Versicherungen (digital) verwalten: So geht es einfacher

Versicherungen hat jeder von uns in unterschiedlicher Hülle und Fülle. Manche geben sich mit der gesetzlich verpflichtenden Krankenversicherung zufrieden. Wieder andere setzen zusätzlich auf Haftpflicht-, Hausrat-, Berufsunfähigkeits-, Lebens- und Zahnzusatzversicherungen.

Sämtliche Versicherungen lassen sich heute telefonisch oder online abschließen. Doch die entsprechenden Unterlagen landen immer noch in Papierform im Briefkasten. Es mag Menschen geben, die den Briefkasten öffnen, das Kuvert auch direkt und die Vertragsdokumente umgehend abheften. Alle anderen kennen und nutzen den „geöffnete Post, die ich später noch ordentlich abheften werde“-Stapel.

Der Nachteil dieses Stapels ist bekannt. Es wird der Tage kommen, an dem genau jene Unterlagen, die darin verschwunden sind, plötzlich sehr wichtig sind. Sei es nur, weil eine Versicherungsnummer angegeben werden soll oder Vertragskonditionen gecheckt werden müssen – in der Hoffnung, dass die Zahnzusatzversicherung jetzt auch greift.

Wer sich also schon ein paar Mal unter Zeitdruck und schlechtem Gewissen durch Papierberge gewühlt hat, wird es nicht bereuen, diesen Text gelesen zu haben. Hier dreht sich nämlich alles um die Verwaltung von Versicherungsunterlagen. Ob auf dem herkömmlichen Weg oder doch digital – hier erfahren Sie, wie Sie im Handumdrehen und dauerhaft System, Struktur und Ordnung finden.

Organisation mit Excel: Das Beste aus beiden Welten?

Starten wir zunächst mit einer Lösung, die Ihnen die Möglichkeit gibt, die wichtigsten Daten und Fakten Ihrer Versicherungen digital zu erfassen und zu ordnen. Die Rede ist von einer halbdigitalen Verwaltung mithilfe von Tools wie etwa Excel.

Hierfür finden Sie online zahlreiche Vorlagen, wie beispielsweise die von Excel-vorlagen.net, die Sie kostenlos herunterladen können. Für die erfolgreiche Organisation tragen Sie einfach die wichtigsten Fakten wie Versicherungsart, Anbieter, Abschlussdatum, Kündigungsfrist und Kosten ein. In einem zusätzlichen Feld für Bemerkungen können Sie außerdem festhalten, in welchem Ordner Sie die Unterlagen aufbewahren.

Der Vorteil: Die einzelnen Dokumente müssen nicht unbedingt umsortiert werden, sondern können bleiben, wo sie sind (natürlich vorzugsweise in Ordnern). Das ist die Lösung für alldiejenigen, die Informationen gerne auf einen Blick erfassen und keine Leidenschaft für die Versicherungsablage über einzelne Unterlagen haben.

Die Bayerische Experten-Tipp:

Für die Digitalisierungsmuffel unter unseren Lesern kann dieser Tipp einfach zur analogen Variante umfunktioniert werden. Dafür die Vorlage einfach ausdrucken, per Hand ausfüllen und an der ersten Stelle Ihres Versicherungsordners abheften.

Digitale Verwaltung der Versicherungsverträge per App

Vielleicht geht die Abneigung gegen die Zettelwirtschaft bei Ihnen sogar noch einen Schritt weiter und Sie haben die Nase voll von vor lauter Versicherungsunterlagen nur so überquellenden Schränken und Schubladen? Dann könnten digitale Versicherungsmanager etwas für Sie sein. Denn auch Versicherungs-Apps wie zum Beispiel appsichern, GetSafe, Clark, Asuro und treefin bieten schnelle Lösungen und helfen Ihnen, sich eine Übersicht über Ihre bestehenden Versicherungspolicen zu verschaffen.

Tragen Sie hierzu einfach online ein, welche Art von Versicherung Sie bei welchem Anbieter abgeschlossen haben. Den Rest erledigt der Versicherungsmanager für Sie. Bis dieser alle Vertragsdaten aufbereitet hat, können einige Tage vergehen. Anschließend sind alle Daten zentral abrufbar und das Wälzen schwerer Aktenordner gehört der Vergangenheit an.

In der Regel handelt es sich bei den Angeboten jedoch nicht um reine Verwaltungs-Apps, mit denen der Nutzer ausschließlich Verträge, Daten und Policen verwalten kann. Sehen wir uns das Konzept also mal genauer an.

