Welche Versicherungen brauche ich als Student?

Das Studium ist der Beginn eines neuen und spannenden Lebensabschnitts. In dieser aufregenden Zeit warten viele Veränderungen auf junge Menschen. Wir geben einen Überblick zu allen wichtigen Versicherungen.

Die Must-Have-Versicherungen während des Studiums

Auf den ein oder anderen Zusatz an Sicherheit kann und sollte man in keinem Fall verzichten. Denn der Schaden, der bei einer fehlenden Absicherung entsteht, kann im schlimmsten Fall existenzzerstörend sein – und vor allem bei dem kleineren Budget eines Studierenden großen Schaden anrichten.

Deshalb sollte man sich als Studierende(r) mit den folgenden zwei Versicherungen besser früher als später beschäftigen.

#1: Die (gesetzliche) Krankenversicherung für Studenten

Um eine Kranken- und Pflegeversicherung kommt während des Studiums niemand herum. Denn diese ist für Studenten bis 30 Jahre gesetzlich verpflichtend. Und das nehmen staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen natürlich auch ernst: Hier muss man bei der Immatrikulation eine Versicherungsbescheinigung der eigenen Krankenkasse vorlegen, sonst kann einem die Einschreibung ins Wunschstudienfach verweigert werden. Das sollte Grund genug sein, sich schon vor der Ersti-Woche Gedanken über die eigene Krankenversicherung zu machen.

Aber keine Sorge! Damit die Vorfreude auf das beginnende Studium nicht zu kurz kommt, haben wir alle Regelungen zur Krankenversicherung kurz und knapp zusammengefasst.

  • Im Regelfall ist erstmal alles gut!

Die meisten Studenten sind zu Beginn ihres Studiums unter 25 Jahre alt. Wenn das der Fall ist, muss man sich (erstmal) wenig Gedanken um die eigene Krankenversicherung machen. Denn bis zur Vollendung des 25. Lebensjahrs sind Studierende über die Familienversicherung – vorausgesetzt eine solche ist vorhanden – kostenlos mitversichert.

  • Und was machen Spätstarter?

Für alle, die sich nach dem 25. Lebensjahr oder nachdem sie schon voll gearbeitet haben für ein Studium entschieden, wird es ein wenig schwieriger. Denn sie können leider nicht mehr die Vorzüge der Familienversicherung genießen und müssen sich eigenständig um eine gesetzliche Krankenversicherung kümmern. Einen Lichtblick gibt es aber trotzdem: Bis zum 30. Lebensjahr zahlen Studierende aufgrund der studentischen Krankenversicherung verhältnismäßig kleine Beiträge für ihren Schutz im Krankheitsfall. Dieser Beitrag ist zwar von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, der Durchschnitt liegt momentan jedoch bei (nur) knapp 72 Euro im Monat, allerdings noch ohne Pflegeversicherungsbeitrag. Diese Regelung gilt übrigens auch, wenn man während des Studiums das 25. Lebensjahr überschreitet. Aber auch hier gibt es manchmal noch ein „Schlupfloch“…

  • Was gilt für „alte“ Uni-Hasen?

Ab dem 30. Geburtstag ist es leider vorbei mit den Vergünstigungen. Gleiches gilt auch, wenn man das 14. Fachsemester abgeschlossen hat, ein Ende des Studiums aber noch nicht in Sicht ist. Ab diesem Zeitpunkt endet nämlich die studentische Krankenversicherung. Aber: In Ausnahmefällen – etwa bei schwerwiegenden Krankheiten – kann diese Regelung ausgesetzt und der Anspruch auf Vergünstigungen bis zum 37. Lebensjahr verlängert werden.

#2: Die Haftpflichtversicherung – auch für Studenten wirklich wichtig!

Keine Pflicht, aber trotzdem ein absolutes Muss: Die Haftpflichtversicherung. Denn schon ein kleiner unaufmerksamer Moment kann zu einem ganz schön großen Schaden führen. Aus Versehen das Handy eines Kommilitonen fallen gelassen oder in der Mensa den Sitznachbar mit heißem Kaffee überschüttet – alles schon passiert. Und wirklich kein Spaß!

Solche Missgeschicke können nämlich ganz schön teuer werden. Denn für Schäden an Dritten muss der Verursacher immer haften – sei es mit oder ohne Vorsatz. Was viele jedoch nicht wissen: Man haftet nicht nur mit dem jetzigen, sondern auch mit dem zukünftigen Vermögen für entstandene Schäden. Kommt es hart auf hart, ist sogar der (lebenslange) finanzielle Ruin in einer solchen Situation ohne Haftpflichtversicherung gar nicht so abwegig. Just sayin‘.

Also: Auch als Student sollte man unbedingt checken, ab man als Verursacher eines Haftpflichtschadens noch über eine etwaige Familienversicherung abgesichert ist – oder besser eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen sollte. Falls man tatsächlich nicht mehr über die Familienhaftpflicht versichert ist, gilt: So schnell wie möglich eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen.

