Endlich produktive Semesterferien: So wird’s was!

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – nach der nervenaufreibenden Klausurenphase hat man sich als Student wirklich eine Auszeit verdient. In den Semesterferien stehen daher Abschalten und Erholen weit oben auf der berühmten To-Do Liste. Spätestens nach einer Woche Ferien und Nichtstun meldet sich allerdings (zumindest bei einigen) der studentische Ehrgeiz zurück: Man möchte etwas Produktives tun. So anstrengend die Vorlesungszeit auch war, man fühlte sich am Ende des Tages ausgelastet und zufrieden. Diesen Ausgleich kann man sich in den Semesterferien mit Hobbies, Reisen, einem Studentenjob oder sogar einem Praktikum verschaffen. 

Wir haben die besten Tipps zur Freizeitgestaltung in den Ferien zusammengetragen – damit wird garantiert niemandem langweilig!

Früh übt sich – studentische Praxiserfahrung bei Praktika & Co. sammeln

Sind Hausarbeiten und Prüfungen erstmal geschafft, weiß jeder Student die neugewonnene Freiheit zu schätzen. Aber nach einer kurzen Verschnaufpause will man diese doch (zumindest teilweise) auch sinnvoll nutzen. Wie wäre es mit einem Praktikum? Ein freiwilliges Praktikum wertet nicht nur den eigenen Lebenslauf auf, es vermittelt auch wertvolle Kompetenzen. Bloßes Kaffeekochen war übrigens (meist) gestern – viele Unternehmen beziehen Praktikanten von Beginn an in wichtige Projekte ein und vergeben verantwortungsvolle Aufgaben. Das steigert nicht nur die Motivation, sondern auch die Lernkurve!

Praktika helfen außerdem, verschiedenste Branchen kennenzulernen und herauszufinden, in welche Richtung man sich später entwickeln möchte – das gilt für Studenten aller Studiengänge. Sollte man dagegen doch einmal das „Falsche“ gewählt haben: Zu wissen, was man nicht möchte ist auch eine sehr wertvolle und nicht zu unterschätzende Erkenntnis! Wer ein Praktikum im Ausland absolviert, sammelt nicht nur Erfahrung, sondern arbeitet gleichzeitig an den eigenen Sprachkenntnissen. Je nachdem wohin es einen verschlägt, fühlen sich die neuen Gefilde dank Sonne und der fremden Kultur auch ein bisschen wie Urlaub an :)

Verläuft die Zusammenarbeit gut, ermöglicht das Praktikum gegebenenfalls sogar später einen Berufseinstieg. Grundsätzlich dauern die Pflichtpraktika mindestens drei, bestenfalls sechs Monate. Bewirbt man sich als Student für freiwillige Praktikastellen, sollte man mindestens einen Monat einplanen. Das gewährleistet ein Minimum an Praxiserfahrung und man hat ausreichend Zeit, ein umfassendes Bild aller Arbeitsabläufe zu bekommen.

Passende Stelle gefunden und unsicher, welche Unterlagen gebraucht werden? Wir wissen mehr:

  • Zum Studentenjob gehört ein Lebenslauf: Ja, er gehört immer dazu. Schließlich ist er die Visitenkarte, was man bisher wie und aus welcher Motivation heraus gemacht hat. Je nach Unternehmen wird er länger oder kürzer verlangt. Ein Blick auf die Homepage lohnt sich.
  • Ein kurzes Anschreiben zeugt von Kompetenz: Vielen Personalern hilft ein kurzes Anschreiben zu verstehen, wo das Interesse des jeweiligen Bewerbers am Unternehmen herkommt. Wer dann noch bisherige Erkenntnisse aus dem Studiengang ergänzt, die zur Stelle passen, ist eine Einladung zum Vorstellungsgespräch fast sicher.
  • Zeugnisse bisheriger Praktika nutzen: Studenten, die schon öfter in den Ferien "aktiv" waren, sollten unbedingt auch bereits vorhandene Praktikumszeugnisse der Bewerbung beifügen. Das ermöglicht einen schnellen Überblick, mit welchen positiven Eigenschaften der Bewerber bereits punkten konnte.

