Für jedes Bedürfnis die richtige Anlageform

Wer Kapital anlegt, um im Rentenalter finanziell abgesichert zu sein, unternimmt eine private Altersvorsorge. Das Geld kann dabei auf verschiedene Art und Weise angelegt werden. Möglich sind beispielsweise Aktien, Fonds und Versicherungen, aber auch Sparpläne und Immobilien. Grundsätzlich gibt es für jeden Anlage- und Risikotypen eine geeignete Anlageform.

Ist eine private Altersvorsorge notwendig?

Die private Altersvorsorge ist dann notwendig, wenn Sie auch nach Austritt aus dem Berufsleben und dem Wechsel in die Rente Ihren bisherigen Lebensstandard aufrechterhalten und dafür frühzeitig vorsorgen möchten. Denn die gesetzliche Rente liegt in der Regel weit unter dem Nettogehalt, das Sie im Laufe Ihres Lebens verdienen.

Demografischer Wandel sorgt für niedrigeres Rentenniveau

Für die Diskrepanz zwischen Ihrem Nettogehalt und der später ausgezahlten Rente gibt es mehrere Gründe.

 

Ein älteres Ehepaar sitzt am Ende eines Stegs an einem See in den Bergen

Zum einen findet seit Jahren ein demografischer Wandel in Deutschland statt. Während die Lebenserwartung steigt, sinkt die Geburtenrate deutlich, sodass immer weniger Beitragszahler in die Rentenkasse einzahlen. Gleichzeitig wächst die Anzahl der Menschen, die eine gesetzliche Rente bezieht.

In den kommenden Jahren werden etwa die sogenannten Babyboomer, also die geburtenstarken Jahrgänge in den 1950er- und 1960er-Jahren in das Rentenalter eintreten. Diese Jahrgänge entsprechen rund 12,53 Mio. Menschen in Deutschland, deren Rente von Beitragszahlern finanziert werden muss.

Auch hier verschiebt sich nun das Verhältnis deutlich: Kamen 1962 noch 6 Beitragszahler auf, um die Rentenzahlung eines Rentners zu finanzieren, waren es 2020 nur noch 1,8 Beitragszahler – mit fallender Tendenz.

So wird 2050 nur noch mit 1,3 Beitragszahlern pro Rentner gerechnet, sodass der Bund die Rentenversicherung im Jahr 2021 mit 78,9 Mrd. Euro bezuschusste, um das Rentensystem zu unterstützen.

 

Durchgehende Beitragszahlung über 40 Jahre hinweg passiert immer seltener

Weitere Gründe für eine private Rentenvorsorge ergeben sich daraus, dass immer weniger Menschen durchgehend über viele Jahrzehnte hinweg in die Rentenkasse einzahlen. Berufstätige wechseln immer öfter den Job, nutzen eine berufliche Auszeit oder absolvieren ein Studium. Auch während Phasen der Arbeitslosigkeit werden keine Beiträge in die Rentenkasse geleistet. Frauen mit Kindern bleiben darüber hinaus über mehrere Jahre komplett ihrem Beruf fern oder steigen erst allmählich wieder in das Berufsleben ein. Selbständige zahlen außerdem überhaupt nicht in die Rentenkasse ein.

Auf diese Weise sinkt das Rentenniveau, also das Verhältnis zwischen einer Standardrente und dem Durchschnittseinkommen der Erwerbstätigen im selben Jahr, immer weiter: Während das Niveau „netto vor Steuern“ im Jahr 1990 noch etwa bei 55 % lag, betrug es im Jahr 2014 nur noch 48 %. Für das Jahr 2030 wird lediglich ein Niveau von 43 % prognostiziert.

Diese gesellschaftlichen Entwicklungen machen deutlich, dass es für Rentner ohne rechtzeitige Vorsorgemaßnahmen wie eine private Altersvorsorge kaum möglich ist, den vorher gewohnten Lebensstandard zu halten. Wollen Sie also mit einem möglichst geringen Aufwand dafür sorgen, dass Sie auch nach Ihrem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben finanziell unabhängig bleiben, sollten Sie sich möglichst früh um Ihre private Altersvorsorge kümmern. 

 

Wie viel Geld benötigt man im Rentenalter?

Jobwechsel im Alter

Wie viel Geld Sie nach Ausscheiden aus dem Berufsleben monatlich benötigen, lässt sich pauschal natürlich nicht beantworten.

Haben Sie den Wunsch, Ihre Rente auf einer luxuriösen Weltreise zu genießen, benötigen Sie sicherlich mehr Geld, als wenn Sie Ihre Freizeit lieber zuhause verbringen und Ihren gewohnten Hobbys nachgehen möchten.

Dennoch sollten Sie sich frühzeitig Gedanken darüber machen, wie Sie Ihre Zeit im Rentenalter verbringen möchten und welche Kosten dort auf Sie zukommen könnten.

