
Ratgeber
Verschiedene Antriebsarten: Hybrid, Benziner, Diesel oder doch Elektroauto?
E-Auto, Hybrid, Benziner oder Diesel? Die Entscheidung für den passenden Antrieb ist nicht leicht. Erfahren Sie, worauf es ankommt – und welche Wahl sich lohnt.
Benziner, Diesel, Hybrid oder doch ein Elektroauto?
Hohe Energiepreise, gestrichene Förderprogramme und immer strengere Umweltvorgaben sorgen dafür, dass die Entscheidung für ein neues Auto heute gründlicher überlegt sein will als je zuvor. Ob Kauf oder Leasing, Verbrenner oder Elektroantrieb – die Vielfalt der Möglichkeiten bringt nicht nur mehr Auswahl, sondern auch mehr Unsicherheit.
Gleichzeitig rückt der Umweltaspekt stärker in den Fokus. Während E-Autos als klimafreundliche Alternative gehandelt werden, geraten klassische Benziner und Diesel zunehmend unter regulatorischen Druck. Hybridmodelle versprechen einen Mittelweg – doch auch hier kommt es auf Details an.
Was bedeutet das konkret für Autokäufer? Welche Vor- und Nachteile bieten die verschiedenen Antriebe? Und welche Entscheidung lohnt sich finanziell und ökologisch? Das erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Wichtige Änderungen: Das hat sich beim Autokauf geändert
Die Rahmenbedingungen für den Autokauf und -besitz haben sich zuletzt spürbar verändert. Vor allem bei staatlichen Förderungen, der steuerlichen Behandlung und den Anforderungen an die Umweltverträglichkeit gab es klare Einschnitte. Wer sich für ein neues Fahrzeug entscheidet, sollte die Entwicklungen im Blick behalten – sie haben Einfluss auf die Kosten, die Auswahl und die langfristige Nutzung.
Das sollten Sie wissen:
- Staatliche Förderung eingestellt: Die Umweltprämie für Elektroautos ist Ende 2023 ausgelaufen. Auch Plug-in-Hybride werden nicht mehr gefördert. Vereinzelte Herstelleraktionen oder regionale Förderprogramme können weiterhin bestehen, sind aber nicht bundesweit einheitlich verfügbar. Die neue Koalition könnte 2025 eine neue Förderung auf den Weg bringen. Genaueres lässt sich hierzu aber noch nicht sagen.
- Steuerliche Vorteile bestehen fort: Reine Elektrofahrzeuge mit Erstzulassung bis spätestens 31. Dezember 2025 bleiben für bis zu zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit – längstens jedoch bis Ende 2030. Auch bei privat genutzten Dienstwagen gelten weiterhin reduzierte Steuersätze: Für vollelektrische Fahrzeuge mit einem Bruttolistenpreis bis 70.000 EUR beträgt der geldwerte Vorteil lediglich 0,25 Prozent pro Monat. Für teurere Modelle sowie förderfähige Plug-in-Hybride wird ein Satz von 0,5 Prozent angesetzt.
- Höhere Kraftstoffkosten durch CO₂-Abgabe: Die CO₂-Bepreisung wurde angehoben, was sich direkt auf die Kosten für Benzin und Diesel auswirkt. Der Betrieb von Verbrennerfahrzeugen wird dadurch langfristig teurer.
- Strengere Umweltvorgaben: Neue Abgasnormen (Euro 6e) gelten für neu typgenehmigte Fahrzeuge. Zudem steigt der Druck auf emissionsstarke Modelle durch erweiterte Umweltzonen und drohende Fahrverbote in Städten.
Antriebe und Kraftstoffe im Vergleich: Elektroauto, Plug-in-Hybride, Diesel oder Benziner?
Die Qual der Wahl: Wer sich heute für ein neues Auto entscheidet, steht vor einer grundlegenden Frage – welcher Antrieb passt am besten zum eigenen Alltag, zum Budget und zu den Anforderungen der kommenden Jahre? Die Auswahl ist groß, die Unterschiede sind teils deutlich – sowohl in der Technik als auch in den laufenden Kosten und bei steuerlichen Aspekten. Um die Entscheidung zu erleichtern, werfen wir einen Blick auf die vier gängigsten Antriebsarten und zeigen, für wen sich welche Variante lohnt – inklusive Vor- und Nachteilen im Überblick.
Elektroauto
Elektroautos fahren ausschließlich mit Strom, der in einer Batterie gespeichert wird. Sie erzeugen keine lokalen Emissionen und sind vor allem im Stadtverkehr besonders effizient.
Vorteile:
- Emissionsfrei im Betrieb, ideal für Umweltzonen
- Niedrige laufende Kosten (Strom, Wartung)
- Steuerliche Vorteile und (noch) Kfz-Steuerbefreiung bei Neuzulassung
- Ruhiges, nahezu geräuschloses und angenehmes Fahrgefühl
Nachteile:
- Höherer Anschaffungspreis ohne Förderung
- Begrenzte Reichweite, abhängig vom Modell
- Ladeinfrastruktur noch nicht überall flächendeckend
- Längere Ladezeiten im Vergleich zum Tanken
Elektroauto geplant?
Wer über die Anschaffung eines Elektroautos nachdenkt, sollte dabei nicht nur Reichweite, Ladeinfrastruktur und Kaufpreis im Blick haben – sondern auch die passende Kfz-Versicherung. Viele Versicherer bieten für E-Fahrzeuge besondere Vorteile: günstigere Beiträge, ein spezieller Schutz für den Antriebs-Akku und die Mitversicherung von Ladetechnik wie Wallbox oder Ladekabel.