Gut zu wissen - und bitte nicht vergessen:

Die Bezahlung im Auge behalten! Bei einem Pflichtpraktikum kann diese unterhalb des Mindestlohns liegen, bei freiwilligen Praktika muss dieser aber eingehalten werden. Am besten informiert man sich vorher darüber, was branchenüblich gezahlt wird. So kann einen keiner über den Tisch ziehen.

Bei einem einfachen Ferienjob ist die Bezahlung fest geregelt. Ob Pakete packen, Zeitungen austragen oder Babysitten – die sonstige 20-Stunden-Grenze ist in den Semesterferien außer Kraft gesetzt. Diese bestimmt, dass Studierende während der Vorlesungszeit nicht mehr als zwanzig Stunden wöchentlich arbeiten dürfen. Die Ferien sind damit der ideale Zeitpunkt, um etwas Geld für den nächsten Urlaub, den Semesterbeitrag oder einen neuen Laptop zu verdienen. Kleiner Tipp: Es schadet nicht, sich bei lokalen Firmen auf gut Glück einfach mal zu erkundigen, ob diese Unterstützung brauchen. Aber auch auf „normalen“ Bewerbungsportalen kann man ganz einfach online nach Studentenjobs für die Ferien suchen. Gerade bei Letzteren ist die Ausbeute an passenden Optionen oft überraschend hoch!

Wie viel darf ein Student verdienen?

Jetzt gehts ums Geld: Wie schon erwähnt, dürfen auch Studierende außerhalb der Vorlesungszeit mehr als zwanzig Stunden pro Woche arbeiten. In den Semesterferien ist Vollzeit arbeiten also erlaubt. Überschreitet das jährliche Einkommen jedoch eine bestimmte jährliche Verdienstobergrenze, fallen zusätzliche Abgaben an. Bis zu einem bestimmten Betrag bleibt man als Student bzw. Studentin sogar weiterhin über die gesetzliche Familien(kranken)versicherung mitversichert.

Bei Bafög-Anspruch: Dasselbe gilt, wenn ein Bafög-Anspruch besteht. Allerdings wird dafür nicht das Einkommen pro Kalenderjahr, sondern je genehmigtem Bewilligungszeitraum berücksichtigt. Übrigens zählt Kindergeld nicht zum Einkommen. Weihnachts- und Urlaubsgeld dagegen schon.

Generell gilt: Bei Jedem der länger als ein halbes Jahr und mehr als zwanzig Stunden pro Woche arbeitet, rückt der Arbeitnehmerstatus in den Vordergrund und man läuft Gefahr, nicht mehr primär als Student angesehen zu werden. Im schlimmsten Fall ergibt sich dadurch die Verpflichtung, sogar Beiträge in die Pflege-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung einzuzahlen.

Auszeit im Ausland: Reisen bildet und ein freiwilliges soziales Jahr ist gut fürs Karma

Vielleicht soll der Studentenjob oder das Ersparte einen Urlaub ermöglichen. In jedem Falle ist Reisen eine Möglichkeit, um sich vom Klausurenstress zu erholen. Man kann Freunde besuchen – oder die Familie, die im Ausland lebt? Einen anderen Kontinent oder die eigene Heimat bei einem Städtetrip erkunden? Auf jede Art lernt man jedoch für gewöhnlich interessante Menschen kennen – und sich selbst. Denn unterwegs gilt es unbekannte Situationen zu meistern, welche die eigenen Werte und Überzeugungen auf den Prüfstand stellen (können). 

Meistert man Herausforderungen wie den anspruchsvollen Taucherkurs oder die Autopanne beim Roadtrip, stärkt das das Selbstbewusstsein. Außerdem erweitert der Kontakt zu anderen Kulturen den eigenen Horizont – tolle Optionen sind kostengünstiges Couch-Surfing oder Road-Trips. Dadurch kommt man mit Einheimischen ins Gespräch und erhascht einen viel besseren Einblick in deren Alltag. Erfahrungen, die Urlaubern in einer abgeschirmten Ferienanlage vorenthalten bleiben.