Wer dabei unsere folgende Checkliste beachtet, kann auch bei kaputten Handys, über Kommilitonen verteilten Heißgetränken und schlimmeren Missgeschicken (zumindest finanziell) einigermaßen entspannt bleiben – versprochen!

  • Ist die Deckungssumme hoch genug?
    Besonders bei Personenschäden können Kosten in Millionenhöhe entstehen – etwa wenn die zu Schaden gekommene Person berufsunfähig wird, schwerwiegende Verletzungen davonträgt oder sogar stirbt. Wer bei der Deckungssumme der eigenen Haftpflichtversicherung spart, muss die Differenz aus eigener Tasche zahlen. Damit das nicht passiert, sollte diese deshalb bei mindestens fünf Millionen Euro liegen. Aber generell gilt: Je höher, desto besser!
  • Welche Schäden werden abgedeckt?
    Eine Haftpflichtversicherung – egal, ob für Studenten oder andere Personen – sollte optimalerweise sowohl Personen- als auch Sachschäden und so genannte Vermögensschäden abdecken. Ein Blick in die Versicherungsbedingungen bringt Klarheit!
  • Mit oder ohne Selbstbeteiligung?
    Studenten sind finanziell meist eher – naja, etwas klamm. Wie gut, dass eine hohe Selbstbeteiligung den Versicherungsbeitrag merklich senken kann, oder? Aber Vorsicht: Die Versicherung wird dann zwar billiger, im Schadensfall wird man aber auch selbst (etwas) mehr zur Kasse gebeten. Ist eine persönliche Entscheidung!
  • Ist eine Ausfalldeckung vorhanden?
    No risk, no fun? Besser nicht. Denn wird man selbst geschädigt – und hat der Verursacher keine ordentliche Haftpflichtversicherung – kann es wirklich bitter werden. Wo kein Geld ist, kann man ja leider auch nichts holen. Eine Ausfalldeckung in der eigenen Haftpflichtversicherung springt deshalb genau in diesem Fall ein. Ist zwar wieder mit ein wenig mehr Beitrag verbunden, kann aber im Fall der Fälle wirklich Leben retten – zumindest als Geschädigter nach einem unversicherten Haftpflichtfall.

Für alle Studenten, die rundum abgesichert sein wollen: Da geht noch was!

Neben den absoluten „Basics“ gibt es aber natürlich noch eine Reihe weiterer Gefahren, gegen die man sich absichern kann – und sollte, wenn es die studentischen Finanzmittel zulassen. Denn oft gilt: Wer früh anfängt, zahlt später deutlich weniger.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Braucht doch kein Student…oder doch?

Klar, gerade am Anfang des Studiums scheint das Berufsleben noch in weiter Ferne zu liegen. Damit kann man sich doch beschäftigen, wenn es so weit ist, oder? Naja, nicht so ganz. Denn bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung gilt ganz besonders: Je geringer das Eintrittsalter, desto billiger ist der monatliche Beitrag.

Warum? Ganz einfach: Im Normalfall ist man während des Studiums in der Blütezeit seines Lebens und gesundheitlich in einem super Zustand – das danken viele Versicherungen (wir übrigens auch) mit geringen Monatsbeiträgen während des Studiums.

Hausratsversicherung: Auch für die Studentenbude?

Für viele Studenten bedeutet der Studienstart, endlich auch wohntechnisch auf eigenen Füßen zu stehen. Und ja, es klingt zwar blöd, aber: Für viele ist das Leben in den eigenen vier Wänden zunächst absolut neu und ungewohnt – ganz zu schweigen von den zahlreichen „Alltagsfallen“, die es im eigenen Haushalt zu überwinden gilt. Da schäumt plötzlich die Waschmaschine über, auf dem Herd fangen die leckeren Dosenravioli Feuer oder man vergisst, das Badewasser abzudrehen. Ist zwar nicht der Regelfall, aber ohne Hausratversicherung trotzdem vor allem eines: TEUER!

Reisekrankenversicherung: Auch für Studenten mit Fernweh ein Muss!

Ein Auslandssemester macht sich nicht nur gut im Lebenslauf, es steckt auch voller Erfahrungen und neuer Freundschaften. Kein Wunder, dass sich viele Studierende für das Semester an einer ausländischen Uni entscheiden. Vor lauter Vorfreude und Fernweh sollte man jedoch nicht den passenden Versicherungsschutz vergessen.

Denn wenn es dann doch zu einem Unglücksfall kommt, kann das Abenteuer schnell zum Alptraum werden und ein großes Loch in das Studienbudget reißen. So benötigt man auch als Student auf jeden Fall immer dann eine Auslandsreisekrankenversicherung, wenn einen die studentische Auslandserfahrung in ein Nicht-EU-Land führt. Denn wird man dort krank oder hat einen Unfall, schützt auch die (gesetzliche) Krankenkasse nicht vor den womöglich horrenden Behandlungskosten. Wichtig: Auch ein möglicher Krankenrücktransport sollte von der Versicherung gedeckt werden.

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