Winterwandern: Sicher bei Schnee und Eis – winterliche Ausrüstung & Co.

Sobald die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen, beginnt für viele die schönste Jahreszeit. Der Schnee verändert unsere Wahrnehmung, weitet Landschaften. Alles wird heller und leiser. Gerade abseits der großen Städte, in Wald- und Berglandschaften bieten sich Ausflüge und Touren ins “Winterwunderland” an. Doch Vorsicht: Selbst einfache Routen werden durch Schnee und Eis auf den Wegen und unberechenbaren Wetterbedingungen schnell zur Herausforderung. Deshalb erfahren Sie hier alles Wichtige über die richtige Ausrüstung, auf welchen Strecken sie bei Ihren Touren besonders aufpassen müssen und wie Sie mit Ihrer Familie allen Risiken aus dem Weg gehen!

Welche Risiken gibt es beim Winterwandern?

Trotz der Euphorie über die weiße Pracht sollten Sie Ihren (langen) Winterausflug mit Bedacht wählen. Achten Sie nicht nur in den Alpen auf befestigte und gesicherte Wanderwege. Nicht, dass sich unter dem Schnee gefährliche Unebenheiten verbergen. Überschätzen Sie beim Wandern die Energie und Ausdauer Ihrer Kinder nicht. In dicke Winterkleidung gepackt und durch den schweren Schnee stampfend, sind die Kräfte der Kleinen bei Wintertouren schnell aufgebraucht. Zudem verbraucht auch der Körper eines Erwachsenen in der Kälte sehr viel Energie, allein, um warm zu bleiben. 

Da ist es dann keine gute Idee, sich auch noch zu verlaufen. Denn: Wenn es am Tag vor Ihrer (langen) Wanderung viel geschneit hat, können Schilder eingeschneit oder völlig bedeckt sein, sodass Sie diese schnell übersehen und von Wegen abkommen könnten. Daher sind GPS-Geräte oder ein nicht allzu kälteempfindliches Smartphone hilfreich.

Die richtige Kleidung für die Winterwanderung

Auch wenn der winterliche Blick aus dem Fenster Sie dazu verleitet, einfach die dickste Winterjacke zu wählen – halten Sie sich lieber an ein sehr bewährtes System. Hüllen Sie sich und Ihre Kinder in den so genannten „Zwiebellook“ ein, indem Sie mehrere dünne Kleidungsschichten übereinander ziehen. Die können Sie bei Bedarf jeweils schnell aus- und wieder anziehen. Dank Zwiebelprinzip sind Sie unterwegs ins Tal, zur Hütte oder zum Gipfel nicht nur flexibel, was Ihre Kleidung angeht – auch die Wärme wird besser gespeichert als unter einer dicken Jacke. Die erste Schicht sollte dünn und hautanliegend sein. Besonders geeignet für das Wandern in der Winterlandschaft sind hier atmungsaktive Materialien, die Ihren Körper trocken halten. Produkte aus Merinowolle sind ebenfalls eine Alternative. Auf Baumwolle sollten Sie allerdings verzichten. Sie nimmt viel Feuchtigkeit auf und trocknet langsam. 

Die zweite Schicht hält die Wärme am Körper und sollte deswegen wärmeisolierend sein. Mit dünnen Fleece-, Daunen- oder Wolljacken sind Sie hier gut ausgestattet. Die dritte und letzte Schicht hat die Aufgabe, Wind, Regen und Schnee fernzuhalten und die Kälte nicht nach innen zu lassen. Für Kleinkinder eignet sich dabei ein passender Schneeanzug gut, ältere Kinder ziehen lieber Schnee- oder Skihosen und Winterjacke an. Handschuhe, Mütze, warme Socken am Fuß und vor allem geeignete Wanderschuhe (oder sogar Schneeschuhe) für den Winter machen das Outfit für eine leichte oder auch längere Winterwanderung perfekt und schützen vor wohl allen kalten Temperaturen.

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Ausrüstung: Alles dabei für die Winterwanderung?