Das studentische Gewissen beruhigt man übrigens ganz hervorragend, wenn man den Auslandsaufenthalt als Sprachreise plant. Bei einem Intensivkurs lassen sich so in kürzester Zeit die eigenen Sprachkompetenzen verbessern – ein großer Pluspunkt im Lebenslauf. Aber auch bei einem freiwilligen sozialen Jahr sammelt man wertvolle Erfahrungen fürs Studium. Mit den neuen Aufgaben werden Dinge wie Selbstorganisation (die kann jeder Student immer perfektionieren), spontane Problemlösungen oder die generelle Arbeitsmoral weiterentwickelt.

In den Semesterferien die eigenen Kompetenzen stärken

Neben Sprach-Kompetenzen können Studenten in den Semesterferien auch weitere Skills verfeinern oder Hobbies nachgehen, für die während des Semesters keine Zeit bleibt. In Yoga-, Box- oder Töpfer-Kursen erlernt man neue Fähigkeiten. Günstige Angebote finden immatrikulierte Studenten beim Unisport oder in der Volkshochschule (da aber auch jeder andere Nicht-Student). Nach dem durchgetakteten studentischen Alltag keine Lust auf feste Termine? Dann empfehlen wir spontane Verabredungen mit Freunden, zum Joggen oder für einen Bücherclub! Beim Besprechen internationaler Literatur kann man sich zudem hervorragend auf einen anstehenden Auslandsaufenthalt vorbereiten. Auch für den Ferienkurs, der noch für das geplante Aufbaustudium in Mathe oder Medizin benötigt wird, ist jetzt die richtige Zeit.

Die Semesterferien bieten außerdem Zeit für Muße: Bei Zeichen-Kursen lässt sich die eigene kreative Ader ausschöpfen – oder dieser beim Musizieren Ausdruck verleihen. Wer schon immer ein Musikinstrument lernen wollte – die Ferienzeit ist ideal.

Auch eine (sehr sinnvolle) Möglichkeit: Gutes tun in den Semesterferien!

Es ist eigentlich so naheliegend, oder? Die Semesterferien nutzen, um etwas Gutes zu tun! Damit verbessert man nämlich nicht nur die Welt, sondern auch den eigenen Lebenslauf. Tierliebhaber können mit Vierbeinern im Tierheim Gassi gehen oder alternativ verwahrloste Tiere retten und füttern. In Altersheimen freuen sich Bewohner über Besuch und einen Gesprächspartner, der ihren Erzählungen von damals Gehör schenkt.

Wer so eine ehrenamtliche Tätigkeit mit einer Reise verbinden möchte, kann Hilfsorganisationen im Ausland unterstützen. Das formt personale und soziale Kompetenzen wie eigenverantwortliches Arbeiten, Konfliktmanagement und Teamfähigkeit – wichtige Skills beim Berufseinstieg. Aber Achtung: Unbedingt auf eine rechtzeitige Organisation solcher Projekte achten, damit Krankenversicherung, Reise und Unterkunft geplant werden können.

Das kommende Semester vorbereiten: Was sein muss, muss sein!

Zu Beginn der Semesterferien scheinen diese endlos, verfliegen aber ab der Halbzeit in Lichtgeschwindigkeit. Es lohnt sich also spätestens ab dem Ferien-Bergfest, die noch verbliebene Freizeit nutzen, um das kommende Semester vorzubereiten. Durch die rechtzeitige Beschäftigung mit Vorlesungsskripten vermeidet man einen stressigen Start in den studentischen Alltag und kann das Studium (eher) in Regelstudienzeit absolvieren. Indem man sich Lernpläne erstellt und schon in den Semesterferien mit der getroffenen Fächerwahl vertraut macht, lassen sich die eigenen Kapazitäten besser einschätzen.

Nie wieder langweilige Ferien?

Nutzt man die Semesterferien sinnvoll, können einem diese wenigen Wochen die Übernahme in ein Unternehmen ermöglichen, eine fremde Kultur näherbringen oder das eigene Sparkonto füllen. Indem man etwas Produktives umsetzt, sorgt man für einen Ausgleich zum stressigen Studentenalltag und steigert die eigene Zufriedenheit. Langeweile in den Semesterferien? Nicht mit uns!