So gelingt ein nachhaltiger Lebensstil!

Die Titelseiten übertreffen sich gegenseitig mit neuen Klimaskandalen, in jeder Talkshow sitzt mindestens ein Klimaaktivist und über „Fridays for Future“ wird sicherlich nicht nur an Freitagen berichtet. Eins sollte jedem klar sein – um das Thema Umwelt kommt momentan niemand herum. Dass das ab und an auch etwas nervig sein kann, verstehen wir. Aber dennoch: Dieser Klima-Hype ist alles andere als unnötig. Meinen im Übrigen nicht nur wir.

Es ist wirklich erschreckend: Beim internationalen Vergleich um den größten ökologischen Fußabdruck ist Deutschland bereits seit Jahren ganz vorne mit dabei – und das spürbar. Denn schon am 2. Mai dieses Jahres waren (rein rechnerisch) bereits alle Ressourcen verbraucht, die uns die Natur für das ganze Jahr 2019 zur Verfügung gestellt hätte. Das klingt nicht nur dramatisch, sondern ist es auch. Für uns heißt das nun: Es ist höchste Eisenbahn, die Rettung von Mutter Erde endlich selbst in die Hand zu nehmen!

Sie wollen etwas tun – wissen aber nicht, wie, wann, wo und womit Sie beginnen sollten? Kein Problem! Wir haben ein paar wirklich sinnvolle Tipps und spannende Umweltfakten zusammengestellt, mit denen Sie mit wenig Aufwand zum Alltags-Klimaaktivisten werden können.

Nachhaltigkeit mal anders: Im Kleinen!

Strecken mit dem Fahrrad statt dem Auto zurücklegen, zur Plastiktüte im Supermarkt lieber einmal mehr „Nein“ sagen… diese oder ähnliche Floskeln haben Sie sicherlich schon oft genug gehört, oder? Aber wussten Sie zum Beispiel auch, dass das Vorheizen des Backofens ein echter Energie-Killer ist und Sie sich bis zu 20 Prozent der Stromkosten sparen könnten, wenn Sie diesen Schritt im Rezept weglassen? Nein!? Dann sollten Sie lieber weiterlesen, denn wir haben noch mehr nützliche Klimatipps im Angebot!

Umweltfakt: Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck der Deutschen liegt bei 4,9 gha („Globale Hektar“). Die Ökosysteme lassen jedoch nur einen Fußabdruck von 1,7 gha pro Person zu. Wir leben also ökologisch auf Pump.

Hier können Sie Ihren eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen

Nachhaltigkeits-Tipp #1: Das eigene Konsumverhalten ändern!

Dazu gehört nicht nur, auf Biolebensmittel und regionale Produkte zurückzugreifen. Denn der nachhaltige Konsum hört nicht am Supermarktausgang auf. In welchen Situationen Sie ebenfalls auf den Nachhaltigkeitsfaktor achten sollten, zeigen wir Ihnen jetzt.

  • An der Fleischtheke: Übermäßiger Tierfleischkonsum tut dem Klima nicht gerade gut. Das gilt leider auch dann, wenn die Tiere nach biologischen Richtlinien gehalten werden. Auf die Rouladen an Weihnachten oder das Grillsteak im Sommer möchte man natürlich trotzdem nicht verzichten. Verständlich. Was Sie aber trotzdem tun können: Essen Sie weniger Rindfleisch! Denn bei der Rindfleischproduktion entstehen deutlich mehr Treibhausgase als bei der Produktion von Schweine- oder Putenfleisch.

Umweltfakt: Der durchschnittliche Pro-Kopf-Fleischkonsum liegt in Deutschland bei 60 Kilogramm im Jahr. Verglichen mit dem Jahr 1950 ist das die doppelte Menge. Seit 1850 hat sich der Pro-Kopf-Konsum sogar vervierfacht.

  • Beim Shopping-Trip: Hier ist Second-Hand das Stichwort! Denn Vintage ist absolut im Trend – und hat schon lange nichts mehr mit muffigem Kram aus zweiter Hand zu tun! Ein Beispiel: Levi`s Jeans aus den Achtzigern sind nicht nur besonders in, sondern auch ein ökologisch richtig vorbildlicher Hingucker. Denn so verzichten Sie auf ein nagelneues Paar und damit auch auf den durchschnittlichen Wasserverbrauch von 10.000 Litern bei der Herstellung. Gut gemacht!

Nachhaltigkeits-Tipp #2: Mobil und trotzdem nachhaltig sein!

