Sicher mit dem richtigen Grill: Darauf sollten Sie achten!

Wir nehmen kein Blatt vor den Mund und sagen einfach mal frei von der Leber, was wir denken: Grillen ist geil. So richtig geil. Vor allem im Sommer. Das wussten sogar schon unsere Vorfahren vor 300.000 Jahren, als sie dicht gedrängt ums Lagerfeuer in Marokko saßen und es sich mit selbst gejagtem Fleisch gut gingen ließen. Um die wohlig warmen und lodernden Flammen herum kann man sich nämlich nicht nur mit guten Freunden erfreuen oder ein Stück Romantik genießen, sondern auch lecker Grillen.

Damit also nicht nur der besagte Grill-Sommer vor 300.000 Jahren Geschichte schreibt, sondern auch Ihr sommerliches BBQ dieses Jahr legendär wird, haben wir in unserem Ratgeber alles Wichtige zum Thema zusammengetragen. Wir zeigen heute darum:

  • Welche verschiedenen Grills es gibt – und wann sie wo für wen geeignet sind.
  • Welche Herausforderungen auf einen lauern und wie diese gelöst werden können.
  • Welche Tipps & Tricks es für einen nachhaltigen, ökologisch bewussten Grillabend gibt.

Sind Sie bereit? Dann los!

Grillen: Diese Möglichkeiten gibt es für Garten und Balkon

Um als echter „Auftragsgriller“ einen erfolgreichen Grillabend im Kreis von Freunden oder Familie zu haben, steht erstmal die Frage nach dem richtigen Grill im Vordergrund! Um die richtige Wahl zu treffen, braucht es vor allem darauf kurze Antworten:

  1. Wo will ich grillen: Auf dem Balkon oder in meinem Garten?
  2. Wie häufig will ich grillen?
  3. Mit wie viel Personen will ich grillen?

Damit Sie für Ihre Grill-Bedürfnisse den richtigen Grill finden, haben wir jetzt die Vor- und Nachteile der wichtigsten Grills für Sie.
 

Der Klassiker: Grillen mit Holzkohle

Der Holzkohle-Grill ist die beliebteste Möglichkeit in Deutschland, sein Fleisch oder Gemüse auf den perfekten Garpunkt zu bringen. Das typische Grillaroma entsteht am ehesten mit dieser Variante und gelingt mit recht einfachen Mitteln. Dafür braucht es nichts als einige Scheite Holz oder Kohlen, die zum Glühen gebracht werden. Holzkohle-Grills gibt es in zahlreichen Ausführungen und Größen, für jeden Garten- oder auch Terrassenbesitzer ist darum der Richtige schnell gefunden. Ob günstiger Rundgrill, teurerer Kugel- und Säulengrill oder sogar Grillwagen – uns läuft schon das Wasser im Mund zusammen!

Auch wenn viele Grillmeister unbedingt auf die ursprünglichste Variante schwören, ist sie zugegeben ein wenig aufwendiger. Doch das Anheizen macht vielen großen Spaß und wird darum gerne in Kauf genommen. Etwa eine halbe Stunde muss eingeplant werden, um die Holzkohle auf Betriebstemperatur zu bringen: Mit geeignetem Grillanzünder wie zum Beispiel umweltbewusster Anzündwolle oder -würfeln (keinesfalls Spiritus: viel zu gefährlich!), muss der Grill erstmal ordentlich eingeheizt werden, bis die Kohle eine weiße Schicht aus Asche gebildet hat. Die Grillkohle sollte zudem alle zwei bis drei Stunden ausgetauscht werden, damit die Temperatur nicht zu sehr abfällt.

Wer den Aufwand nicht scheut, wird belohnt: Diese Art zu Grillen ist nicht nur kostengünstig, auch die typische Grill-Marmorierung von Gemüse und Fleisch kommt hier am besten zum Vorschein. 

Dank des Rauchs (über den sich hoffentlich kein Nachbar beschwert) entsteht auch ein beliebtes Grill-Sahnehäubchen: Das geschmackliche Röstaroma ist meist klar auf der Zunge zu schmecken – und der Holzkohlegrill je nach Größe sogar überall hin mitnehmbar.

Falls Sie sich jetzt aber fragen, wie es um den Faktor Umwelt bei dieser Grillvariante steht, sagen wir Ihnen dazu später gerne noch ein wenig mehr.

