Nachhaltigkeit: Das bedeutet der Begriff wirklich!

Nachhaltigkeit boomt. Nicht nur als vielverwendeter Begriff, sondern auch als sinnstiftender Lebensstil. Überall wird man mit dem Thema konfrontiert: Während des Autokaufs, durch den Stromanbieter bis hin zum Kauf von Obst und Gemüse im Supermarkt – überall liest und hört man von regionalen, umweltfreundlichen, biologischen und rückstandsfreien Produkten. Nachhaltigkeit gehört bei vielen längst zur Lebensrealität.

Das Schöne daran: Weil der Begriff schon lange im Zentrum steht, wird er nicht mehr nur mit langhaarigen Hippies und selbstgestrickten Jacken assoziiert – er hat sich stark gewandelt. Nachhaltig kann auch der E-Auto fahrende Geschäftsmann leben, der sein Haus mit Photovoltaik-Platten ausstattet. Oder selbstverständlich auch die Jugend, für die der Begriff ein großes Steckenpferd geworden ist.

Nicht nur spannende Studien zur Nachhaltigkeit zeigen das, sondern auch der Anspruch vieler Jugendlicher, Missstände durch aktiven Protest zu verändern: Zum Beispiel „Fridays for Future“ oder „Extinction Rebellion“. Das Thema ist also nicht nur schon länger im Trend, sondern beflügelt sogar ganze Generationen, sich umwelt- und klimafreundlichen Bewegungen anzuschließen und aktiv mit zu gestalten. Wir sagen: Chapeau, das Engagement finden wir gut!

Doch irgendwie gibt es zumindest beim Begriff „Nachhaltigkeit“ ein Problem: Weil er heute so vielfach verwendet wird, droht er zu verwässern, als Floskel verwendet zu werden. Wir wollen darum zeigen, was das Wort „Nach-haltig-keit“ eigentlich bedeutet. Dazu geben wir einfache Tipps, wie das Ziel einer nachhaltigen, verantwortungsbewussten Lebensweise besser gelingen kann – ohne Verdruss & Verzicht.

Was genau heißt Nachhaltigkeit eigentlich?

„Nachhaltigkeit“ ist schon seit 1987 einfach, aber klar definiert: Der Brundtland-Bericht beschreibt „eine nachhaltige Entwicklung als eine solche, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne dabei die Zustände zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen“. Nachhaltigkeit ist also auf jeden Fall auf eine langfristige Wirkung ausgelegt. So weit, so gut. Das liest und deckt sich wohl mit dem intuitiven Verständnis der meisten von uns – und gilt für wirtschaftliche, gesellschaftliche und umweltfreundliche Themen gleichermaßen. 

Doch das war noch nicht alles, wofür Nachhaltigkeit“ (zumindest) heute steht! Denn eine starke Nachhaltigkeit basiert im Grunde auf einem Drei-Säulen-Modell und ist ein vernetzter Begriff, der eine solidarische Gemeinschaft und Wohlergehen überall auf der Welt anstrebt. Die gleichgewichteten Fundamente „Umweltbewusstsein“, „Wirtschaftskraft“ und „Gemeinschaftswesen“ sollen dabei im Verbund gemeinsam für eine gerechtere Entwicklung sorgen. Klingt ziemlich philosophisch? Also gut, dann noch mal etwas erklär-bär-mäßiger:

1. Nachhaltigkeit durch Umweltbewusstsein

Die erste Überzeugungs-Säule stellt Umwelt und Natur in den Mittelpunkt. Natürliche Ressourcen des Planeten sollen erhalten bleiben – auch für kommende Generationen. Die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, aber auch Wasser und Rohstoffe sollen in Zukunft immer noch reichhaltig vorhanden sein. Verbraucht und entnommen sollte dagegen nur das werden, was das Ökosystem regenerieren kann.

Auch der Klimaschutz fällt in diese Kategorie – und damit eine Reduktion klimaschädlicher Emissionen, damit sich die Erde nicht weiter erhitzt.

2. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Der zweite Grundpfeiler gelebter Nachhaltigkeit betrifft die Ökonomie. Zwar ist klar, dass Unternehmen Gewinne erzielen müssen, aber eine Profitmaximierung um jeden Preis muss bei einer nachhaltigen Ausrichtung nicht oberstes Ziel sein. Die Wirtschaft sollte nach den Forderungen der ökonomischen Nachhaltigkeit vielmehr langfristige Ziele in den Vordergrund stellen: Etwa fairen Handel, Umweltschutz oder bessere Arbeitsbedingungen weltweit.

3. Nachhaltigkeit durch Gemeinschaftswerte

Das soziale Gefüge ist das dritte Standbein der Nachhaltigkeit. Ein Staat und die Gesellschaft sollten immer friedlich organisiert sein. Hier steht also das gesellschaftliche Wohlergehen im Mittelpunkt. Jeder sollte das Recht auf freie, friedliche Entfaltung und Chancengleichheit haben, Würde und Menschenrechte dürfen nicht verletzt werden. Ausbeutung, Armut, Sklaverei und Kinderarbeit sind damit in der Nachhaltigkeits-Theorie tabu.