Auto, Flugzeug & Co. sind garantiert nicht die liebsten Fortbewegungsmittel des Klimaschützers. Aber manchmal geht es einfach nicht anders. Auch das verstehen wir. Denn leider fahren Züge nicht in jedes kleine Örtchen. Ebenso wenig bringen Bahnschienen Sie ins Urlaubsziel nach Übersee. Das Flugzeug jedoch schon.

Dennoch sollten Sie – überall wo es möglich ist – konsequent auf Auto und Flugzeug als Fortbewegungsmittel verzichten.

  • Wenn es (doch) das Flugzeug sein muss: Beim Fliegen erzeugen besonders Start und Landung einen hohen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. Deshalb sollten Sie, wenn möglich, nur Direktflüge buchen.
    Eine weitere Möglichkeit, Ihrem ökologischen Fußabdruck trotz gebuchten Fluges etwas Gutes zu tun, bieten Organisationen wie atmosfair. Hier können Sie die Höhe der Klimawirkung ihres Fluges berechnen und die erzeugten Emissionen mit einer Spende an Klimaschutzorganisationen kompensieren. Das kann zwar bei Langstreckenflügen schon mal ein dreistelliger Beitrag sein, Ihr Gewissen ist danach aber garantiert „reiner“. Versprochen!
  • Wenn es das Auto sein muss: Wenn Bus oder Bahn Sie nicht an ihren Zielort bringen können, ist Carsharing eine echte Alternative. So schonen Sie nämlich nicht nur die Umwelt, sondern womöglich auch ihren Geldbeutel. Übrigens: Wenn sie im Jahr durchschnittlich weniger als 10.000 Kilometer zurücklegen, ist Carsharing womöglich sogar deutlich günstiger als ein eigenes Auto. Rechnen Sie das mal nach!

Nachhaltigkeits-Tipp #3: Sagen Sie Adieu zu Mikroplastik!

Plastiktüten, -strohhalme und -einwegbecher sind keine Klimafreunde. Das wussten Sie sicherlich schon, richtig? Noch schlimmer ist aber das so genannte „Mikroplastik“, welches durch unseren übermäßigen Plastikkonsum als Abfallprodukt in immer größeren Mengen ins Ökosystem gerät. Denn Plastikmüll löst sich nicht auf, er zerfällt nur in unendlich viele Teile.

So gelangt das Mikroplastik unbemerkt in Meere und Flüsse, wo es Giftstoffe anzieht und von Meerestieren gefressen wird. Zu allem Überfluss lässt sich Mikroplastik auch nicht mehr aus der Umwelt entfernen. Von Nachhaltigkeit kann hier also kaum die Rede sein.

Umweltfakt: Mikroplastik konnte nicht nur in Tieren nachgewiesen werden. Die kleinen Teilchen wurden auch in menschlichen Körpern gefunden. Eine Überraschung ist das jedoch nicht: Wir nehmen die Plastikteile über das Leitungswasser oder auch durch feste Nahrung in unseren Körper auf.

Sie merken es wahrscheinlich schon: Plastikprodukte sollten ab sofort nur noch sehr begrenzt auf Ihrer Einkaufsliste stehen. Wo sich Mikroplastik besonders „hinterhältig“ im Laden versteckt, hätten Sie aber nicht gedacht, oder?

  • An der Obst- und Gemüsetheke: Plastik in frischem Obst und Gemüse? Naja, nicht ganz. Äpfel, Karotten & Co. können Sie verzehren, ohne an ihren ökologischen Fußabdruck denken zu müssen. Die kleinen Plastiktüten am Obst- und Gemüseregal sollten Sie jedoch im Laden lassen. Denn diese sind besonders dünn und werden mit der Zeit zu Mikroplastik. Das heißt: Beim nächsten Einkauf die Stofftüte nicht vergessen!
  • Im Kosmetikregal: Besonders in der Kosmetikbranche wird überraschend viel mit Mikroplastik – dann gerne auch als „Granulat“ bezeichnet – gearbeitet. Die kleinen Teilchen kommen unter anderem als Binde- oder Füllmittel zum Einsatz. Leider ist es für Sie als Verbraucher aber fast unmöglich herauszufinden, welche Produkte Mikroplastik enthalten. Denn durch die Zutatenlisten können Sie nicht einfach auf die Form oder Größe des enthaltenen Plastiks schließen. Deshalb sollten Sie sich bestenfalls schon vor Ihrem Drogeriebesuch über Produkte informieren.