Schnell und spontan: Der Gasgrill

Nur wenig Vorlaufzeit, um in Betrieb zu gehen, braucht der Gasgrill. Sobald die Gasflasche angeschlossen ist, reicht ein Knopfdruck und die Grill-Freude kann direkt beginnen. Die Temperaturen können dazu individuell und einfach mittels Schieber reguliert werden. Im Grunde ist also fast alles wie bei einem herkömmlichen Gasherd, nur eben „outdoor“.

Das bedeutet auch, dass das Grillgut bei dieser Variante besonders schnell auf dem Teller liegt – denn es besteht sofortige Einsatzbereitschaft. Dazu gibt es Gasgrills in vielen Größen und Formen. Sie können also für kleine oder große Grill-Veranstaltungen gleichsam angeschafft werden.

Wer den Rauch und Qualm der Holzkohle zudem als störend empfindet oder seine Nachbarschaft davon verschonen will (und keine Lust auf große Vorbereitungsorgien hat), findet schnell einen geeigneten Vertreter. Vor allem kleinere Gasgrills passen zudem gut auf den Balkon oder in jeden Garten. Durch die hohe Regulierbarkeit der Hitze kann man einen Gasgrill ebenfalls zum schonenden Garen von Gemüse und Fleisch verwenden. Kehrseite der Medaille ist für viele aber, dass das typische Grillaroma nicht so intensiv ausgeprägt ist wie bei einem Holzkohle-Grill.

Schon gewusst?

Wissen-to-go zum Angeben: Der Begriff „Barbecue“ kommt aus der haitianischen Sprache und bedeutet „einen Fleischspieß über dem Feuer braten“. Das deutsche Wort „Grillen“ dagegen hat seinen Ursprung im lateinischen „craticulum“ (klingt abstrakt, ist aber wahr) und bedeutet „kleiner Rost“.

Für jeden Balkon: Der Elektrogrill

Der Elektrogrill ist sozusagen der Stromer unter den Grills – nur leider ohne staatliche Vorteile und Kaufprämie. Genau wie der Gasgrill ist er sofort zum Einsatz bereit. Es braucht sogar noch weniger Infrastruktur als eine Gasflasche – eigentlich nur eine Steckdose.

Nicht nur der Faktor Zeit ist also für viele ein Vorteil, auch die Rauchfreiheit ist für manche sehr angenehm. Dazu sind Elektrogrills die Kleinsten der drei Vertreter und passen wirklich auf jeden Balkon oder in jede Wohnung. Man kann also sogar bei Regen grillen! Die meisten Modelle sind aber leider nur für wenige Personen geeignet. Meist nicht für mehr als vier oder fünf Erwachsene. Eine große Grillparty ist als nicht unbedingt möglich. Ok, außer man steht auf Trennkost und die eine Hälfte isst vor der anderen – aber das ist beim Grillen ja meist nicht Sinn der Sache.

Die nachbarfreundliche Grillvariante kann zudem über den Winter schnell und einfach in einem Schrank verstaut werden, viel Platz ist für einen E-Grill also wirklich nie von Nöten.

Damit Sie die Vor- und Nachteile schneller überblicken können, haben wir sie zudem in einer kleinen Pro- & Contra Checkliste zusammengefasst.

Diebayerische Ratgber Sicher Grillen Tabelle

Einfach besser Grillen als Checkliste: Die Vor- und Nachteile im schnellen Überblick

Sicher Grillen: Diese Tipps im Garten und auf dem Balkon beachten!

Damit beim gemeinschaftlichen Grillen nichts schief läuft, haben wir die besten Tipps für einen sicheren Grillabend ebenfalls für Sie gesammelt. Damit der Sommer nicht nur ein schöner, sondern auch ein sicherer wird.

Sicherheit und Holzkohlegrill

  • Grillen Sie niemals mit einem Holzkohlegrill in der Wohnung – denn dann besteht akute Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid. Das hinterhältige Gas ist nämlich geruchs- und geschmacklos.
  • Verwenden Sie keine hochentzündlichen Flüssigkeiten wie Spiritus oder Benzin, um die Kohlen anzufeuern. Das kann durch eine Verpuffung zu schwersten Verletzungen führen. Wählen Sie daher immer Alternativen wie etwa Anzündwolle.
  • Haben Sie nach dem Grillen mit der Asche Geduld: Die Kohle glüht sehr lange nach und bleibt entzündlich! Der Rückstand darf darum nie auf brennbarem Untergrund ausgeschüttet werden. Die Glut kann sich bis zu drei (!) Tage brennbar halten.
  • Stellen Sie Ihren Holzkohlegrill weg von brennbaren Materialien wie Holz oder Sträuchern. Durch Funkenflug kann bei Trockenheit sonst ein Brand entstehen. Ein Grill gehört auch niemals unter einen Sonnenschirm. 
  • Wenn etwas schiefgeht auf dem Grill, ist ein Deckel die beste Methode zum Löschen: Denn nur so werden die Flammen erstickt! Wird heißes, brennendes Fett dagegen mit Wasser gelöscht, kann es zu einer Fettexplosion kommen – und das ist alles andere als gut.

