Garten und Balkon winterfest machen: Mit diesen Tipps kommen Pflanzen sicher durch den Winter

Haben Sie im Sommer genug Zeit gefunden, im Garten zu buddeln und grüne Herzensprojekte auf dem Balkon umzusetzen? Dann Glückwunsch zu einem gut angefüllten Speicher aus warmen Sonnenstrahlen für die Seele. Das dürfte Sie um einiges leichter durch einen grauen kalten Winter bringen!

Ihre Projekte aus den warmen Monaten allerdings dürfen Sie im Herbst und Winter dennoch nicht aus den Augen verlieren. Das Leben in Kübeln, Töpfen für Garten- und Balkonpflanzen oder auch in den Beeten ist bisweilen recht empfindlich. Wer einmal die schönen teuren Pflanzen, die im Sommer üppig geblüht hatten, im darauffolgenden Frühjahr als braunes Gestrüpp auf den Kompost geworfen hat, weiß, wie deprimierend das ist:

Hätte man sich doch nur mit etwas mehr Zeit und einem strukturierten Plan ums richtige Überwintern der Pflanzen gekümmert...

Lassen Sie uns den Vorsatz diesmal umsetzen!

Wann muss ich anfangen, Balkon und Garten winterfest zu machen?

Der erste Indikator für bald nötigen „Winterschutz“ ist das heruntersegelnde Laub im mittleren Herbst, spätestens ab Mitte Oktober. Schön anzusehen ist der Flug der Blätter, doch umso arbeitsaufwändiger, wenn es in rauen Mengen auf dem gepflegten Rasen liegen bleibt.

Der zweite Hinweis darauf, dass es langsam Zeit wird, Pflanzen vor Frost, Eis und Schnee zu schützen, sind natürlich sinkende Temperaturen. Die meisten heimischen und im Beet wachsenden Pflanzen halten Temperaturen bis zu -5 Grad zwar aus, exotischere, mediterrane und an Wärme gewöhnte Pflanzen wie der Olivenbaum zum Beispiel nehmen es Ihnen aber sehr übel, wenn sie bei 5 Grad über Null noch ungeschützt sind. Behalten Sie darum die Temperaturvorhersage im Blick!

Gartenprofis wissen außerdem: Wenn das Gras des Rasens wegen der Kälte nicht mehr wächst, muss man zwar endlich nicht mehr Rasenmähen – doch zu diesem Zeitpunkt müssen auf Balkon und Garten auch wirklich alle Vorbereitungen für die kalten Monate abgeschlossen sein.

Sie planen den Weg ins Eigenheim?

Was Sie darüber wissen sollten, zeigen wir in unserer Wohnung- oder Haus-Ratgeberserie.

Garten winterfest machen: Wichtig fürs Winterquartier

Beachten Sie: Das Motto „von Außen nach Innen“ gilt wie bei jeder strukturierten Arbeit auch für Ihren Garten oder Balkon. Somit ist die Faustregel für den kommenden Winter: Erst das Grobe, dann die Details!

Lassen Sie den Blick über Ihr Grün schweifen: Welche Möbel auf Rasen, Balkon oder Terrasse sind aus Holz und werden der wechselhaften Witterung über einige Monate nicht standhalten? Gesehen und zur Überwinterung in den Innenraum verfrachtet! Wo sind noch ausgerollte Gartenschläuche, die bei den kalten Temperaturen platzen könnten? Entdeckt, eingerollt und ins schützende Heim gebracht!

Damit der Rasen nicht schon bald unter Lichtmangel leiden muss und sich unter der Laubdecke gelblich verfärbt, müssen Sie gärtnern, also regelmäßig die Grünfläche rechen und von Laub befreien. Diese Arbeit lohnt sich nicht nur für den Rasen, der so weniger vermoost und auch keinen Nährboden für Pilzkolonien bildet; das Laub können Sie für Winterschutzmaßnahmen für Ihre Gartenpflanzen verwenden, indem Sie damit das Wurzelwerk von Pflanzen locker für die anstehenden kalten Tage ummanteln.

Dazu später noch mehr.

Es ist auch kein Fehler, ein paar der Laubhügel nicht in die braune oder grüne Tonne zu befördern, sondern sie als Winterschlafdomizile für Tiere zur Verfügung zu stellen.

