hausapotheke mit hilfreichen Arzneimittel Gold wert. Auch bei Krankheiten wie akutem Durchfall oder einer Erkältung ruft das Bett und Sie wollen dann sicher nicht erst schniefend zur Apotheke zu wanken müssen.

Deswegen ist es wichtig, dass die Notfall- oder Hausapotheke immer gut gefüllt ist – und das nicht nur mit leeren Packungen oder abgelaufenen Medikamenten ohne Beipackzettel.

Damit Sie in Ihrem Medizinschrank für die wichtigsten Erkrankungen stets die beste Hilfe zur Selbsthilfe finden, haben wir für Sie zusammengefasst, was dort als Arzneimittel nicht fehlen darf – und auch, was sie lieber jetzt als morgen rauswerfen müssen.

Hausapotheke entrümpeln – so geht’s

Dass Sie Ihre Hausapotheke schon über Monate nicht öffnen mussten, wünschen wir Ihnen natürlich. Doch dann ist es umso wichtiger, den medizinischen Vorrat des letzten Jahres (oder der letzten Jahre?) zu entstauben.

Ersetzen Sie außerdem, was ersetzt werden muss. Hier kommt, auf was Sie bei Ihrer jährlichen Entrümpelungsaktion achten müssen.

#1 Sind die Medikamente noch haltbar?

Auch Tabletten, Salben & Co. haben ein Ablaufdatum. Das ist deshalb wichtig, weil Medikamente nach einer bestimmten Zeit Ihre Wirksamkeit verlieren können. In manchen Fällen kann es sogar schädlich sein, Medikamente nach dem Ablaufdatum einzunehmen.

In der Regel finden sich alle wichtigen Informationen zur Haltbarkeit auf den Verpackungen oder Packungsbeilagen: Auf Tablettenpackungen ist meist ein Ablauf- oder Verfallsdatum gedruckt. Salben und Cremes sind oft nur einige Wochen oder Monate nach Anbruch haltbar. Ein entsprechendes Symbol zeigt hier dem Patienten an, wie viele Tage oder Monate er das Arzneimittel nach dem Öffnen noch verwenden kann. Dasselbe gilt für flüssige Medizin wie Augentropfen. Die sollte besonders schnell aufgebraucht werden.

#2 Sind Farbe und Konsistenz in Ordnung?

Wenn Sie in Ihrer Notfallapotheke jedoch nur die Tablettenblister finden oder das Ablaufdatum aus einem anderen Grund nicht mehr identifizieren können, dann haben wir auch dazu Tipps für Sie.

 Das sind wichtige Hinweise darauf, dass die Haltbarkeit Ihres Medikaments abgelaufen ist:

  • Cremes, Gele oder Salben sind verfärbt oder verflüssigt
  • Tabletten sind verfärbt, eingerissen oder zerfallen
  • Die Verpackung ist aufgebläht
  • Die Medikamente riechen unangenehm oder ungewohnt

Sollte auch nur einer dieser Punkte zutreffen oder Sie darüber grübeln, inwieweit einer zutrifft, tun Sie sich selbst und Ihrer Gesundheit den Gefallen und entsorgen Sie die betroffenen Medikamente. Wenn Sie sich von teuren Mittelchen nur schwer trennen können, bleibt noch der Gang in die Apotheke Ihres Vertrauens. Die Mitarbeiter helfen Ihnen sicherlich gerne dabei, die Haltbarkeit der Medikamente zu beurteilen und können die Wirkstoffe darin meist gut einschätzen.

#3 Kenne ich die Wirkung der Medikamente?

Bisweilen landen (verschreibungspflichtige) Tabletten ohne Verpackung im Medizinschrank. Wenn Sie den Namen des Medikaments auf dem Blister nicht finden können, ist ein Ratespiele definitiv keine Lösung. Diese Medikamente gehören umgehend in den Abfall!

Doch wie entsorgt man Medikamente eigentlich richtig?

  • Abgelaufene Medikamente können Sie nur dann in den Restmüll werfen, wenn der Müll in Ihrer Kommune oder Ihrem Landkreis verbrannt wird. Werfen Sie einen Blick auf die Internetseite Ihrer städtischen Müllabfuhr oder haken sie telefonisch nach.
  • Meist bietet auch der lokale Wertstoffhof eine Möglichkeit, Medikamente zu entsorgen. Halten Sie dort Ausschau nach Schadstoffsammelstellen, in denen Sie Ihre Tabletten & Co. getrost abladen können.
  • Auch viele Apotheken nehmen abgelaufene oder nicht mehr gebrauchte Medikamente an. Fragen Sie bei den Apotheken in Ihrer Nähe nach.

Inhalt der Hausapotheke: Das darf nicht fehlen

Haben Sie Ihre Hausapotheke entrümpelt, kommen wir zum nächsten Schritt: Nun muss der medizinische Vorrat wieder aufgefüllt werden. Aus der Fülle von Medikamenten die richtigen zu wählen, ist jedoch gar nicht so einfach. Um am Ende nicht unter- oder überversorgt zu sein, gilt es, sich schon vor dem Apotheken-Shopping Gedanken zu machen.

