Gute Mittel gegen Langeweile im Ruhestand: Die besten Tipps für Senioren, die noch nicht zum „alten Eisen“ gehören

Wer frisch in den wohlverdienten Ruhestand geht, hat heute häufig ein Luxusproblem. Denn meist (oder zumindest hoffentlich!) erfreuen sich Körper und Geist noch bester Gesundheit – und das ist gut so. Wer dann „plötzlich“ in Rente kommt, hat auf einen Schlag jede Menge Freizeit. So ungefähr 40 Stunden mehr als zuvor im Arbeitsleben – und darauf kann (und sollte) man sich vorbereiten.

Ein Renteneintritt mit dem 65. Lebensjahr bedeutet nämlich im besten Fall, dass noch etwa 20 Jahre Zeit für jede Menge sinnstiftende oder kreative Aktivitäten bleiben! Und das sind doch eigentlich schöne Aussichten, oder?

Damit Ihnen im Ruhestand keine Langeweile und kein emotionales Loch drohen, haben wir folgende Tipps und Tricks, um die Zeit ohne berufliche Pflichten spannend zu meistern. Konkret gehen wir für Sie folgende Fragen nach:

  • Wie gelingt der Übergang von der Berufstätigkeit zur Rente gut?
  • Was eignet sich gegen Langeweile im Ruhestand?

Dazu geben wir konkrete Anregungen, welche Unternehmungen ein Gewinn für Ihren Ruhestand sein können und wie Sie sich körperlich und geistig am besten fit halten. Und keine Sorge: Dabei geht es auch garantiert nicht um Canasta, Boccia und andere typische „Alte-Leute-Hobbys“.

Wie kann ich mich gut auf meinen Ruhestand vorbereiten?

Heutige Senioren haben einen großen Vorteil: Verglichen mit früheren Generationen sind Sie zu Rentenbeginn oft wesentlich fitter und haben somit mehr Energie für selbstgewählte Aktivitäten übrig. Besonders beim Übergang vom Beruf zum Ruhestand droht viele daher schnell (zum Glück nur sprichwörtlich) die Decke auf den Kopf zu fallen. Denn ein spätes Frühstück, ein sorgenfreier Mittagschlaf und ein Spaziergang rund ums Haus als tägliche To-Do-Highlights sorgen in der Regel schon nach kurzer Zeit für Verdruss durch Eintönigkeit – und sind auf Dauer auch nicht jedermanns Sache.

Für den zufriedenen Lebensabend sollten Sie daher bereits vor dem Renteneintritt ein paar gute Ideen sammeln. So endet die neugewonnene Freizeit nämlich nicht gleich in unschönen Erfahrungen wie einem „Bore-Out“ oder gar einer depressiven Verstimmung. Denn das kann durch das Fehlen einer funktionierenden Tagesstruktur und weniger sozialen Kontakten durchaus passieren. Zwar nicht häufig, aber zumindest von Zeit zu Zeit.

Das liegt vor allem daran, dass mit dem Wegfall der beruflichen Pflichten auch ein Problem einhergeht: Je weniger Aufgaben und Probleme es für einen Menschen tagtäglich zu bewältigen gibt, desto mehr können seelische, geistige und physische Gesundheit leiden.

Unser Tipp daher für jeden munteren Ruheständler: Fördern Sie sich regelmäßig durch Fordern! Damit erhalten Sie bis ins höhere Alter Ihre Leistungsfähigkeit und tun Ihrem Gesundheitszustand etwas wirklich Gutes.

Rechtzeig auf die Rente einstellen: Nicht von 100 auf 0!

Hat der Arbeitgeber keinen Einwand, kann es daher helfen, für den Einstieg in die Rentenzeit einen sanften Übergang zu wählen. Das heißt, die Arbeitszeit im Vorfeld schrittweise zu reduzieren – oder für den Ruhestand eine Beschäftigung auf Basis eines Minijobs abzusprechen. So ist es Ihnen möglich, sich besser auf die arbeitsfreie Zeit vorzubereiten.

 

Soziale Kontakte im Ruhestand ausbauen: Wichtig für das psychische Wohlbefinden

Suchen und erhalten Sie soziale Kontakte auch außerhalb der eigenen Familie gezielt aufrecht. Etwa mit ehemaligen Kollegen, aber auch außerhalb Ihres Arbeitsumfelds. Denn gerade Menschen von außen sind es, die für neue Impulse und Beschäftigung sorgen können und uns neuen Reizen aussetzen.