Rasenmähen – wann ist Winter-Pause?

Wie bereits erwähnt: Nein, Laub ist kein Dünger für Ihren Rasen und das weiterwachsende Grün darunter zu ignorieren, das sollten sich auch die größten Rasenmäh-Muffel nicht leisten. Was Sie aber sehr wohl tun können, ist, Ihren Rasen trotz Laub darauf zu mähen. Zerkleinertes Laub lässt sich besser kompostieren. Das geht natürlich dann am besten, wenn alles schön trocken ist und Sie durch das Mähen nicht einen matschigen Boden zusätzlich versiegeln.

Besiegen Sie Ihren inneren Schweinehund also am besten an den letzten sonnigen Herbsttagen Mitte Oktober. Spätestens Ende Oktober ist es meist so kalt, dass die Grashalme nicht mehr wachsen und Sie Ihren Rasenmäher bis zum Frühjahr im Keller, Wintergarten, dem Gartenhäuschen oder der Garage parken können.

Als optimale Länge für einen winterfesten Rasen gelten vier bis fünf Millimeter.

Exotische Pflanzen müssen drinnen überwintern

Mit Blick aufs letzte Rasenmähen sollten exotische und wärmegewohnte Kübelpflanzen nach Möglichkeit schon in frostfreie Innenräume umgezogen sein, um dort geschützt zu überwintern.

Zu solchen Gewächsen gehören beispielsweise:

  • Engelstrompete
  • Palmengewächse
  • Lorbeerpflanzen
  • Olive
  • Zitrusbäume
  • Feige
  • Oleander

Ein wenig Recherche im Internet beantwortet schnell, ob die jeweilige Pflanze winterhart ist. Vorsicht: Beim Begriff “winterfest” sollten Sie schon wieder vorsichtiger sein, Boden- oder Wurzelfrost können diese Pflanzen sehr wohl treffen. 

Grundsätzlich gilt: Ob Sie nun Pflanzen im Winter draußen lassen, weil sie winterhart sind oder weil Ihnen schlicht der Stauraum fehlt – alle Kübel- und Topfpflanzen freuen sich über einen Wintermantel (Vlies) gegen besonders eisige Temperaturen!

In diesen vier Schritten schützen Sie Ihre Kübelpflanzen vor Frostschäden:

  1. Stellen Sie die Kübel, Balkonkästen und Tröge auf Holz- oder Styroporuntergrund statt auf Steinboden oder Rasen.
  2. Stellen Sie die Topfpflanzen (mit Topf!) in einen größeren Kübel und füllen Sie die Zwischenräume mit Laub oder Stroh auf. So ist das gesamte Wurzelsystem der Pflanze gedämmt. Oder Sie nutzen Dämmmaterialien wie Gartenvlies oder Noppenfolie zum Abdecken.
  3. Um den Austrieb der Pflanze ausreichend zu schützen, lohnt es sich, den gesamten sichtbaren Teil der Pflanze mit einem Jutesack zu überziehen. Die leicht empfindlichen Äste und Blätter sind so gegen eisige Winde geschützt.
  4. Töpfe und Kübel kommen für eine bessere Winterruhe nun nah an die Hauswand – möglichst dicht zusammen, so dass sie sich gegenseitig dämmen und vor der Witterung abschirmen können. 

Überwintern in Innenräumen – die häufigsten Fehler

Helle oder dunkle Räume, warm oder kalt? Wenn die Pflanzenpracht von Balkon, Terrasse oder aus dem Garten in Innenräume umzieht, herrscht bei der Standortwahl eine gewisse Unsicherheit.

