Gibt’s mal wieder Saures? Das hilft bei Halloween-Streichen

„Süßes, sonst gibt’s Saures!“ Auch in diesem Jahr strömen am 31. Oktober wieder gruselig verkleidete Kinder auf der Suche nach Süßigkeiten von Haus zu Haus. Doch wehe dem, der nicht öffnet oder nichts Süßes zuhause hat.

Saures gibt es übrigens schon über tausend Jahre. Geboren wurde die Tradition des Halloweens zwar eigentlich bereits im vorchristlichen Irland, als die Kelten mit furchterregenden Kostümen die bösen Geister, die in dieser Nacht ihr Unwesen trieben, abschrecken wollten. In Wales wurde es später bei diesem Fest jedoch Brauch, dass ärmere Einwohner maskiert von Tür zu Tür zogen und Lebensmittel für ihre verstorbenen Vorfahren sammelten. Wer nichts hergab, dessen Haus wurde zur Strafe beschädigt.

Zum Party-Event wurden Fest und Brauch – na klar: in den USA. Auswanderer brachten die Tradition über den großen Teich und die Amis sie auf kommerzialisierte Weise in alle Welt.

Streiche zu Halloween: Welche es gibt und was Sie dagegen tun können

Von Rasierschaum bis Centstück: Beliebte Halloween-Streiche

Kindern und Jugendlichen mangelt es keinesfalls an Einfallsreichtum, wenn es um kreative Streiche gegenüber Erwachsenen geht. Und das ist auch gut so, vorausgesetzt sie richten keinen Schaden an. Trotzdem ist klar: Sauber machen müssen die Schweinereien in der Regel die Eigenheimbesitzer, also Sie. Doch was sind eigentlich die beliebtesten Grusel-Streiche der Kids?

  • Knallerbsen unter der Fußmatte: Tritt man auf die präparierte Matte, entfalten die Erbsen ihre lautstarke Wirkung. Ein kurzer Schreck für Betroffene, ansonsten harmlos und im Handumdrehen zu entfernen.
  • Türklinke beschmieren: Ein Klassiker zu Halloween – der Täter schmiert Zahnpasta oder Rasierschaum so unauffällig wie möglich auf die Unterseite der Türklinke. Wollen Sie dann die Tür öffnen, können Sie sich erst mal die Hände waschen – und die Klinke gleich mit.
  • Klopapierchaos: Auch das ist ein bekannter Halloween-Prank. Die Kids umwickeln das Auto des Opfers, seinen Briefkasten, Bäume in seinem Garten oder irgendetwas anderes mit ganz viel Klopapier. Alternativ ist auch Konfetti vor dem Eingang oder im Briefkasten beliebt. Ein Streich, der einen wahren Aufräumhorror nach sich zieht.
  • Faule Eier an Häuser werfen: Eine grenzwertige Alberei, da hier auch leicht Schäden entstehen können. Trotzdem noch immer beliebt und ebenfalls schwer zu entfernen.
  • Geldstück festkleben: Hier befestigt man einfach eine Münze beispielsweise mit Sekundenkleber auf der Eingangstreppe oder vor der Tür des Opfers. Will der Bewohner des Hauses das Geldstück dann aufheben, guckt er dumm aus der Wäsche. Und das Entfernen ist sicherlich auch kein Spaß.

Neben diesen Klassikern gibt es natürlich noch viele weitere ausgefallene Pranks. Nun aber zum wirklich sinnvollen Teil.

How to Halloween-Streiche reinigen

Wie erwähnt: So witzig die Pranks auch sein mögen, so ätzend gestaltet sich oft die Reinigung. Zwar sind ein paar Knallerbsen oder ein Klecks Rasierschaum schnell entfernt. Bei anderen Schweinerein hat man aber mehr Mühe.