Hybrid
Hybridfahrzeuge kombinieren einen klassischen Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor. Die Batterie wird während der Fahrt durch Rekuperation geladen – also durch Bremsvorgänge oder beim Rollen. Kurze Strecken können – je nach Modell – rein elektrisch zurückgelegt werden, ohne dass der Motor zugeschaltet wird. Eine Steckdose ist für das Laden nicht notwendig.
Vorteile:
- Geringerer Verbrauch im Stadtverkehr durch häufige Nutzung des Elektromotors bei niedrigen Geschwindigkeiten.
- Keine Ladesäule nötig – Batterie lädt sich automatisch während der Fahrt
- Flüssiger Fahrkomfort durch nahtlosen Wechsel zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor
- Weniger Emissionen als bei reinen Verbrennern insbesondere im urbanen Verkehr
Nachteile:
- Nur begrenzte elektrische Reichweite (meist unter 5 km)
- Kein elektrisches Fahren auf längeren Strecken möglich
- Anschaffungskosten höher als bei vergleichbaren Benzinern
- Nur dann effizient, wenn viel innerorts gefahren wird
Hybrid ist nicht gleich Hybrid – die drei Varianten im Überblick
Mild-Hybrid:
Bei einem Mild-Hybrid unterstützt ein kleiner Elektromotor den Verbrenner – etwa beim Anfahren oder Beschleunigen. Rein elektrisches Fahren ist nicht möglich. Die Energie für den E-Motor wird durch Bremsvorgänge (Rekuperation) gewonnen. Diese Technik dient vor allem der Effizienzsteigerung und ist in der Regel günstiger als andere Hybridformen.
Vollhybrid:
Ein Vollhybrid kann je nach Fahrsituation selbstständig zwischen Verbrennungs- und Elektromotor wechseln – oder beide Antriebe gleichzeitig nutzen. Kurze Strecken, vor allem innerorts, lassen sich rein elektrisch zurücklegen. Die Batterie lädt sich ebenfalls während der Fahrt auf, externe Lademöglichkeiten gibt es nicht. Damit bietet der Vollhybrid eine gute Balance aus Komfort, Verbrauch und Alltagstauglichkeit.
Plug-in-Hybrid:
Plug-in-Hybride verfügen über eine größere Batterie, die über eine Steckdose oder Wallbox geladen wird. Damit lassen sich – je nach Modell – 40 bis 100 Kilometer rein elektrisch fahren. Ideal für Pendler mit kurzen täglichen Strecken. Ist der Akku leer, übernimmt automatisch der Verbrennungsmotor. Damit sie effizient und umweltfreundlich sind, müssen Plug-in-Hybride regelmäßig geladen und möglichst oft elektrisch gefahren werden. Wird das Laden vernachlässigt, steigt der Verbrauch deutlich – bei gleichzeitig höherem Ressourcenaufwand durch den doppelten Antrieb. Sinnvoll sind sie vor allem für Nutzende, die täglich laden können, überwiegend Kurzstrecken fahren und den Verbrenner nur selten benötigen.
Diesel
Dieselmotoren arbeiten effizient bei konstantem Tempo und eignen sich besonders für Vielfahrer oder den Langstreckeneinsatz.
Vorteile:
- Geringer Verbrauch auf langen Strecken
- Hohe Reichweite
- Ideal für Pendler und hohe Kilometerleistung
- Langlebige Motoren bei guter Pflege
Nachteile:
- Höhere Kfz-Steuer und steigende CO₂-Abgaben
- Eingeschränkte Nutzung in Umweltzonen möglich
- Geringere Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt
- Höhere Anschaffungskosten bei modernen Abgasreinigungssystemen
Benziner
Benziner sind nach wie vor weit verbreitet – vor allem bei Kompakt- und Kleinwagen. Sie gelten als günstiger in der Anschaffung und unkompliziert im Unterhalt.
Vorteile:
- Günstiger in der Anschaffung als Diesel oder Hybrid
- Gut geeignet für Kurz- und Stadtfahrten
- Größere Modellvielfalt auf dem Markt
- Geringere Wartungskosten als Diesel
Nachteile:
- Höherer Verbrauch als Diesel
- Weniger effizient auf langen Strecken
- Keine steuerlichen Vorteile
- Zukunftsaussichten ungewiss wegen CO₂-Zielen
Welche Antriebsart passt zu Ihnen?
Zugegeben: Die Entscheidung zwischen Benziner, Diesel, Hybrid oder Elektroauto ist heute alles andere als einfach. Umweltvorgaben, Preisentwicklungen und steuerliche Rahmenbedingungen machen die Wahl komplex – aber auch wichtiger denn je. Letztlich hängt es vom eigenen Fahrverhalten, den finanziellen Möglichkeiten und der geplanten Nutzung ab, welcher Antrieb am besten passt. Während Elektroautos vor allem im Stadtverkehr punkten, lohnen sich Dieselmodelle für Vielfahrer. Wer flexibel bleiben möchte, kann mit einem Plug-in-Hybrid oder einem Leasingmodell gut fahren –vorausgesetzt, das Fahrzeug wird regelmäßig geladen und überwiegend elektrisch genutzt. Denn nur dann können Plug-in-Hybride ihr Potenzial für eine geringere Umweltbelastung wirklich entfalten Wer gut informiert ist und seine individuellen Anforderungen kennt, trifft am Ende die richtige Entscheidung – wirtschaftlich wie ökologisch.