Diese vier Fehler beim Überwintern von Kübel- und Topfpflanzen in Innenräumen werden gerne gemacht. So können Sie sie vermeiden:

  1. Die Pflanzen stehen zu warm im Dunkeln – oder andersherum. Diese Faustregel fürs Überwintern hat schon so manches Grün gerettet: Warm und hell ODER dunkel und kühl. Somit kommt ein warmer Heizungskeller, wenn er nicht schöne große Fenster hat, eher nicht fürs Überwintern von Topfpflanzen in Frage, denn ein solches “Klima” ist zu widernatürlich als das es der Biorhythmus von Pflanzen verträgt.
  2. Die Winterpause wird ignoriert: Die meisten Pflanzen sind also einen Wechsel der Jahreszeiten gewöhnt und brauchen die Pause auch. Deswegen werfen sie ihre Blätter ab, vertragen einen kühlen Ort und weniger Sonnenlicht – und brauchen für diese Zeit auch keinen Dünger. Eine Raumtemperatur von 5 bis 10 Grad ist meist ideal.
  3. Es wird nicht beschnitten. Alles, was alt, krank oder von Schädlingen befallen ist, darf vor der Winterpause ab. Ein Drittel der Pflanze kann meist problemlos abgeschnitten werden, bevor sie umzieht. Ihre Pflanze verliert so weniger Energie – und im Überwinterungsquartier ist praktischerweise gleich mehr Platz.
  4. Beim Überwintern wird zu viel oder zu wenig gegossen: Manche vergessen Ihre Pflanzen ganz, andere meinen es zu gut. Daher hier eine Regel, die fast immer hilft: (Nur) alle zwei Wochen sollten Ihre Pflanzen im Winterquartier Wasser bekommen – so denn die Erde nicht noch feucht ist.
Den Garten winterfest machen - der richtige Zeitplan

Pflanzen auf dem Balkon winterfest machen

Für Blumenkästen und Blumentöpfe auf dem Balkon gelten natürlich dieselben Überwinterungs-Regeln, wie wir Sie Ihnen weiter oben schon für jene Kübelpflanzen mitgegeben haben, die im Garten auf der Terrasse stehen.

Dennoch haben wir hier ein paar Extra-Tipps fürs Balkon-Besitzer, die auch im Winter etwas von ihrem Stadt-Garten haben möchten:

Wenn Sie Ihre empfindlichen Pflanzen im Kübel überwintern wollen, schenken Sie den Accessoires dafür doch etwas mehr Augenmerk! Kaffeesäcke oder bunte Jutebeutel und schöne Kordeln schützen die empfindlichen Stellen ihres Grüns besonders ansehnlich – und alles kann vorm nächsten Wintereinbruch wiederverwendet werden. Töpfe mit Pflanzen, die sich auf Nimmerwiedersehen aus dem Sommer verabschiedet haben, können sie mit winterharten Pflanzen füllen, damit es auf Ihrem Balkon auch in den kalten Monaten nicht so karg aussieht.

Pflanzgefäße, die sie während der kalten Monate nicht nutzen, räumen Sie besser in den Keller. So verwittern sie nicht unnötig.

Und: Nutzen Sie die kurzen Wege zum Balkon zum Besten Ihrer Pflanzen und gießen Sie sie zwar seltener (rund alle zwei Wochen) – und am besten dann, wenn Frost angesagt ist.

Denn auch, wenn es sich zunächst falsch anhört: Viel Wasser schützt in diesen Phasen davor, dass die Erde durchfriert und die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen können.

Nach dem Überwintern: Wann sind Pflanzen auf Balkon oder Terrasse wieder sicher?

Sie merken es: Ein bisschen Disziplin und Hobby-Gärtner und Gärtnerinnen werden dafür im Frühling mit Pflanzen belohnt, die es bestens über den Winter geschafft haben und sich ebenso wie Sie auf den Frühling freuen!

Jetzt nur nicht nachlassen: Am besten gewöhnen Sie Ihre Pflanzen so früh wie möglich an steigende Temperaturen und wieder mehr Sonnenschein – auch wenn das bedeutet, dass sie Töpfe und Kübel im Zweifelsfall vor kühlen Nächten wieder zeitweise in Sicherheit bringen müssen.  Ab Mitte Mai haben Sie es gemeinsam geschafft und die Blumen blühen nicht nur wieder bald. Sie können auch raus aus Keller & Co. 

Gut zu wissen:

Mit der Meine-eine-Police sichern Sie in einem Vertrag gleich mehrere Risiken ab. Darunter zum Beispiel etwa eine Unfall-, Haftpflicht-, Auto-, Wohngebäude- oder Rechtschutzversicherung. Erfahren Sie mehr!