Im Durchschnitt wird damit gerechnet, dass Sie im Rentenalter etwa 80 % Ihres vor Renteneintritt verdienten Nettogehalts benötigen. Daraus – oder aus Ihrem individuell berechneten Geldanspruch im Rentenalter – lässt sich die sogenannte Rentenlücke berechnen. Dazu ziehen Sie einfach Ihren individuellen Geldbedarf von Ihrer gesetzlichen Rente ab.

Notwendige Rente - gesetzliche Rente = Rentenlücke

Können Sie Ihre persönliche Rentenlücke benennen, ist auch leichter abzuschätzen, wie viel Geld Sie für eine private Rentenvorsorge investieren sollten. Je früher Sie damit anfangen, desto besser können Sie den sogenannten Zinseszinseffekt nutzen und desto weniger Geld müssen Sie insgesamt investieren.

Ihre Renteninformation ist ein guter Anhaltspunkt für die Höhe der zu erwartenden Rentenzahlungen. Diese wird jedem Arbeitnehmer jährlich zugesandt, sobald 5 Jahre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bestehen.

Was sind die drei Säulen der Altersvorsorge?

Neben der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es verschiedene Formen der privaten Altersvorsorge, die auf 3 Säulen basiert. Man spricht auch vom sogenannten Drei-Schichten-Modell, welches wir Ihnen im Folgenden genauer erläutern. 

1. Schicht: Basisversorgung

Die erste Schicht bildet als Basisversorgung die gesetzliche Altersvorsorge, die aus dem Rententopf ausgezahlt wird.

Da immer weniger Beitragszahlern immer mehr Rentner gegenüberstehen, sinkt das Rentenniveau in Deutschland seit Jahren kontinuierlich. Dadurch kann die gesetzliche Rente nur einen kleinen Teil des späteren finanziellen Bedarfs im Rentenalter decken und sollte deshalb mit weiteren Maßnahmen ergänzt werden, ansonsten droht die Gefahr, als Rentner auf Sozialhilfe angewiesen zu sein.

Zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung zählen auch berufsständische Versorgungseinrichtungen sowie die freiwillige Basisrente (Rürup-Rente) zur Basisversorgung. Wichtig dabei ist, dass die Beiträge während der Beitragszahlung stufenweise steuerfrei sind. Dies trifft jedoch nicht auf die Zeit der Rentenzahlung zu: Dort sind die Beiträge bis zu 100 Prozent steuerpflichtig. 

2. Schicht: Zusatzversorgung

Die zweite Schicht bildet die sogenannte Zusatzversorgung, welche sich aus der betrieblichen Altersvorsorge ergibt. Diese wird von einigen Unternehmen für Mitarbeitende angeboten, um die gesetzliche Rente aufzustocken und die Rentenlücke weiter zu schließen.

Wer sich für eine betriebliche Altersvorsorge entschließt, wird vom Staat unterstützt, etwa durch staatliche Zulagen und Steuervorteile. Auch die Riesterrente zählt zur Zusatzversorgung. Für alle Zahlungen ist während der Rentenzahlung jedoch die volle Steuerpflicht geltend. 

3. Schicht: Kapitalanlage

Die dritte Schicht bildet schließlich die Kapitalanlage. Auf dieser Ebene haben Sie als Anleger die meisten Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.

Auf dieser Ebene entscheidet sich auch, ob und wie Sie Ihre individuelle Rentenlücke schließen können. Das kann durch Investition in eine klassische Rentenversicherung passieren, aber auch durch die Kapitalanlage in Aktien, Fonds, Sparpläne oder Immobilien.

Auf dieser Ebene gibt es meistens keine staatlichen Förderungen. Viele Produkte werden allerdings auch in steuerlich begünstigten Varianten angeboten. 

Wie viel Geld für private Altersvorsorge?

Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wie viel Geld Sie generell zur Verfügung haben und wie Ihre individuelle Lebenssituation aussieht.

Wenn Sie etwa nur knapp 1.000 Euro netto im Monat verdienen, werden Sie kaum in der Lage sein, monatlich 500 Euro für die Altersvorsorge zurückzulegen. Liegt ihr Nettolohn dagegen bei 3.000 Euro, könnten Sie vielleicht auch mehr als 500 Euro zurücklegen. Deshalb ist es einfacher, den Betrag, den Sie investieren möchten oder können, in Relation zu Ihrem Nettolohn zu setzen. Hier hat sich eine Zahl zwischen 10 % und 15 % des Nettolohns etabliert. Außerdem stellt sich auch die Frage, wie viel Geld Sie im Alter zur freien Verfügung haben möchten und wie groß die daraus entstehende Rentenlücke ist.

 

Wichtig ist auch, wie viele Jahre Sie noch bis zum Eintritt in das Rentenalter Zeit haben. Doch generell gilt für die private Altersvorsorge: Je früher Sie damit anfangen, in Ihre private Rentenvorsorge zu investieren, desto niedriger ist durch den Zinseszinseffekt der Betrag, den Sie monatlich investieren müssen.