Wir helfen Ihnen dabei. Das sind die wichtigsten Mittel für die Winterzeit, für kranke Kinder und die Dauerbrenner für die Hausapotheke:

Arztbesuch per App?

Wie das gehen kann, zeigen wir Ihnen in unserem Ratgeber zu telemedizinischen Apps!

#1 Das gehört in die Winter-Hausapotheke

Natürlich können Erkältungen, Schnupfen & Co. Sie auch im Sommer plagen. Wesentlich wahrscheinlicher sind Infektionskrankheiten jedoch in den Herbst- und Wintermonaten, weil sich Viren in geschlossenen Räumen bekanntlich gerne verbreiten.

Statten Sie also besonders in der kalten Jahreszeit Ihre Hausapotheke mit den folgenden Medikamenten und Helferlein aus:

  • Die typischen Winterkrankheiten sind oft mit Fieber. Deshalb sollten Sie Ihre Hausapotheke in jedem Fall mit Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure ausstatten. Die sind als Tabletten erhältlich und helfen nicht nur gegen Fieber, sondern auch gegen fast jede Art von Schmerzen. Auch ein Fieberthermometer darf nicht fehlen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es kein Quecksilber enthält.
  • Zu einer Erkältung gehören Schnupfen und Husten. Ein Nasenspray zur Beruhigung der Schleimhäute sowie ein Hustenmittel, in Saft- oder Tablettenform, gehören also in den Medizinschrank. Doch Vorsicht: Nasensprays sollten Sie nicht länger als 5-7 Tage am Stück verwenden, sonst tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Die Folge: Nach dem Absetzen schwillt die Nasenschleimhaut wieder an.
  • Kälte und trockene Luft führen bei vielen Menschen zu lästigen Halsschmerzen. Mit beruhigenden Lutschbonbons können Sie Abhilfe schaffen.

#2 Die inhaltlichen Dauerbrenner in der Hausapotheke

Neben den Mittelchen gegen die typischen Winterkrankheiten sollten Sie die Allrounder unter den Medikamenten parat haben. Dazu gehören:

  • Medikamente gegen Bauchweh und Verdauungsprobleme. Probleme im Magen-Darm-Bereich sind oft sehr schmerzhaft und unangenehm. Wenn Sie regelmäßig unter Durchfall leiden, sind Elektrolyte eine gute Idee. Sie helfen, den Energiehaushalt Ihres Körpers wieder aufzustocken. Es gibt Tabletten oder Zäpfchen, die gleichermaßen schnell und wirkungsvoll gegen Übelkeit als auch gegen Reisekrankheit helfen. Sie können auch nach einer durchzechten Nacht echte Wunder wirken.
  • Medikamente gegen Sodbrennen. Wer auf säurehaltiges Essen empfindlich reagiert, kann sich mit Arzneimitteln wie Antazida oder so genannten Protonenpumpenhemmern schon in 15 bis 30 Minuten Abhilfe schaffen.
  • Medikamente gegen Blähungen oder Verstopfungen. Zäpfchen helfen hier am schnellsten.
  • Mittel gegen Heuschnupfen oder andere Allergien. Wenn Sie regelmäßig damit zu kämpfen haben, sollte der entsprechende Vorrat an Medikamenten natürlich noch vorm ersten Pollen- oder Bienenflug bereit liegen.
  • Wunddesinfektionsmittel, umfangreichere Verbandmittel sowie heilungsfördernde Salben – und natürlich: Pflaster.

#3 Und der Inhalt der Hausapotheke für Kinder?

Die meisten Medikamente sind speziell auf den Körper von Erwachsenen zugeschnitten und sollten Kindern daher keinesfalls verabreicht werden – auch nicht in kleinerer Dosierung. Wenn Sie also regelmäßig Kinder im Haus haben, müssen kindergerechte Medikamente in Ihrer Hausapotheke zu finden sein. Setzen Sie dabei auf folgende Medikamente:  

  • Ibuprofen und Paracetamol gibt es auch zur Einnahme für Kinder, meist als Säfte oder Zäpfchen. Wie bei uns Großen helfen sie gegen Schmerzen und Fieber gleichzeitig.
  • Bei Blähungen und Bauchweh helfen dem empfindlichen Kindermagen schonende Arzneitees, wie zum Beispiel ein Anis-Fenchel-Kümmel-Tee.
  • Auch Hustensaft und Nasenspray sind zur kindergerechten Dosierung in Apotheken erhältlich und sollten in Ihrem Medizinschrank vorhanden sein.
  • Um nochmal darauf zurückzukommen: Pflaster sind ein absolutes Muss in der Hausapotheke, Pflaster mit lustigen Kindermotiven natürlich nicht unbedingt. Doch die Erfahrung sagt: Umso bunter das Pflaster, desto schneller ist die Verletzung vergessen.