Prank-Reinigung #1: Faule Eier auf der Fassade

Haben freche Kids Ihr Haus mit Eiern beworfen? Dann heißt es: Schnell sein. Denn die Flecken frischer Eireste lassen sich deutlich einfacher entfernen als eingetrocknete. Hier hilft vor allem kaltes Wasser. Nehmen Sie auf keinen Fall warmes, dabei kann das Ei gerinnen und noch schwerer zu entfernen sein. Zusätzlich zum kalten Wasser reicht häufig schon je nach Beschaffenheit der Fassade ein Schwamm, Lappen oder eine Bürste, um die Eier zu entfernen.

Besonders bei rauen oder porösen Hauswänden müssen aber meist Reinigungsmittel wie Gallseife, Glasreiniger oder Waschmittel her. Alternativ bieten sich auch Natron oder Zitronensaft an. Das haben Sie sicher sowieso zuhause und schonen damit sogar noch die Umwelt. Informieren Sie sich aber in jedem Fall vor Ihrer Reinigungsaktion, was bei Ihrer Fassade am besten hilft. Im schlimmsten Fall drohen sonst Schäden wie Verfärbungen oder das Ablösen des Putzes.

Sie waren nicht zu Hause und die Eier sind bereits an Ihrer Fassade angetrocknet? Keine Sorge, auch das geht in der Regel weg, wenn auch mit ein wenig mehr Geduld und Energie.

Probieren Sie auch in diesem Fall auf jeden Fall zuerst alle oben genannten Reinigungsmöglichkeiten, bevor Sie zur härteren Methode greifen. Die heißt in diesem Fall Hochdruck- oder Dampfreiniger. Bei Kalk- oder Zementputz eignet sich der Dampfreiniger besonders gut, um das Ei einzuweichen und es im Anschluss mit einer Bürste wegschrubben zu können. Bei allen anderen bleibt nur der Griff zum Hochdruckreiniger. Gehen Sie hier aber unbedingt vorsichtig vor, sonst könnte der Wasserdruck die Fassade beschädigen.

Achtung bei Kunstharzputz-Fassaden: Auf keinen Fall den Dampfreiniger und nur wenn nötig und mit besonderer Vorsicht den Hochdruckreiniger verwenden!

Prank-Reinigung #2: Sekundenkleber entfernen

Sind Sie von Eiern verschont geblieben aber Opfer des Klebemünzenstreichs geworden? Auch dafür gibt es einfache Reinigungslösungen.

Klebt die Münze in Ihrem Fall in Ihrem Briefkasten oder auf einer anderen Metalloberfläche, sollten Sie zunächst Schmutz und andere Rückstände mit Wasser und Lappen entfernen. Nun einfach ein Tuch in Aceton oder wahlweise einen Nagellackentferner, der Aceton enthält, tunken und auf den Sekundenkleber halten, bis er sich auflöst. Hartnäckige Reste entfernen Sie einfach mit einer Spachtel oder Rasierklinge, wenn das nichts hilft, nutzen Sie Brennspiritus, Feuerzeugflüssigkeit oder Wasserstoffperoxid. Nun noch die Oberfläche gründlich sauberwischen – fertig!

Ihr Problem liegt auf Beton-Boden? Dann können direkt große Geschütze aufgefahren werden: Versuchen Sie zunächst, möglichst viel vom Kleber mit einem Schaber oder einer Rasierklinge abzukratzen. Was nun noch übrig ist, können Sie mit warmem Wasser einweichen und abwischen. Noch immer nicht alles weg? Dann mischen Sie etwas Ammoniak mit Geschirrspülmittel ins Wasser und schrubben Sie den Beton damit ab.

Spezial-Tipp für Fußböden: Legen Sie ein Stück Küchenrolle auf den Sekundenkleber und erwärmen Sie den Bereich mit einem Bügeleisen. Sobald er weich ist, können Sie den gelösten Kleber mit dem Papiertuch aufnehmen.

Prank-Reinigung #3: Seife oder Lippenstift auf Glas

Falls Sie ungebetene gruselige Botschaften an Ihrer Fensterscheibe finden, gibt’s auch hier für jede Tatwaffe die richtige Putzhilfe.

