Tipps rund ums Wandern mit Kind, Hund und Kegel

Die Natur blüht, die meisten Berghütten sind wieder geöffnet und der Schnee hat sich selbst vom höchsten Gipfel verabschiedet. Kurzum: Der perfekte Zeitpunkt ist da, um auch die letzte verbliebene „Wintergemütlichkeit“ abzulegen und sich raus ins Grüne zu begeben – am besten mit der ganzen Familie.

Um hierbei den Spaß für alle Familienmitglieder zu garantieren, sollten Sie aber auf einige Dinge achten. Denn der Ausflug ins Grüne kann auch Hindernisse mit sich bringen. Damit ihr familiärer Wandertag dennoch ein voller Erfolg wird, haben wir Tipps und Ratschläge in Petto.

Nicht vergessen! Das muss mit auf die Wanderung:

Gerade immer dann, wenn Kinder und Tiere mit von der Partie sind, sollte der obligatorische Wander-Rucksack mit Bedacht gepackt werden. Ein fehlendes Kuscheltier oder nicht vorhandene Pflaster werden nämlich ansonsten schnell zur Nervenprobe. Gleichzeitig sollte der vollbepackte Rucksack nicht zu Verspannungen, Striemen oder gar bleibenden Rückenschäden führen. Es herrscht also ein schmaler Grat zwischen „überbepackt“ und „unterversorgt“.

Wichtig:

Pro Person sollten ein bis zwei Liter Wasser eingepackt werden. Vor allem bei hohen Temperaturen ab 30 Grad sollten Eltern darauf achten, dass Kinder doppelt so viel trinken wie sonst. Auch für die tierischen Begleiter sollte genügend Wasser eingeplant sein.

Damit Sie den Ausflug schadenfrei überstehen und trotzdem alles Wichtige dabeihaben, sollten Sie folgende Dinge nicht vergessen:

  • Bekleidung: Neben der üblichen Wanderausrüstung (Wanderschuhe und Funktionskleidung) sollten Wechselklamotten für die Kinder nicht fehlen. Und auch für Wetterumbrüche sollten Sie klamottentechnisch gewappnet sein: Regenjacke und Kopfbedeckung sind hierbei ein Muss. Falls auch die ganz Kleinen dabei sind, dürfen Sie die Wechselwindeln nicht vergessen.
  • Gesundheit: Blasen- und Wundpflaster sollten dabei sein, damit kein Wehwehchen den Ausflug ins Wasser fallen lässt. Ebenso wichtig ist ein ausreichender Sonnenschutz (vor allem bei Kindern ist eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 wichtig!). Auch auf den Schutz vor Zeckenbissen sollten Sie nicht verzichten: Ein Zeckenspray, sowie eine Pinzette zum Entfernen der blutsaugenden Parasiten gehören – gerade in besonders Zecken-geplagten Regionen wie Süddeutschland – unbedingt zur Grundausstattung.
  • Weitere nützliche Wander-Utensilien: Wenn sich die Wanderung in die Länge zieht und das Ziel noch längst nicht erreicht ist, helfen kleine Snacks wie Müsliriegel – und das nicht nur bei ungeduldigen Kindermägen. Unterhaltungsmöglichkeiten wie Mal- oder Bilderbücher vertreiben dagegen kindliche Langeweile, wenn das Ausflugsziel erst einmal erreicht ist.

 

Gut zu wissen!

Mensch und Hund sind regelmäßig von durch Zecken übertragene Erkrankungen wie Borreliose betroffen. Viele der Erreger werden erst nach einigen Stunden des Blutsaugens übertragen. Um eine Infektion zu vermeiden, sollten Sie Zecken deshalb möglichst rasch entfernen.

Wandern mit Kinderwagen? Klar!

Ein Wanderausflug ist auch mit den kleinsten Familienmitgliedern möglich. Wichtig ist hierbei die richtige Wahl des Kinderwagens. Es gilt: Je kleiner die Reifen, desto ungeeigneter ist das Gefährt für holprige Wege. Deshalb sind Fahrradanhänger oder Jogger-Kinderwagen oft die praktischere Wahl für eine Wandertour mit Kleinkindern. Durch deren – im Vergleich zu typischen Kinderwagen –deutlich größeren Reifen, können Sie damit auch unebene Touren und Wege mit Treppenstufen in Angriff nehmen.

Gut zu wissen!

Um Rückenschäden zu vermeiden, sollte ihr Wandergepäck nicht mehr als 10 Kilo wiegen. Wenn Kinder ihr Proviant im eigenen Rucksack transportieren, sollte dieser höchstens 10% des Körpergewichts umfassen.

