Eine dreiköpfige Familie fährt zusammen ein Kanu in der Sonne.

Ratgeber

Risikolebens­versicherung: So schützen Sie ihre Familie im Todesfall

Erfahren Sie, wie eine Risikolebensversicherung Ihre Familie im Todesfall finanziell absichert, wann sie zahlt und worauf Eltern beim Abschluss achten sollten.

Das sollten Sie über die Risikolebensversicherung wissen

Egal, ob Sie Familie, Partner oder Ihr Zuhause absichern möchten: Eine Risikolebensversicherung lohnt sich (fast) immer. Besonders Familien profitieren davon, weil sie im Ernstfall die finanzielle Stabilität sichert – und damit das Leben der Hinterbliebenen schützt.

Risikolebensversicherung: Warum die Absicherung im Todesfall so wichtig ist

Das Leben läuft gut, alles scheint geregelt – bis plötzlich etwas passiert, womit niemand rechnet. Wenn ein Elternteil unerwartet stirbt, trifft das eine Familie doppelt: Emotional und finanziell. Neben der Trauer stehen plötzlich Fragen im Raum: Wie soll die Miete bezahlt werden? Können die Kinder ihre Ausbildung fortsetzen? Reicht das Einkommen des verbliebenen Elternteils aus, um den laufenden Kosten zu bezahlen?

Gerade Familien geraten nach einem Todesfall schnell in finanzielle Not. Kredite, Lebenshaltungskosten oder Betreuungsausgaben bleiben bestehen – auch wenn ein Elternteil plötzlich stirbt. Ohne Vorsorge kann das existenzbedrohend werden.

Eine Risikolebensversicherung schützt genau in diesem Moment. Sie greift, wenn die versicherte Person stirbt, und sorgt dafür, dass Partnerin oder Partner und Kinder finanziell abgesichert sind. Sie bewahrt das Zuhause, sichert den Lebensstandard und schenkt in einer schweren Zeit zumindest finanzielle Stabilität. Dieser Ratgeber erklärt die Risikolebensversicherung, für wen sie wann sinnvoll ist und worauf Familien beim Abschluss achten sollten.

Was ist eine Risikolebensversicherung?

Die Risikolebensversicherung ist eine reine Absicherung für den Todesfall. Stirbt die versicherte Person während der vereinbarten Laufzeit, wird die Versicherungssumme an die im Vertrag hinterlegte Person (oder mehrere Personen) ausgezahlt. Stirbt die versicherte Person nicht während der Laufzeit, endet der Vertrag – ohne Auszahlung. Es handelt sich also nicht um eine Geldanlage, sondern um einen Schutzschild für die Familie, falls das Einkommen eines Elternteils plötzlich wegfällt.

Junges Pärchen mit Baby im Arm sitzen im Wohnzimmer, voll mit Umzugskartons

Risikolebensversicherung

Mit einer Risikolebensversicherung sichern Sie Ihre Liebsten für den Fall Ihres Todes finanziell ab. Mit der Versicherungssumme können im Ernstfall laufende Kosten wie Miete, Hauskredite und ander Rechnungen beglichen werden. Weitere Vorteile:

  • Keine Beitragserhöhungen
  • Wenige Gesundheitsfragen
  • Flexible Erhöhungsoption

 

Sieben Lebenssituationen, in denen sich eine Risikolebensversicherung besonders lohnt

Eine Risikolebensversicherung lohnt vor allem dann, wenn andere Menschen finanziell von Ihnen abhängig sind – insbesondere Kinder oder Partner.

Hier sind sieben typische Lebenssituationen, in denen diese Absicherung besonders wichtig ist:

  1. Als Haupt- oder Alleinverdiener in der Familie: Stirbt die Person, die den Großteil des Einkommens beisteuert, kann das den Lebensstandard der gesamten Familie gefährden. Ehepartner können – sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind – eine Hinterbliebenenrente erhalten. Sie fällt jedoch häufig niedrig aus. Unverheiratete Paare haben dagegen keinen Anspruch auf eine gesetzliche Witwen- oder Witwerrente.
  2. Als Eltern minderjähriger oder studierender Kinder: Kinder brauchen Sicherheit – emotional und finanziell. Die gesetzliche Waisenrente reicht oft kaum aus, um Bildung und Alltag zu sichern.
  3. Bei laufender Immobilien- oder Kreditfinanzierung: Viele Familien stecken mitten in der Finanzierung einer Immobilie. Stirbt ein Elternteil, bleibt die monatliche Rate dennoch bestehen. Mit der Versicherungssumme aus einer Risikolebensversicherung kann die Familie die Kreditraten weiterhin zahlen.
  4. Für Geschäftspartner und -partnerinnen: Mit einer Risikolebensversicherung sichern Sie Geschäftspartner und -partnerinnen ab – und halten das Unternehmen im Ernstfall liquide.
  5. In einer unverheirateten Partnerschaft: Ohne Trauschein besteht kein gesetzlicher Hinterbliebenenschutz. Eine private Absicherung ist dann umso wichtiger, um Partner und gegebenenfalls Kinder zu schützen.
  6. Bei Unterhalts- oder Pflegeverpflichtungen: Wer finanziell für Angehörige sorgt, sollte sicherstellen, dass diese Unterstützung auch im Todesfall weiterläuft.
  7. Wenn Sie frühzeitig vorsorgen möchten: Junge Familien profitieren oft von niedrigen Beiträgen. Wer früh abschließt, kann sich langfristig günstige Beiträge sichern.

Welche Varianten der Risikolebensversicherung lassen sich abschließen?

Je nach familiärer und beruflicher Situation können verschiedene Vertragsarten passend sein.

Variante 1: Einzelvertrag – der Klassiker für Familien

Beim Einzelvertrag versichert sich eine Person selbst und benennt Begünstigte, die im Todesfall die vereinbarte Summe erhalten.

Für wen geeignet? 

Ideal für Familien, in denen ein Elternteil den Großteil des Einkommens erwirtschaftet. Auch Alleinerziehende oder Eltern mit Kindern profitieren, weil sie gezielt die Person absichern können, auf deren Einkommen die Familie angewiesen ist.

Vorteile:

klare Struktur und individuelle Anpassung
kann an Lebenssituationen wie Geburt oder Hauskauf angepasst werden
flexibel kündbar oder erweiterbar

Variante 2: Verbundene Lebensversicherung – eine Police für zwei Personen

Hier schließen zwei Personen – meist Geschäfts-, Lebenspartner oder Ehegatten –gemeinsam einen Vertrag ab. Stirbt eine Person, wird die Versicherungssumme an die andere ausgezahlt, der Vertrag endet danach.

Für wen geeignet?

Ideal für Geschäftspartner, unverheiratete Paare oder Eltern mit gemeinsamer Verantwortung. Besonders sinnvoll, wenn eine Investition oder das Familieneinkommen von beiden Partnern abhängt.

Vorteile:

günstiger als zwei Einzelverträge
einfache Abwicklung bei einem Todesfall
gute Lösung für gemeinsame Kredite oder Investitionen

Nachteile:

Nur eine Auszahlung möglich – auch bei Tod beider versicherter Personen: Stirbt eine versicherte Person, endet der Vertrag mit der einmaligen Auszahlung. Verstirbt die zweite Person kurz darauf, erfolgt keine weitere Leistung – auch wenn Hinterbliebene noch abgesichert werden müssten
weniger Flexibilität bei Trennung oder geänderten Lebensumständen

Tipp: Eine Nachversicherung oder Vertragsänderung ist bei verbundenen Verträgen meist nur gemeinsam möglich – das kann in späteren Lebensphasen unpraktisch werden.

Variante 3: Über-Kreuz-Versicherung – flexibel für moderne Familien

Die Über-Kreuz-Versicherung besteht aus zwei getrennten Verträgen: Beide Personen sichern jeweils die andere ab – sind dabei selbst Versicherungsnehmer und bezugsberechtigt, jedoch nicht die versicherte Person. Verstirbt eine der beiden, erhält die andere die vereinbarte Versicherungssumme aus dem eigenen Vertrag.

Für wen geeignet?

Besonders wichtig für unverheiratete Paare mit gemeinsamen Kindern. Auch für Familien mit Stiefeltern oder Patchwork-Konstellationen ist diese Lösung sinnvoll, da sie klare Verhältnisse schafft und steuerlich vorteilhaft sein kann.

