Gefälschte Bewertungen erkennen: Die 5 besten Tipps!

Spätestens seit Beginn des aktuellen Corona-Lockdowns hat das Online-Shopping wohl auch die letzten deutschen Haushalte erreicht. Anstrengende Fahrten mit der Straßenbahn und drängelnde Menschenmassen waren gestern. Der Trend geht zum bequemen Shopping vom Sofa, aus der Badewanne oder (Achtung: Alle Chefs da draußen sollten das Folgende besser überspringen!) dem Kauf während der Arbeitszeit.

Zudem wird auch die Auswahl der angebotenen Produkte immer größer, wodurch vor allem Verbraucher bei der Beurteilung der Qualität der Ware schnell an ihre Grenzen stoßen. Praktisch, wenn man sich dann an den Rezensionen anderer (vermeintlicher) Nutzer orientieren kann. Was die Allgemeinheit für Gut befindet, sollte schließlich auch den eigenen Ansprüchen genügen, oder?

Es gibt nur ein Problem: Dass gute Rezensionen bares Geld bedeuten können, haben mittlerweile auch weniger vertrauenswürdige Anbieter durchschaut – und nutzen gefälschte Kundenrezensionen, Bewertungen und Kommentare geschickt für ihre (kriminellen) Zwecke. 

Die Nachfrage nach den kaufbaren Lobeshymnen, denen die Produkte mal mehr mal weniger gerecht werden, nimmt daher seit geraumer Zeit immer weiter zu. Kaum verwunderlich also, dass es sich so mancher Pfiffikus mittlerweile in dieser Marktnische richtig gemütlich gemacht hat. Die Folge: Zahlreiche Webseiten, auf denen man sich als Privatperson durch das Schreiben von Fake-Bewertungen mittlerweile ein regelmäßiges Taschengeld dazuverdienen kann – aber natürlich nicht sollte!

Fakt ist: Nicht nur Internet-Neulingen wie Omi und Opi fällt die kritische Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit von Bewertungen damit zunehmend schwerer. Auch erprobte Online-Shopper geraten beim Einkaufen schneller an ihre Grenzen. 

So erkennen Sie Fake-Bewertungen bei Produkten!

Mit welchen Tools und Tipps und Tricks Sie (offensichtlichen) "Fake" von "Wahrheit" unterscheiden können, lesen Sie jetzt.

Gefälschte-Bewertungen-Check #1: Veröffentlichungszeitpunkt(e) prüfen

Achten Sie zunächst auf den Zeitpunkt, wann eine (vermeintliche) Kundenbewertung abgegeben wurde. Wurden beispielsweise sehr viele Rezensionen innerhalb eines kurzen Zeitraums erstellt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Hersteller womöglich ein wenig nachgeholfen hat. 

Vertrauenswürdiger sind dagegen vor allem Langzeitrezensionen, aus denen hervorgeht, dass Kunden ein Produkt schon mehrere Wochen oder Monate besitzen. Auf einigen Plattformen kann man beispielsweise genau einsehen, ob Rezensionen nachträglich (etwa nach einer längeren Nutzungsdauer) aktualisiert wurden.

Gefälschte-Bewertungen-Check #2: Sprache und Stil vergleichen

Zudem sollten Sie vor allem auch auf die verwendete Sprache achten. Sehr ausschweifende Rezensionen mit Formulierungen, die eher an Werbung als eine echte Kundenmeinung erinnern, sind grundsätzlich mit Vorsicht zu betrachten. Denn hier könnte es sich beim angeblichen Rezensenten in Wirklichkeit um eine Agentur oder einen bezahlten Tester sein. 

Wenn negative Aspekte oder offensichtliche Produktnachteile zudem völlig unerwähnt bleiben, sollten Sie auf jeden Fall misstrauisch werden. Ein Portal wie Reviewmeta erkennt im Übrigen mit hoher Wahrscheinlichkeit, ob eine Amazon-Bewertung eher falsch (oder doch glaubwürdig) ist. 

Gefälschte-Bewertungen-Check #3: Rezensionen zählen

Wenn ein Produkt erst seit kurzer Zeit erhältlich ist und dennoch auffällig viele Online-Bewertungen geschrieben wurden, kann das ein Indiz für eine versuchte Täuschung sein. Hier sollten Sie allerdings auch etwas auf Ihr persönliches Bauchgefühl hören. Schließlich ist es bei manchen Produkten – wie beispielsweise den langersehnten neuen Handymodellen gewisser Anbieter – auch nicht ganz unwahrscheinlich, dass bereits nach wenigen Tagen von einer großen Menschenmenge getestet und bewertet wurden. 