Speziell im höheren Alter kann das Fehlen eines gesicherten Umfeldes zu Einsamkeit und zu (erzwungener) Isolation führen. Und das ist etwas, das Sie unbedingt vermeiden sollten. Bleiben Sie also keinesfalls allein!

 

Wertschätzung im Ruhestand: Aufgaben und Herausforderungen beibehalten

Damit Ihr Wertschätzungsgefühl auch ohne konkrete berufliche Ziele keinen Schaden nimmt, ist es immer eine gute Idee, sich privat zu engagieren.

Etwa durch ein selbstbestimmtes Ehrenamt. So können Sie zum Beispiel bei karitativen Organisationen wie den Tafeln oder in Kindertagesstätten vor Ort nachfragen, ob Hilfe benötigt wird. Ein guter Ansprechpartner sind auch die Sozialverbände in Ihrer Nähe, die als Vermittler ehrenamtliche Tätigkeiten koordinieren. 

 

Geistig fit im Ruhestand: Mehr als Kreuzworträtsel und Sudoku

Auch kognitiv ist im Ruhestand noch längst nicht aller Tage Abend. Viele Universitäten bieten darum gezielt spezielle Studienplätze für wissbegierige Senioren an – auch ohne Abitur. Das Ganze führt zwar meist nicht zu einem neuen Abschluss. Aber gerade „Denksport“-Fächer wie Philosophie, Politikwissenschaften oder Geschichte sind nicht nur spannend, sondern auch oft die bessere Alternative zur Briefmarkensammlung.

Auch Musikinstrumente, Sprachen und Kochkurse könnten natürlich in den Vordergrund rücken. Und das alles ohne Druck, denn Sie machen das schließlich nur noch für sich. Also rein zum Vergnügen.

 

Träume, Wünsche und Vorhaben für den Ruhestand bewusstmachen

Wenn der Tagesablauf durch den Ruhestand durcheinandergekommen ist, bleibt viel Zeit für Aufgeschobenes. Die Rente ist nun Ihre Möglichkeit, genau diese Dinge nachzuholen!

Blicken Sie also zurück und erinnern Sie sich daran, was bisher alles zu kurz gekommen ist: Oper und Theater, ausgiebige Restaurantbesuche oder Kurztrips, Kino und andere Aktivitäten? Zumindest zeitlich sind Ihrer Kreativität kaum noch Grenzen gesetzt. Das heißt: Erfüllen Sie sich ersehnte Wünsche und starten Sie möglichst jeden Morgen mit dem Gedanken in den Tag, nun direkt etwas Wunderschönes tun zu können. Ein Plan ganz nach Ihrem Gusto hilft, die (gemeinsamen) Vorhaben zu strukturieren.

Problemen im Alter rechtzeitig vorbeugen: Fitte Aktivitäten für den Ruhestand wählen

Zusätzlich sollten Sie sich als Ruheständler bewusst machen, was die größten gesundheitlichen „Sorgenkinder“ im Alter werden könnten und aktiv versuchen gegenzusteuern. Denn Sturzgefahr, Gangstörungen, Mangelernährung und Demenz sind leider häufige Plagegeister in der goldenen Lebensphase. Sie erfahren hier darum zum Schluss, was Sie dagegen unternehmen können!

 

Mangelernährung: Im höheren Alter oft ein Problem

Während des "Rentnerdaseins" kommt Mangelernährung häufiger vor als Sie denken. Jeder zwölfte 60-jährige leidet darunter. Und mit zunehmendem Seniorenalter steigen die Zahlen weiter an. Unbehandelt kann eine Mangelernährung zu Folgeerkrankungen wie Muskelschwäche führen. So lange Sie als rüstiger Ruheständler fit ist, sollten Sie also aktiv Gegenmaßnahmen einleiten.

Was Sie tun können? Sich ein wenig mit Ernährung beschäftigen. Denn Mangelernährung droht dann, wenn über die tägliche Nahrung zu wenig lebenswichtige Energie oder Nährstoffe zugeführt werden. Der gesunde Körper benötigt nicht nur ausreichend Vitamine, sondern auch Fette, Mineralstoffe, Kohlenhydrate und Eiweiß. Durch den bewussten Umgang mit Lebensmitteln oder einem Kochkurs können Sie darum gut einer einseitigen Ernährung frühzeitig entgegen wirken – und der Gefahr chronischer oder akuter Alterserkrankungen vorbeugen.