Möchten Sie etwa im 65. Lebensjahr eine monatliche Auszahlung von 2.500 Euro bei einer jährlichen Rendite von 5,6 % erhalten, reicht eine monatliche Investition von 270 Euro aus, wenn Sie bereits mit 20 Jahren mit der Einzahlung beginnen.

Starten Sie dagegen erst mit 40 Jahren, müssen Sie bereits 780 Euro monatlich investieren, um die gleiche Auszahlungssumme zu erhalten.

Bei einem Start mit 60 Jahren sind gar 5.620 Euro nötig. Diese großen Unterschiede ergeben sich zum einen aus der längeren Einzahlungszeit und zum anderen aus dem Zinseszinseffekt, der umso besser greift, je länger Sie investieren. Die frühe Beschäftigung mit einer privaten Altersvorsorge lohnt sich also.

Wie früh sollte man sich mit einer privaten Altersvorsorge beschäftigen?

Wie Sie bereits durch den Zinseszinseffekt gesehen haben, lautet hier das Motto „je früher, desto besser“. Das heißt: Sobald Sie fest im Berufsleben stehen, macht die Auseinandersetzung mit der privaten Altersvorsorge Sinn. Denn umso früher Sie anfangen, desto geringer fallen die monatlichen Raten aus.

Gleichzeitig können Sie dadurch Einzahlungspausen flexibler handhaben, etwa wenn Sie ein Sabbatical machen und das Geld, das Sie eigentlich in die private Rentenversicherung investieren, für andere Dinge benötigen oder beispielsweise für eine Zeit lang arbeitslos sind. Die meisten Versicherungen lassen sich ohne Probleme für ein bis zwei Jahre beitragsfrei stellen, wenn Sie bereits für eine bestimmte Zeit lang eingezahlt haben. Auf diese Weise wird das Geld auch weiterhin während der beitragsfreien Zeit für Sie angelegt.

Dadurch mindert sich zwar der Auszahlungsbetrag, den Sie nach Eintritt in das Rentenalter bekommen, doch Sie haben bereits den Grundstein für die private Rentenvorsorge gelegt und können entspannter auf die Jahre nach Ihrem Arbeitsleben blicken. Meistens können Sie nach der Einzahlungspause auch wieder problemlos mit den Zahlungen fortfahren. 

Häufige Fragen zum Thema private Altersvorsorge

Welche Möglichkeiten gibt es zur Altersvorsorge?

Bei der privaten Altersvorsorge gibt es für jeden Anlagetyp die passende Möglichkeit, für die Rente vorzusorgen. Grundsätzlich können Sie Ihr Kapital in Aktien, Fonds und Versicherungen sowie Sparpläne und Immobilien investieren. Die Bayerische bietet hier verschiedene Möglichkeiten.

Mit der plusrente für Onlineshopper können Sie beispielsweise für Ihre Rente vorsorgen, indem Sie einerseits einen regelmäßigen Beitrag in die Versicherung einzahlen, andererseits aber auch Cashback erhalten, während Sie in teilnehmenden Onlineshops einkaufen.

Ebenso können Sie in ETFs (Exchange Traded Funds) investieren. Diese Indexfonds bilden die Wertentwicklung von bekannten Aktien-Indizes wie Dow Jones, DAX oder MSCI World ab. Da dort meist viele verschiedene Aktien und Fonds vereint sind, geht die Anlage in der Regel mit einem relativ geringen Verlustrisiko einher.

Wollen Sie für die Rente vorsorgen und gleichzeitig nachhaltig unterwegs sein, bietet die Bayerische mit Pangaea Life ebenfalls eine gute Möglichkeit. Die darin enthaltenen Fonds investieren ausschließlich in Zukunftstechnologien wie Wind- und Wasserkraft, sowie nachhaltige Immobilien, wodurch Sie als Anleger nicht nur für Ihre eigene Rente vorsorgen, sondern einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Wieviel Geld soll im Monat für die Altersvorsorge verwendet werden?

Das lässt sich in absoluten Zahlen schwer beantworten, da sich jeder Mensch in einer anderen finanziellen Situation befindet. Deshalb hat es sich etabliert, die Höhe der Investition abhängig vom Nettoeinkommen zu machen.

Experten raten dabei zu Investitionen zwischen 10 % und 15 % des Nettoeinkommens, die monatlich in die private Rentenvorsorge investiert werden. Das ist natürlich auch abhängig vom Alter, in welchem Sie mit der privaten Rentenvorsorge beginnen.

Doch je früher Sie damit starten, desto niedriger kann auch der monatliche Beitrag ausfallen.

Ist es sinnvoll, sich privat um eine Altersvorsorge zu kümmern?

Ja ist es. Mit einer privaten Altersvorsorge kann nicht nur die immer größer werdende Rentenlücke geschlossen werden; Sie können diese auch zur Absicherung Ihrer Familie und zur Hinterbliebenenvorsorge verwenden.

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