Ausgestattet mit dem richtigen Kinderwagen gibt es zahlreiche Wandertouren, die Sie mit der ganzen Familie angehen können. Besonders abwechslungsreich ist das Wanderweg-Angebot (natürlich) im schönen Bayern: Ob gemütlicher Wanderausflug in Seenähe oder anspruchsvoller Steig in den Bergen – hier ist für jeden etwas dabei, oftmals auch mit Kinderwagen:

 

  • Ab in die Berge im Allgäu: In der Nähe von Oberstaufen können Sie mit der Bergbahn aufs „Hündle“ fahren. Oben angekommen erwartet Sie ein Panoramarundgang auf breiten Forstwegen, gespickt mit verschiedenen Erlebnisstationen für Kinder.
  • Einmal ums Wasser: Wer lieber im Flachen bleibt, kommt bei See-Rundwanderwegen voll auf seine Kosten. Durch das flache und ebene Terrain ist fast jeder Uferweg geeignet für eine Kinderwagenwanderung.
  • Rundum-Paket in Garmisch-Partenkirchen: Besonders viel Abwechslung bietet Ihnen der Wanderweg zum Pflegersee, über den Schmölzersee und zur Burgruine Werdenfels. Auch hier müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn der Nachwuchs lieber noch geschoben wird. Ein breiter Forstweg macht die Wanderung nämlich kinderwagentauglich.
  • Weitere Wander-Inspirationen für einen spannenden Familienausflug gibt es auf unzähligen Online-Plattformen. Versuchen Sie es doch beispielsweise einmal hier:

 

Und wenn die Kinder schon etwas älter sind?

Ihre Kinder passen nicht mehr in den Kinderwagen und wollen die Welt auf eigenen Füßen erkunden? Damit erweitert sich zwar die Vielfalt an Wanderwegen. Gleichzeitig birgt der Familienausflug jedoch auch neue Gefahren.

Wandern-mit-Kindern-Tipp Nr. 1: Kinder mit Komplettgurt sichern

Wenn die Wege schmaler und die Abhänge tiefer werden, kommt bei vielen Eltern ein mulmiges Gefühl auf. Das ist verständlich, schließlich entsteht hier besonders für die Kleinen ein unkalkulierbares Risiko. Um Stresssituationen wie diese zu vermeiden, sollten Sie lieber geich auf Nummer Sicher gehen. Unsere Empfehlung: Ähnlich wie beim Klettern legen Sie dem Kind einfach einen Komplettgurt um und befestigen ein Wanderseil an diesem – am besten mit einem Karabinerhaken.

Wandern-mit-Kindern-Tipp Nr. 2: Mit bunter Kleidung wandert es sich doppelt so gut

Bei einem Wanderausflug gibt es für die Kleinen viel zu entdecken. Da kann es schon mal passieren, dass das Waldstück neben dem eigentlichen Weg besonders spannend ist und Sie ihr Kind für einen kurzen Moment aus den Augen verlieren. Deshalb sind Tarnfarben und erdige Töne hier fehl am Platz. Dank Wanderkleidung in bunten und auffälligen Farben finden Sie Ihre Kinder schnell wieder. Farblich gilt also: Mehr ist mehr!

Tierische Begleitung auf dem Wanderausflug: Auch kein Problem!

Wenn Eltern mit Kindern zum Wandern aufbrechen, soll natürlich auch der Familienhund nicht fehlen. Allerdings machen sich viele Wanderlustige im Vorfeld oft nur wenig Gedanken über die „Bergtauglichkeit“ ihrer vierbeinigen Wegbegleiter. Das ist meist auch kein Problem, denn viele Vierbeiner fühlen sich auf einer Berg- und Wandertour mit der Familie so richtig „pudelwohl“.

Trotzdem sollten Sie nicht zu leichtfertig an den Ausflug mit ihrem haarigen Freund herangehen. Der Wandersport beansprucht den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System ihres Lieblings nämlich enorm. Vor allem bei ungeübten Tieren oder nach einer längeren Winterpause ist es wichtig, auch die Haustiere auf die erste Wandertour vorzubereiten. Hierbei kann ein regelmäßiges Konditionstraining, auch über die Wintermonate hinweg, sehr helfen.

Übrigens: Wer wirklich sichergehen will, kann auch einen Check-Up beim Tierarzt machen lassen. Doch auch wenn dort alles ok ist, gilt: Lässt sich der Hund während der Wanderung zurückfallen, hechelt stark oder legt sich gar hin, ist es höchste Zeit für eine Pause. Gut, wenn man dann auch an den Napf und etwas kühles Wasser gedacht hat.