 

Unsicherer Gang: Das hilft gegen Sturzgefahr und Gangstörung im Ruhestand

Im deutlich fortgeschrittenen Alter werden auch Probleme beim Gehen leider immer häufiger. Das sind zwar in der Regel normale Alterserscheinungen und meist muss kein ernsthaftes Problem dahinterstecken. Dennoch bringt das Symptom des schwerfälligeren Gehens eine Verminderung der Lebensqualität mich sich. Ein guter Grund, die ersten (noch) fitten Jahre im Ruhestand zu nutzen und durch die Wahl kluger Hobbys vorzubeugen. Ein gutes Mittel liegt auf der Hand: Sie sollten darum Ausdauer, Koordination und Kraft stets stärken. 

Spaßige Sportarten wie zum Beispiel (Eis-)Stockschießen eignen sich daher perfekt. Der Sport aus der Alpenregion mag im fernen Hamburg vielleicht etwas exotisch klingen. Ist aber für jedes Alter geeignet und hilft durch seine Vielseitigkeit, drohenden Probleme vorzubeugen. 

Und das Beste: Im Gegensatz zum „echten“ Curling braucht man zum einfachen Stockschießen keine Eisbahn, sondern im Grunde nur einen einigermaßen flachen, ebenen Untergrund. Darüber hinaus weckt Stockschießen durch sein geselliges Wesen nicht nur den Ehrgeiz und schafft Freundschaften. Der Sport kann zudem bis ins hohe Alter ausgeübt werden und schult durch die fordernde Technik auch Motorik, Konzentration und Koordination. Defizite werden somit ausgeglichen, die Ausdauer bleibt erhalten.

 

Gegen Demenz im Ruhestand: So können Sie (ein wenig) vorbeugen

Ein bedachter und guter Lebensstil kann gegen Demenz helfen. Auch hier hilft vor allem eine gesunde Lebensweise, so die Empfehlungen der WHO zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen:

Körperliche Aktivität: Nummer 1 der WHO-Empfehlung

Auch hier ist wieder Bewegung gefragt! Die wissenschaftlichen Experten empfehlen mindestens 150 Minuten Aktivität im Alter, am besten auf drei Einheiten pro Woche verteilt. Je nach eigenem Fitnesszustand sollte man die Ausdauer durch Training stärken. Zudem sollten Sie ein wenig Krafttraining machen. Sport in der Freizeitgestaltung ist damit nicht nur alles andere als langweilig, sondern auch ein gutes Äquivalent zum bisherigen Berufsleben!

Rauchen und Alkohol: Weniger ist mehr

Alkohol und Rauchen gehören zu den größten Risikofaktoren für Krankheiten wie eine Demenz. Auch im hohen Alter sollten Sie daher Abschied von den qualmenden „Lungentorpedos“ halten. Und wer hätte es gedacht: Auch übermäßiger Alkoholkonsum schädigt unseren Körper. Vor allem das Gehirn leidet unter der alkoholischen Vernebelung. Gegen ein gelegentliches Glas Rotwein in geselliger Runde ist aber natürlich absolut nichts einzuwenden.

Gesunde Ernährung: Auch hier winkt der Kochkurs

Vor allem eine ausgewogene und mediterrane Ernährung kann laut den Wissenschaftlern der WHO das Demenzrisiko senken. Einer Mangelernährung – und dem damit verbundenen Verlust wichtiger Nährstoffe – sollten Sie also auch durch die passende Nahrungsaufnahme vermeiden. Viel frisches Obst und Gemüse, Fisch und Vollkornprodukte sollten darum auch im Alter regelmäßig auf der Speisekarte stehen.

Geistig aktiv bleiben und soziale Kontakte pflegen

Wer viel erlebt, diskutiert, lacht und sich austauscht, also aktiv am Leben teilnimmt, hält das Gehirn auf Trab. Gesellschaftliche Kontakte sind darum auch ein Mittel, um sich einer potenziellen Demenz zu erwehren.

Doch auch in den eigenen vier Wänden können Sie Ihr Gehirn fit halten – durch Training. Einfache Dinge wie das Spielen eines Instruments tragen schon dazu bei, das Gehirn zu trainieren, genau wie übrigens puzzeln. Wichtig ist auch, Routinen im Alter zu vermeiden. Sie sollten daher kognitiv keinesfalls müde werden. Ein Kurs an der Universität, eine neue Sprache und Geselligkeit helfen auch hier!

Sie sehen: Auch im Rentenalter warten noch jede Menge spannende Freizeitaktivitäten und Unternehmungen. Wichtig ist nur, in diesem Lebensabschnitt Prioritäten zu setzen und sich seine Wünsche und Ziele klar zu machen. So bleiben Sie noch lange Jahre glücklich und (gefühlt) das ein oder andere Jahrzehnt jünger – und können sich auf den wohlverdienten Ruhestand absolut freuen!