Gefälschte-Bewertungen-Check #4: Autorenprofile aufrufen

Zusätzlich können einige Informationen über den Autor, der hinter einer einzelnen Rezension steckt, von Interesse für eine Glaubwürdigkeits-Beurteilung sein. Hierbei sollten Sie vor allem die Menge der Veröffentlichungen des Profils im Blick behalten. Bewertet ein Nutzer beispielsweise innerhalb eines Jahres fünf verschiedene Wasserkocher, hat der Arme vielleicht einfach nur sehr viel Pech bei der Produktauswahl – oder eben nicht. Naja, Sie entscheiden!

Gefälschte-Bewertungen-Check #5: Fakes gibt’s auch in negativ!

Ein Aspekt, der häufig vergessen wird: Nicht nur positive Rezensionen können sich als gefälscht herausstellen. Denn auch solche, die ein Produkt in ein besonders schlechtes Licht rücken, sollten Sie nicht einfach für bare Münze nehmen. Wird in einer Produktbewertung dann auch noch für Konkurrenzprodukte geworben, sollten Ihre Fake-Alarmglocken schrillen. Und noch ein Tipp: Kommen auf hundert ähnlich klingende, profilbildlose Negativ-bewertungen nur ein paar mittelmäßig bis gute und sehr wenige sehr gute Bewertungen, sollte man sich (fast) immer eher an letztere halten.

Gut zu wissen

Wenn Sie im Zweifel einen guten Partner an Ihrer Seite haben wollen, schauen Sie einfach einmal bei unserer leistungsstarken Rechtsschutzversicherung vorbei. Damit sind Sie für den Fall der Fälle gut aufgehoben!

Wie sollte ich bei gefälschten Bewertungen vorgehen?

Was also tun, um sich in dem Dschungel der Produktrezensionen nicht zu verlaufen? Einen guten Anhaltspunkt bieten so genannte verifizierte Käufe. Die sind vor allem dann aufschlussreich, wenn es darum geht, ob der überschwängliche Jubel oder das erschütternd-schlechte Userfazit auch wirklich von Leuten stammen, die das Produkt tatsächlich gekauft und ausprobiert haben. 

Zudem haben seriöse Anbieter in der Regel ein großes Interesse daran, gefälschte Kommentare zu erkennen und zu löschen. Schließlich kann schwindendes Verbrauchervertrauen das Geschäft nachhaltig beeinflussen. Aus diesem Grund beschäftigen viele Plattformen mittlerweile sogar spezielle Mitarbeiter oder Dienstleister wie professionelle Reputation-Manager, um gefälschte Bewertungen aufzudecken. 

Doch auch Ihre Eigeninitiative als Online-Shopper ist gefragt: Über die oftmals angebotene Meldefunktion können nämlich auch Sie dem Verkäufer – oder gleich der Marktplatz-Plattform – mitteilen, welche Bewertungen Ihnen komisch vorkommen.

Und noch ein Tipp: Manchmal kann sich auch der kleine Umweg über ein zusätzliches Google-Fenster lohnen. Etwa immer dann, wenn Sie dort nämlich zusätzlich nach Beurteilungen objektiver und unabhängiger Testinstitute wie Stiftung Warentest suchen. Die testen nämlich noch immer unglaublich viele Produkte und vergleichen Konkurrenzangebote miteinander. Eine zusätzliche Recherche auf verschiedenen Plattformen wie beispielsweise Google Shopping, Amazon und eBay erhöht zusätzliche die Chance, keine digitale „Katze im Sack“ zu kaufen.

Stimmiges Gesamtbild ist beim Kauf wichtig

Sie ahnen es womöglich bereits: Wenn es darum geht, gefälschte von echten Bewertungen zu unterscheiden, gibt es leider keine Universallösung – im Zweifelsfall sollten Sie deshalb zusätzlich auf Ihr Bauchgefühl vertrauen. Und dann gegebenenfalls einfach die Finger vom vermeintlichen „Super-Sonder-Schnäppchen mit komischem Beigeschmack“ lassen.

Doch keine Sorge: Wenn Sie aufmerksam im Internet unterwegs sind und die genannten Tipps im Hinterkopf behalten, sind Sie in den allermeisten Fällen ohnehin schon eher auf der sicher(er)en Seite. Denn ehrliche Bewertungen sind im Internet immer noch weitaus häufiger als manipulierte Kritiken – ganz gleich, ob positiv oder negativ. Also: Dann noch viel Spaß beim Shoppen!