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Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit: Ein festes und ausgewogenes Fundament

Das Drei-Säulen-Modell ist sehr gut geeignet, um sich die wichtigsten Eigenschaften der Nachhaltigkeit schnell und einfach bewusst zu machen. Ein ganz praktisches Problem im „realen“ leben besteht aber darin, dass die verschiedenen Säulen nicht klar voneinander getrennt werden können. Soziale, ökologische und wirtschaftliche Belange hängen oft eng zusammen. Trotzdem ist das Prinzip so weit verbreitet, dass man es bis in die so genannte Agenda 2030 verfolgen kann. In der haben sich 193 Länder und 13.000 Unternehmen zusammengeschlossen, um die nachhaltige Entwicklung international in den nächsten Jahren zu verbessern.

Weil das Ganze jetzt zwar interessant, aber irgendwie doch etwas zu theoretisch war, zeigen wir Ihnen nun gute Tipps, wie Sie selbst Ihren nachhaltigen Lebensstil verbessern können. Deal? Na dann!

2 Tipps für Nachhaltigkeit …durch Umweltbewusstsein!

1. Ökologischen Fußabdruck in die eigene Hand nehmen

Wer wissen will, wie groß der persönliche Öko-Fußabdruck ist, kann das testen – und bekommt im Anschluss für die eigene Situation Tipps & Tricks für eine kleinere Schuhgröße!

Ach ja: Auch wir als Versicherung geben uns im Übrigen ziemlich viel Mühe, unseren ökologischen Fußabdruck kleinzuhalten und unserer Verantwortung für eine generationenfreundlichere Zukunft gerecht zu werden. 😊

2. Nachhaltige Geldanlagen nutzen

Sogar die Weltmärkte bieten Gelegenheit, persönliche Vorsorge und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden. So gibt es heute Fonds, die gezielt nicht in Unternehmen investieren, bei denen Verstöße gegen Nachhaltige-Prinzipien an der Tagesordnung sind.

Die „grünen“ Fonds legen das Geld lieber in 100 % nachhaltige Projekte an. Etwa in Zukunftsthemen wie erneuerbare Energien oder Firmen, die hohen ethischen, sozialen und umweltfreundlichen Ansprüchen genügen. Durch die Investition in solche Unternehmen kann nicht nur das eigene Geld vermehrt, sondern auch Lebensverhältnisse und Zukunftsaussichten gebessert werden. Auch eine schöne Möglichkeit, etwas zum Schutz der Umwelt und zum Wohl der nächsten Generationen beizusteuern, oder?

2 Tipps für …Nachhaltigkeit durch Gemeinschaftswerte!

Ein Problem der sozialen Nachhaltigkeit ist, dass immer mehr Unternehmen ihre Produktionsstätten in Ländern mit niedrigem Lohnniveau verlegen. Nicht nur die Umwelt leidet darunter, auch die Arbeitsbedingungen. Ob Kaffee, Kleider oder technisches Equipment: Faire Arbeits- und Lebensbedingungen kann es nur geben, wenn auch abseits Europas sozialverträgliche Standards eingehalten werden.

1. Fairen und sozialen Einkauf erkennen

Waren und Unternehmen, die unter anderem höhere Standards für soziale Entschlossenheit an den Tag legen, erkennt man an folgenden Siegeln: Dem Fairtrade oder dem WFTO-Siegel, aber auch am Label der Rainforest Alliance. Das Siegel mit den strengsten Ansprüchen ist im Übrigen GEPA – daher ist es leider aber auch deutlich weniger verbreitet.

2. Auf Fast Fashion verzichten

Fast Fashion ist zwar für viele ein Trend, aber leider kein guter. Denn während der Produktion von (günstigen) Klamotten fallen oft viele umweltschädliche Stoffe an. Dazu ist die Herstellung von Kleidung ressourcenintensiv – es braucht viel Energie, Wasser und Baumwolle. Ebenfalls wird häufig Chemie und Mikroplastik eingesetzt, das kann die Böden verseuchen. Große Probleme bereiten aber auch die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie: In Ländern wie Bangladesch und Nicaragua kann es zu prekären Beschäftigungsverhältnissen und sehr niedrigen Löhnen kommen.

Kleidung sollte darum kein Accessoire sein, das man ständig im Müll entsorgt. Wer einen Schritt mehr in Richtung soziale Nachhaltigkeit machen will, kann daher eines tun: Auf das Konzept der Fast Fashion verzichten und stattdessen lieber auch mal Kleidung mit Freunden tauschen oder Second Hand kaufen.

Das Schöne an den drei Säulen der Nachhaltigkeit ist, dass jeder persönlich Aspekte beitragen kann. Ganz wie er will, ganz wie er kann. Wenn jeder Teil seiner eigenen kleinen Agenda 2030 wird, ist das auch ein Vorsprung für unseren Planeten und zukünftige Generationen. Mit jedem Einzelnen als aktivem Puzzlestück!