Vorteile:

zwei eigenständige Verträge für maximale Unabhängigkeit 
keine gemeinsame Vertragsbindung bei Trennung oder Änderung 
potenzieller Steuervorteil durch gezielte Vertragsgestaltung 

Nachteile:

doppelte Verwaltung
gegenseitiges Vertrauen ist Grundvoraussetzung

So berechnen Sie Ihre passende Versicherungssumme

Die Versicherungssumme sollte so bemessen sein, dass die Familie auch ohne das Einkommen der versicherten Person langfristig abgesichert ist.

Als Faustregel gilt: Das drei- bis fünffache Jahresbruttogehalt sollte abgesichert werden. Bei Familien mit kleinen Kindern oder laufender Baufinanzierung kann auch ein Vielfaches dessen sinnvoll sein.

Wichtige Punkte bei der Berechnung:

  • Gehalt: Orientieren Sie sich an Ihrem Jahresbruttogehalt. Die Versicherungssumme sollte die laufenden Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Lebensmittel und Freizeit für mehrere Jahre abdecken – besonders bei Alleinverdienern wichtig.
  • Kredite und Darlehen: Berücksichtigen Sie offene Kredite, etwa für Haus, Auto oder Studium, damit Ihre Familie im Todesfall nicht mit Schulden zurückbleibt.
  • Kinder: Je jünger die Kinder, desto länger besteht finanzieller Bedarf – zum Beispiel für Betreuung, Ausbildung oder Studium.
  • Weitere Verpflichtungen: Denken Sie auch an Unterhalt, Pflegekosten oder kleinere Rücklagen für Beerdigungskosten, damit Ihre Familie finanziell entlastet bleibt.

Versicherungssumme konstant oder fallend?

Neben der Höhe können Sie auch die Entwicklung der Versicherungssumme über die Vertragslaufzeit bestimmen.

  • Konstante Versicherungssumme: Die vereinbarte Summe bleibt während der gesamten Laufzeit gleich hoch. Ihre Angehörigen erhalten also immer denselben Betrag – unabhängig davon, wann der Todesfall eintritt. Diese Variante ist besonders für Familien geeignet, da finanzielle Verpflichtungen wie Lebenshaltung oder Ausbildung der Kinder oft über viele Jahre bestehen bleiben. Zwar nimmt der Absicherungsbedarf mit der Zeit tendenziell ab, doch durch Inflation und sinkende Kaufkraft relativiert sich dieser Effekt.
  • Fallende Versicherungssumme: Hier reduziert sich die Versicherungssumme im Laufe der Vertragszeit – meist jährlich oder in einem festen Rhythmus. Das passt besonders gut zur Absicherung von Krediten oder Baufinanzierungen, da die Restschuld stetig sinkt. Durch die fallende Summe sind die Beiträge oft günstiger als bei einer konstanten Absicherung – was gerade für Familien mit vielen Ausgaben ein

Welche Faktoren bestimmen den Beitrag einer Risikolebensversicherung?

Die Kosten einer Risikolebensversicherung hängen von verschiedenen persönlichen und vertraglichen Faktoren ab. Sie dient dazu, im Todesfall der versicherten Person finanzielle Verpflichtungen wie Haus, Alltag oder Ausbildung der Kinder abzusichern. Bei Krankheit, Unfall oder Arbeitsunfähigkeit leistet sie dagegen nicht – für diese Risiken sind andere Versicherungen, etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung, vorgesehen.

Diese Faktoren bestimmen die Beitragshöhe:

  • Alter bei Vertragsabschluss: Jüngere, gesunde Versicherte zahlen in der Regel weniger. 
  • Gesundheitszustand: Vorerkrankungen erhöhen den Beitrag. Wer gesund ist, profitiert von günstigeren Konditionen. 
  • Beruf und Hobbys: Tätigkeiten und Hobbys mit höherem Todesfallrisiko wie Dachdecker oder Klettern führen zu Zuschlägen und teilweise zu Ausschlüssen oder gar zur Ablehnung.
  • Versicherungssumme: Je höher die gewünschte Absicherung, desto höher der Beitrag.
  • Laufzeit: Bei Verträgen mit einer längeren Laufzeit sind die Kosten höher; sie bieten aber auch länger finanzielle Sicherheit. 
  • Rauchverhalten: Raucher zahlen mehr als Nichtraucher. 