  • Lippenstift: Einfach etwas Salz auf einen angefeuchteten Lappen oder Schwamm geben und damit über den Lippenstift wischen. Achten Sie aber darauf, dass das Salz schon etwas aufgelöst ist, sonst drohen Kratzer.
  • Seife: Zum Glasreinigen gibt es einige gute Hausmittel. Zum einen hilft ein Schuss Spülmittel im Wasser bereits Wunder. Alternativ können Sie auch ein Gemisch aus einer Tasse Essigessenz und einem Liter Wasser oder drei Tassen Essig und drei Tassen Wasser nutzen. Bei beiden Varianten noch mit klarem Wasser nachwischen – fertig!

Wenn's an Halloween zu weit geht: Prävention und Haftung

Na klar: Wer Reinigungstipps braucht, wurde bereits Opfer eines Halloween-Streichs. Aber was kann man tun, um sich diesen Stress im nächsten Jahr zu sparen?

Das beste Mittel ist – na logisch – Süßes verteilen. Das kostet Sie nicht viel, die Kinder sind happy und Ihr Hab und Gut wird verschont. Doch was, wenn man am 31. Oktober nicht zuhause ist? Dann bedarf es schon ein wenig mehr Mühe.

Ein erster Schritt ist natürlich, sich gut mit den Nachbarskindern zu stellen. Dann akzeptieren diese vielleicht eher Ihre Abwesenheit an Halloween. Wer lieber auf Abschreckung setzen will, kann in Beleuchtung und Sicherheitskamera(-Attrappen) investieren. Oder Sie setzen selbst auf den Gruselfaktor, zum Beispiel indem Sie an Ihrer Haustür eine blutverschmierte Botschaft für die Kids hinterlassen.

Versicherung und Haftung

Harmlose Späße wie das Klopapierchaos oder die Zahnpastaklinke sind nicht strafbar. Wer sich dabei aber unerlaubt Zutritt zu Grundstück oder Wohnung verschafft, begeht rechtlich gesehen Hausfriedensbruch. Eine strafrechtliche Verfolgung droht auch, wenn aus den Streichen eine Sachbeschädigung resultiert. Dazu zählt beispielsweise das Zerkratzen von Autolack beim Einwickeln mit Klopapier oder – aufgepasst – das Bewerfen der Fassade mit Eiern.

Und wer haftet? Ab sieben Jahren sind Kinder für verursachte Schäden verantwortlich. Dann haften die Eltern, vorausgesetzt, sie haben ihre Aufsichtspflicht verletzt. Zusätzlich müssen sie dann mit Konsequenzen in Form von Geldstrafen rechnen.

Häufig werden bei Sachbeschädigung an Halloween jedoch die Täter nicht gefunden. Um als Geschädigter nicht auf den Kosten sitzenzubleiben, sind zwei Versicherungen unerlässlich.

  • Wohngebäude-Versicherung: Ist Vandalismus in Ihrer Police eingeschlossen, dann sind Sie gegen entsprechende Schäden an Ihrem Gebäude ebenso wie beispielsweise an Ihrem Briefkasten versichert.
  • Voll- bzw. Teilkasko: Wurde Ihr Lack beschädigt, kommt nur eine Vollkasko für den Schaden auf. Ist dagegen eine Scheibe von den Halloween-Vandalen zerbrochen oder zerkratzt worden, reicht auch eine Teilkasko-Versicherung.

Fazit: Vorsicht ist besser als Schaden und Reinigung durch Halloween-Streiche

Prävention vor Halloween-Streichen ist schwer, Absicherung vor den Folgen dagegen einfach. Natürlich haben Sie auch mit den passenden Versicherungen den Reinigungsstress am Hals, dafür kann Ihnen Sachbeschädigung nun nichts mehr anhaben. Und mit unseren Säuber-Tricks sind Eier, Sekundenkleber und Co. ebenfalls in Nullkommanix entfernt.

Wer aber wirklich sichergehen will, dass er nicht wegen frustrierten Kindern am ersten November zum Lappen greifen muss, dem bleibt wohl nur eines: An Halloween zuhause bleiben und ganz viele Süßigkeiten verteilen.