Obwohl die Strahlung um einiges schwächer ist als im Sommer – auch die Wintersonne ist gefährlich. Durch die Reflexion auf Schnee und Eis wird das UV-Licht um bis zu 90 Prozent verstärkt. Je 1.000 Höhenmeter erhöht sich die UVB-Strahlung um jeweils rund 15 Prozent. Beides schädigt die Haut und Augen im ungeschützten Zustand extrem. Um das zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen hochwertige Sonnenbrillen und für die Haut fetthaltige Cremes mit geringem Wasseranteil und hohem Lichtschutzfaktor mitzunehmen. Am besten für die ganze Familie.

Wer im Schnee unterwegs ist, verbraucht viel Energie. Um die Speicher wieder aufzufüllen, bietet sich Proviant aus kohlendhydratreichen Lebensmitteln an, wie Energieriegel oder belegte Brote. Auch eine Thermoskanne mit heißem Tee wärmt Sie in den Pausen.

Eltern müssen beim Winterwandern noch eins im Hinterkopf haben: Vereiste Wege können beim Toben zum Risiko werden. Auch, wenn Sie einen Schlitten bepackt mit Kindern den Berg hochziehen, besteht Rutschgefahr. Grödel, eine einfache Form vom Steigeisen, werden genau für diese Fälle eingesetzt. Sie besitzen vier oder sechs Zacken und werden mit einem Riemen um die Schuhe geschnallt. Natürlich gibt es sie auch in Kindergröße.

Kürzere Tage im Winter - kürzere Wanderrouten

Für den Notfall sollten Sie außerdem noch Taschen- oder noch besser Stirnlampen mit vollen Akkus oder Batterien dabeihaben.   

Oft wird nämlich unterschätzt, wie früh die Sonne im Winter untergeht. So kann es im Januar schon ab 16.30 Uhr dunkel werden. Planen Sie also gerade bei einer Wanderung mit Kindern auch auf kurzen und einfachen Routen Zeitpuffer für Schneeballschlachten und mehr ein.
 

Hier im Winter besser nicht wandern

In vielen Regionen können Sie auf geräumten und gut ausgeschilderten Winterwanderwegen Ihren Familienausflug durch tief verschneite Landschaften genießen. Grundsätzlich befinden sich die Routen nicht in lawinengefährdeten Gebieten. Sollten Sie aber abseits dieser geräumten Wege unterwegs sein, ist es wichtig über die Lawinenlage informiert zu sein. Der Alpenverein zum Beispiel, bietet auf seiner Webseite einen aktuellen Lawinenlagebericht für den Alpenraum.

Lawinenwarnstufen werden in fünf Kategorien aufgeteilt, wobei fünf die höchste Stufe ist. Dann sind Wanderungen in den betroffenen Gebieten absolut tabu.  Doch schon bei Stufe 1 ist Vorsicht geboten sein. Wer unschlüssig ist, geht lieber auf Nummer sicher und wandern abseits von Hängen. Aus Rücksicht zu anderen Fans des Wintersports beachten Sie bitte auch Skispuren und Langlaufloipen. Betreten verboten!

Mit Hund wandern im Winter

Auch für Ihren Hund kann eine Winterwanderung die perfekte Gelegenheit sein, sich mal wieder richtig auszutoben. Damit aber alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen, achten Sie darauf, ob auf einer Route eine Leinenpflicht besteht. Das ist zum Beispiel meist in Nationalparks der Fall. Wenn Sie sich nicht sicher sind, leinen Sie Ihren Hund lieber an. Dasselbe gilt, wenn Ihr Hund Ihnen nicht auf Kommando gehorcht. Auch wenn er „nur spielen will“ – nehmen Sie Rücksicht auf Nicht-Hundebesitzer und Wildtiere. Nach dem Toben und neugierigem Herumschnüffeln fangen Hunde oft an Schnee zu schlecken oder fressen, um ihren Durst zu stillen. Das sollte Sie unbedingt vermeiden, denn die Kälte und eventuell Verunreinigungen reizen die Magenschleimhaut Ihres Hundes. Bringen Sie stattdessen genügend Trinkwasser mit und schützen Sie so Ihre Fellnase!

Auf geht’s in die Winterwelt!

Sollten Sie unsere winterlichen Wander-Tipps beachten, steht einem Trip in die weiße Traumwelt nichts mehr im Weg. Spüren Sie den frischen, knirschenden Schnee unter Ihren Schuhen und die Wangen vor Kälte erröten – und genießen Sie es!