Sicherheit und Gasgrill

  • Lesen Sie die Anleitung, bevor es losgeht – damit alles richtig angeschlossen ist und Sie wissen, wie der Grill bedient werden muss. Besonders moderne Gasgrills sind heute sehr komplex.
  • Schauen Sie regelmäßig nach, ob alle Schläuche noch richtig sitzen und keine Risse oder Löcher aufweisen.
  • Die Gasflaschen sollten niemals stehend gelagert werden und nicht in der heißen Sonne baden. Lassen Sie die Flaschen bei hohen Temperaturen auch nicht im aufgeheizten Auto.
  • Vermuten Sie ein Gasleck am Schlauch, suchen Sie niemals mit Streichhölzern danach – das soll es tatsächlich schon gegeben haben! Trennen Sie den Gasschlauch lieber nach den Regeln der Anleitung und tauchen Sie ihn in Wasser: Wenn es blubbert, haben Sie ihr Loch gefunden.
  • Für Gas- und Holzkohlegrill gilt gleichermaßen: Der Standort des Grills muss stabil sein, halten Sie Kinder auf Abstand und grillen Sie bitte, bitte niemals in der Wohnung. Beim Anzünden zudem Abstand mit dem Gesicht halten und nicht etwa über die Grillfläche beugen.

Wenn Sie diese einfachen Tipps beherzigen, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen - außer sie lassen das Fleisch zu lange auf dem Rost. 

Noch ein paar Tipps & Tricks zum nachhaltigen Grillen

Wir geben zu, ein Kapitel zum Thema „Sicherheit“ ist der ausgelassenen BBQ-Stimmung nicht unbedingt dienlich – aber trotzdem wichtig, sorry! Zum Abschluss gibt es darum aber noch etwas Netteres! Wir haben uns nämlich ein paar Gedanken gemacht, wie man Nachhaltigkeit und Grillen auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann.

Die umweltfreundlichste Grilloptionen sind auf jeden Fall Strom und Gas. Der Holzkohlegrill schneidet hierbei am Schlechtesten ab – übrigens zusammen mit dem Einweggrill (auf den man aber grundsätzlich verzichten sollte). Das liegt vor allem an der Holzkohle, die teilweise aus illegal gerodeten Holzbeständen in den Tropen stammt. 

Unser Tipp deshalb: Achten Sie beim Kauf Ihrer Grillkohle auf eine Naturland- oder FSC-Zertifizierung als klares Indiz für nachhaltige Grillkohle. Es geht aber auch noch umweltverträglicher, beispielsweise mit

  • Kohle aus Kokosnussschalen
  • Bambuskohle
  • trockene Weinreben 
  • Briketts aus Olivenkernen. 

Letztere sind übrigens ein Abfallprodukt aus der Olivenölproduktion.

Die Bayerische Experten-Tipp:

Wenn Sie keinen Garten oder Balkon haben und lieber im öffentlichen Raum grillen wollen, finden Sie auch hier geeignete Plätze: So zum Beispiel für das öffentliche Grillen in der Stadt München, aber auch für Berlin, die Stadt Köln und Hamburg.

Spannenderweise ist aber die Frage nach dem richtigen Grill oder der Kohle gar nicht unbedingt entscheidend, um nachhaltiger zu Grillen. Viel wichtiger ist klimatechnisch nämlich die Frage des optimalen Grillguts. Denn klimarelevante Emissionen entstehen vor allem durch Fleisch, Fisch und Käse und deren Transportwege

Wer bewusster einkauft und zu regionalen Produkten oder Grill-Gemüse greift, erreicht schon viel. Denn ein Grillabend ohne Rindfleisch und Käse sorgt schon für 20 Prozent weniger CO2-Abruck. Das gleiche gilt für die Nutzung von Mehrweggeschirr. Das weiß aber wohl mittlerweile jeder, oder?

Ganz gleich ob Gas, Kohle oder Strom – und ob mit oder ohne Fleisch: Wir wünschen viel Spaß beim nächsten BBQ.