Gesundheitsprüfung – warum sie wichtig ist

Die Gesundheitsprüfung ist ein zentraler Bestandteil der Risikolebensversicherung. Sie sorgt dafür, dass die Beiträge fair und passend zu Ihrem persönlichen Risiko berechnet werden. Wer gesund ist, profitiert von günstigeren Konditionen – wer Vorerkrankungen hat, zahlt oft mehr.

Typische Fragen der Risikoprüfung:

  • bestehende oder frühere Erkrankungen
  • Krankenhausaufenthalte oder Operationen
  • regelmäßige Medikamenteneinnahme
  • psychische Erkrankungen
  • gefährliche Hobbys oder Berufe
  • Rauchverhalten

Tipp: Antworten Sie immer ehrlich. Wer falsche oder unvollständige Angaben macht, gefährdet den Versicherungsschutz im Todesfall. Wenn Sie unsicher sind, fordern Sie am besten Ihre Krankenakte beim Hausarzt an – so vermeiden Sie Missverständnisse oder vergessene Diagnosen.

Was bringt eine Nachversicherungsgarantie?

Das Leben verändert sich – besonders in Familien. Kinder kommen hinzu, das Einkommen wächst, vielleicht wird ein Haus gebaut. All das erhöht den Absicherungsbedarf. Eine Nachversicherungsgarantie erlaubt es, die Versicherungssumme zu bestimmten Anlässen innerhalb eines gewissen Rahmens zu erhöhen. Damit lässt sich die Absicherung an Ihren persönlichen Bedarf anpassen.

Beispiele für typische Anlässe für eine Nachversicherung:

  • Geburt oder Adoption eines Kindes: Mehr Familienmitglieder bedeuten mehr Verantwortung – und damit höheren Absicherungsbedarf.
  • Heirat: Wer eine gemeinsame Zukunft plant, möchte den Partner oder die Partnerin entsprechend absichern.
  • Kauf einer Immobilie: Mit einer Baufinanzierung steigt das finanzielle Risiko für die Familie erheblich.
  • Gehaltssteigerung: Höheres Einkommen bedeutet meist auch höheren Lebensstandard – und damit höheren Bedarf für die Hinterbliebenen im Todesfall der versicherten Person.
  • Aufnahme einer Selbstständigkeit: Wer unternehmerisch tätig wird, trägt mehr Verantwortung und hat zusätzliche finanzielle Verpflichtungen.

Unsere Empfehlung: Achten Sie beim Abschluss unbedingt darauf, dass Ihre Risikolebensversicherung eine Nachversicherungsgarantie bietet. So bleiben Sie flexibel – und Ihr Schutz wächst mit Ihrem Leben mit.

Was ist der Unterschied zur Kapitallebensversicherung?

Der entscheidende Unterschied liegt im Zweck: Eine Risikolebensversicherung schützt ausschließlich für den Todesfall. Eine Kapitallebensversicherung dagegen kombiniert diesen Schutz mit einem Sparanteil – sie zahlt also nicht nur im Todesfall, sondern auch bei Vertragsende aus.

Das macht sie zu einer Form der Vermögensbildung. Wer jedoch vor allem seine Familie absichern möchte, fährt mit der Risikolebensversicherung meist besser: Sie erfüllt den Absicherungszweck ohne Umwege – und häufig zu niedrigeren Beiträgen.

Eine kleine Police mit großer Wirkung

Eine Risikolebensversicherung mag unscheinbar wirken, doch sie kann im Ernstfall alles verändern. Sie schützt Familien, wenn das Einkommen eines Elternteils plötzlich wegfällt – sichert Partnerin oder Partner ab, bewahrt Kinder vor finanziellen Sorgen und sorgt dafür, dass das Zuhause erhalten bleibt.

Wichtig ist, dass der Vertrag zur eigenen Lebenssituation passt: mit einer realistischen Versicherungssumme, einer passenden Laufzeit und ehrlichen Angaben. Wer früh vorsorgt, profitiert von günstigen Beiträgen und schafft Sicherheit für die, die ihr oder ihm am wichtigsten sind.

Eine gute Risikolebensversicherung bietet hier eine solide Möglichkeit, Familie und Partner zuverlässig abzusichern – mit flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten und einem starken Versicherungspartner an der Seite.