Lohnt sich eine Krebsversicherung?

Krebs zählt hierzulande neben Herzinfarkt & Co. zu den häufigsten Todesursachen. Dabei sind die Tumorzellen im Ranking der tödlichen Krankheiten seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch. Von 1970 bis 2012 hat sich die Zahl der Krebsneuerkrankungen hierzulande fast verdoppelt. Immerhin: Seit zehn Jahren liegt sie nun bei 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

Was viele (vor allem jüngere) Menschen immer wieder vergessen: Krebs ist keine reine Alterskrankheit! Wenn Sie sich selbst noch als junger Hüpfer oder junge Hüpferin bezeichnen würden, kennen Sie sicher schon Menschen in Ihrem nahen oder weiteren Umfeld, die an Krebs erkrankt sind. Menschen, die ähnlich alt sind wie Sie selbst. An Hodenkrebs zum Beispiel erkranken Männer im Durchschnittsalter von gerade einmal 38 Jahren!

Fast die Hälfte der Menschen erkranken irgendwann an Krebs

Und je älter man selbst wird – umso schwerer fällt es, den Tatsachen nicht ins Auge zu sehen. Rein statistisch liegt die Wahrscheinlichkeit, irgendwann im Leben an irgendeiner Art von Krebs zu erkranken im Bereich von knapp 50 Prozent. Was genau dann passieren würde, wollen wir hier für Sie aufschlüsseln.

Krebserkrankung: Behandlungsniveau in Deutschland ist hoch

Beunruhigt? Wissenschaft hilft! Krebs bezeichnet eine Erkrankung des Erbmaterials von Zellen. Die Krebszellen vermehren sich unkontrolliert, sorgen für bösartige Gewebeneubildung und breiten sich im Organismus aus – bis der Körper der Krankheit nichts mehr entgegenzusetzen hat. Die gute Nachricht: Das medizinische System in Deutschland kennt den Kampf gegen die Volkskrankheit. Und wird dabei immer effektiver.

Versicherte erhalten (fast) die gleiche Krebsbehandlung

In Deutschland haben Krankenversicherte einen Anspruch auf kostenlose und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Sollte dabei eine Krebserkrankung festgestellt werden, starten passende Therapien zügig. Sie reichen von Operationen, Strahlen- und Chemotherapien bis hin zu Stammzelltransplantationen. Im Deutschen Krebsforschungszentrum sind über 1.200 Wissenschaftler immer weiter auf der Suche nach besseren Strategien und Behandlungsformen und beraten Deutschlands Spitzenkliniken. Die sind für ihr Können international bekannt. Eine Krebsbehandlung umfasst oft auch eine Psychotherapie. Auch eine häusliche Krankenpflege und Zusatzkosten wie zum Beispiel Fahrtkosten zu ambulanten Behandlungen werden von den Krankenkassen meist problemlos übernommen.

Kurz: Die Versorgung mit Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmitteln für Krebserkranke ist in Deutschland gesetzlich gut abgesichert.

Mehr als die Hälfte der Deutschen, die an Krebs erkranken, können dank modernster Medizin auf dauerhafte Heilung hoffen. Die sogenannte “absolute Überlebensrate” liegt bei 90 Prozent bei schwarzem Hautkrebs und Prostatakrebs. Bei Lungenkrebs, und damit kehren wir wieder zu den unangenehmen Wahrheiten zurück, sind es nur 20 Prozent – einer Krankheit, die zu einem großen Teil Raucher und Raucherinnen trifft. Doch auch hier gilt natürlich: Jeder Fall ist unterschiedlich, die Faktoren, die eine Krebserkrankung befördern oder beeinflussen, sind trotz aller Profiarbeit noch lange nicht “zu Ende erforscht”.

Finanzielle Absicherung bei Krebs: Wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten für moderne Krebstherapien können bei bis zu 100.000 Euro pro Patient und Jahr liegen. Krebserkrankte müssen dazu mit höheren Alltagsausgaben rechnen. Eine für Behandlung- und Regenerationszeiten notwendige Kinderbetreuung ist nur ein Punkt unter vielen. Durch die zusätzlich anfallenden Kosten, oft in Kombination mit mehr oder weniger gravierenden Verdienstausfällen, können Betroffene in drastische finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Wichtig zu wissen: Das Sozialgesetzbuch schreibt den Krankenkassen vor, dass die Behandlung „das Maß des Notwendigen“ nicht überschreiten soll. Extra-Wünsche sind zum Beispiel Naturheilverfahren oder spezielle ästhetische Korrekturen nach Operationen. Außerdem drohen Zuzahlungen für Medikamente oder Krankenhausaufenthalte.
 

Krebsversicherung nimmt finanzielle Erstsorgen

Sollten Sie sich bei dem Gedanken sicherer fühlen, bei einer Krebsdiagnose sofort bis zu 100.000 Euro zusätzlich zur Hand zu haben, bietet sich eine Krebsversicherung an. Sie sichert eine freie Verwendung des Geldes zu, mehr Komfort im Krankenhaus – und eben auch die finanzielle Möglichkeit, weitere Spezialisten für Krebserkrankungen zu Rate zu ziehen.

Profitieren Privatversicherte auch von einer Krebsversicherung?

Während gesetzlich Versicherte über Lohnfortzahlung und Krankengeld mit 100 und später 70 Prozent des Lohnniveaus rechnen können, müssen sich Privatversicherte Verdienstausfälle über eine entsprechende Krankentagegeldversicherung absichern. Alle anderen Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung werden in der Regel auch von der privaten Krankenversicherung übernommen. Die Kostenübernahme ist jedoch abhängig vom Anbieter und gewähltem Tarif. Sprechen Sie über die genauen Voraussetzungen und Zuzahlungen zu den jeweiligen Leistungen mit Ihrer Krankenkasse.

Wer gut (privat) versichert ist oder als Selbstzahler für bestimmte Extrakosten aufkommen kann, hat jedoch bessere Chancen an Spezialisten heranzukommen, beispielsweise in einer Universitätsklinik.
 

Tipps zur Krebsvorsorge – und im Krankheitsfall

Wie erwähnt: Der Faktor Zeit spielt im Kampf gegen die Erkrankung eine wesentliche Rolle. Oft dauert es Jahre, bis Mutationen zu einer Entartung von Zellen und schließlich zu einer Krebserkrankung führen (oder eben nicht!) – und diese dann auch als solche erkannt wird (oder mal wieder Entwarnung gegeben wird). Wir raten Ihnen daher dringend, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Erfahren Sie außerdem hier, welche Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung bei Männern und Frauen auch in späteren Lebensjahren zu empfehlen sind.