Lohnt sich ein Elektroauto? Und wenn ja: Für wen?!

Feinstaub, Umweltzonen, Diesel-Fahrverbote, steigende KFZ-Steuern und Benzinkosten: die „Schlinge“ um den Hals des (Achtung: Wortwitz!) „Otto-Normal-Autofahrers“ scheint sich immer weiter zuzuziehen. Doch was sind die Alternativen – und worauf kommt es bei den plötzlich so angesagten Elektro-Fahrzeugen eigentlich an?

  • Sind Elektrofahrzeuge wirklich die einzige zukunftssichere Lösung?
  • Wie stark entlasten sie die Umwelt tatsächlich?
  • Werden die Emissionen beim Elektroauto womöglich nur umverteilt?

Wir gehen den Grundfragen rund um das emissionsfreie Autofahren im 21. Jahrhundert einmal ganz genau auf den Grund und versuchen, etwas Licht in den (abgasfreien) Nebel der automobilen Zukunftstechnologien zu bringen.

Elektroautos lösen das Feinstaub-Problem... oder etwa nicht?

Feinstaub ist ein Problem. Soweit sind sich nahezu alle namhaften Automobil- und Umweltexperten einig.  Woher die Belastung mit den schädlichen Mikropartikeln in unseren Städten allerdings kommt – und wie sie sich in den Griff bekommen lassen könnte: Darüber herrscht ein erbitterter Streit.

Denn während die einen davon überzeugt sind, dass einzig und allein der Schadstoffausstoß der Verbrennungsmotoren für die Misere verantwortlich ist, haben die anderen einen weiteren – ihrer Meinung nach – deutlich wichtigeren Grund für das Emissionsproblem ausgemacht. Sie glauben, dass nicht der katalysierte Kraftstoffverbrennungsprozess die Feinstaubpartikel erzeugt, sondern viel mehr der Abrieb von Bremsen, Reifen und Straßenbelag. Das Problem: In diesem Fall würde auch ein Umstieg auf Elektrofahrzeuge keine signifikanten Verbesserungen bringen. Rollen, bremsen und Straßen nutzen müssen die schließlich auch.

Doch ganz gleich, wer nun Recht hat beim Thema „Feinstaub“: Auf politischer Ebene erfreuen sich Elektrofahrzeuge nach Jahren der regelrechten „Missachtung“ einer immer größeren Beliebtheit. Das liegt vor allem auch daran, dass die EU immer strengere Grenzen für die nationalen CO2-Emissionen ihrer Mitglieder festlegt.

Gut zu wissen!

Derzeit wird die Anschaffung eines Elektroautos staatlich mit 4.000 EUR bezuschusst. Und wer sein neues Fahrzeug noch bis Ende 2020 zulässt, muss zudem ganze zehn Jahre lang keine KFZ-Steuer bezahlen.

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Doch denken wir schon einmal einen Schritt weiter: Was erwartet uns in einem Szenario, in dem die Antriebsenergie unserer Straßenflitzer größtenteils aus leistungsstarken, schweren und (leider) bisher nicht sonderlich gut wiederverwertbaren Akkus stammt? Auch hier sind sich die meisten Experten, Zukunfts- und Mobilitätsforscher erst einmal wieder größtenteils einig: Es wäre ein spürbarer Schritt in die richtige Richtung. Denn schließlich handelt es sich bei Strom um eine Energieform, die sich (grundsätzlich) rein ökologisch gewinnen ließe. Wie gesagt: Grundsätzlich. Ein weiterer Vorteil wäre – zumindest in Mobilitätsfragen – die zunehmende Unabhängigkeit vom Erdöl, das als fossiler Brennstoff immer knapper (und teurer) wird.

Der Haken: In einer Straßenlandschaft, in der eine überschaubare Anzahl von „E-Pionieren“ unterwegs ist, funktioniert das sehr gut. Soll aber der Großteil aller Fahrzeuge durch vorproduzierten Strom betrieben werden, steigt der Gesamtbedarf schnell in nachhaltig nur schwer erzeugbare Höhen – jedenfalls aktuell. Wird die Nachhaltigkeit bei der Stromgewinnung aber erstmal vernachlässigt, könnte das vermeintlich grüne E-Auto schnell zur Belastung für Mensch und Natur werden.

Aber genug der Schwarzmalerei. Denn wir sind überzeugt: Stimmen auch die Rahmenbedingungen, wird das Elektroauto zum vollen Erfolg – für Menschen, Stadtplaner, Autohersteller und die Natur!

Dringend nötig: Bessere Infrastruktur, leistungsfähige(re) Akkus & viel mehr „grüne“ Energie

Elektrofahrzeuge sind nur ein Teil im komplizierten ökologischen Gesamtpuzzle. Das Primärziel muss deshalb sein, noch viel mehr nachhaltigen Strom zu produzieren. Ein möglicher Anreiz wäre die Subvention von Photovoltaikanlagen für die Dächer von Carports und Garagen. Übrigens eine Idee, die schon in einigen Bundesländern und Gemeinden tatsächlich praktiziert wird. Der Vorteil: Autofahrer könnten so in Zukunft zu umweltfreundlichen „Energie-Selbstversorgern“ werden.

Elektroautos sind wie geschaffen für (die meisten) Alltagsfahrten

Und dann wäre da (noch) das Problem mit der eher geringen Reichweite, die viele potenzielle E-Auto-Käufer zurückschrecken lässt. Denn leider macht auch ein komplett geladener Akku nach wenigen Hundert Kilometern schlapp. Um weiterfahren zu können, werden dann sogar an „Schnellaufladesäulen“ mindestens 30 bis 60 Minuten fällig. Urlaubsfahrten können sich so ziemlich ziehen. Noch.

Geht es dagegen um das tägliche Pendeln, den Wochenendeinkauf, das Abholen der Kinder oder einen Kurztrip aufs Land, sind auch heutige Elektroautos schon perfekt geeignet. Zudem gibt es gerade in vielen Ballungszentren immer mehr öffentliche Ladestationen – oft sogar mit kostenlosem Öko-Strom.