Gibt es Haken bei der (digitalen) Versicherungsverwaltung?

Die modernen Apps fungieren als Versicherungsmakler, die ihren Kunden verschiedene Produkte empfehlen. Für jeden Abschluss erhalten sie seitens des Versicherungsunternehmens eine Provision. Mag sich das für manchen noch nach einem legitimen Konzept anhören, läuten bei dem anderen vermutlich bereits die Alarmglocken.

Denn für diesen Service bezahlen Sie in der Regel auch mit Ihren Daten. Schließlich muss vor der Nutzung ein Makler-Mandat auf die App übertragen werden. So werden Ihre Versicherungsdaten wie auch persönliche Informationen zu Wohnort, Familienstand und Einkommen vom Anbieter gespeichert.  Auch wichtig: Ein bestehendes Makler-Mandat wird durch den Übertrag auf digitale Versicherungsmanager gekündigt. Sollten Sie bis dato also bereits einen Makler Ihres Vertrauens gehabt haben, ist dieser nicht länger Ihr Ansprechpartner bei Versicherungsfragen.

Halten digitale Versicherungsverwaltungs-Lösungen, was sie versprechen?

Durch die Übergabe der weitreichenden Befugnisse an die Anbieter digitaler Lösungen für die Verwaltung Ihrer Versicherungspolicen entstehen Ihnen natürlich auch eine Reihe an Vorteilen:

  • Übersichtlichkeit: Durch die digitale Versicherungsverwaltung mit einer App, Webseite oder auch Software können Sie all Ihre abgeschlossenen Verträge zentral einsehen und verwalten. Viel mehr als ein paar Klicks braucht es nicht.
  • Ortsunabhängigkeit: Als Nutzer sind Sie für die Verwaltung und den Abschluss neuer Verträge nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Ihnen fällt noch in der Badewanne ein, dass Sie die Versicherungssumme Ihrer Hausratversicherung (Lohnt die sich?) für Sturmschäden nach oben korrigieren wollten? Mit den digitalen Lösungen kein Problem!
  • Kosteneinsparung: Nutzer digitaler Lösungen wissen genau, welche Verträge zu welchen Konditionen sie mit welchem Versicherungsunternehmen abgeschlossen haben. Sie können Angebote besser vergleichen Auch die meisten Apps weisen auf ein mögliches Einsparpotential hin und wo ein Wechsel Ihren Finanzen schmeichelt
  • Versicherungsschutz unter der Lupe: Experten und Algorithmen checken Ihre Unterlagen auf Schwachstellen, die Sie vielleicht nie entdecken würden. Lücken im Versicherungsschutz können so geschlossen werden

Neben (versicherungs-)unabhängigen Anbietern gibt es auch Versicherungen, die eigene Apps zur Verwaltung anbieten.

Versicherungen mit Kombiversicherungen verwalten: Effektiv und übersichtlich

Zum Schluss haben wir noch eine Lösung für alle, die eher mit der Tatsache hadern, bis dato zu wenig in die Vorsorge und Versicherungsschutz investiert zu haben. Stehen bei Ihnen in der nächsten Zeit einige Versicherungsabschlüsse an, lohnt es sich häufig, sich die beliebten Kombiversicherung genauer anzusehen.

Die fassen je nach Anbieter mindestens zwei Versicherungen in einem Vertrag zusammen. Dazu kommen jede Menge mögliche Zusatzbausteine, so dass die Grenze nach oben fast offen ist. Bei anderen Versicherungen sind es sogar bis zu acht Versicherungen, die sie in nur einer Police zusammenfassen können. Dabei profitieren Versicherte von einigen Vorteilen.

Insbesondere, wenn man allein aus organisatorischen Gründen bei nur bei einem Anbieter versichert sein möchte, besteht Sparpotential. Dazu: Sie können die Versicherungsbausteine meist umfassend auswählen und zusammenfassen, haben also einen großen individuellen Rundumschutz nach eigenem Gusto. Wer zum Beispiel Hausrat- und Haftpflichtversicherung als Kombiversicherung abschließt, bezahlt weniger als bei zwei getrennten Verträgen. Während der Verwaltungsaufwand durch einen statt mehreren Versicherungsverträgen also geringer wird, wird der Überblick größer. Und für alle Fälle gibt es den gleichen Ansprechpartner.

Wenn wir in Ihnen nun die Motivation entfacht haben, mehr Ordnung in die Ablage Ihrer Versicherungsunterlagen zu bringen, dann legen Sie doch am besten gleich los!