Checkliste: So machen Sie Ihr E-Bike fit für den Frühling

Bei vielen Familien standen die Fahrräder über den Winter im Keller und warteten auf ihren Einsatz im Frühjahr. Der kommt nun zum Glück endlich wieder mit Siebenmeilenstiefeln näher – weshalb besonders für das Pedelec oder das E-Bike ein kleiner Frühjahrscheck ansteht! Denn nicht nur das Fahrrad, besonders das E-Bike braucht eine gewissenhafte Pflege und Wartung vor dem Start in die neue Saison. Immerhin hat das batteriebetriebene Fahrrad nicht nur Kette, Ritzel, Reifen & Co. wie ein „gewöhnlicher“ Drahtesel, sondern natürlich auch einen Akku, der es mit Energie versorgt!

Was Sie für den „großen E-Bike-Check“ im neuen Jahr wissen müssen, zeigen darum wir. Und beantworten dabei die wichtigsten Fragen rund um das frühlingshafte Thema:

  • Warum sollten Sie Ihr E-Bike im Frühling durchchecken?
  • Was am E-Bike sollten Sie unbedingt überprüfen?

E-Bike im Frühling durchchecken: Warum?

Das E-Bike ermöglicht ab dem Frühjahr nicht nur endlich wieder spannende Fahrradtouren mit der Familie, sondern bietet ganz klar auch eine gesunde Alternative für den Öffentlichen Nahverkehr oder das Auto. Das heißt: Das elektrische Rad wird nun wieder viel genutzt werden! Deshalb ist es klar, dass die Verkehrssicherheit beim E-Bike an allererster Stelle stehen sollte.

Den Frühjahrscheck sollten Sie dabei nicht allzu spät angehen. Falls nämlich etwas sein sollte oder sogar ein Ersatzteil gebraucht wird, kann das wertvolle Zeit für die erste Tour oder die sportliche Fahrt zur Arbeit kosten. Es ist darum immer eine gute Idee, den Frühlingscheck nicht auf die lange Bank zu schieben. Die gute Nachricht dazu gibt’s gleich vorab: Der Frühlingscheck dauert meist nicht wirklich lange, höchstens eine halbe Stunde.

Was sollte am E-Bike im Frühjahr unbedingt geprüft werden?

Bevor es an den E-Bike-Check geht, sollten Sie das Pedelec oder E-Fahrrad erst einmal putzen. Das hat einen guten Grund: So sehen Sie während der Inspektion am besten, wo und ob überhaupt etwas kaputt ist. Oder ob sich an einer Stelle Ihres elektrischen Radls Rost angesiedelt hat.

Um Ihr Fahrrad sauber zu bekommen, nutzen Sie in diesem Fall optimalerweise einen Lappen, eine Zahnbürste oder einen groben Pinsel – aber keinen Hochdruckreiniger! Letzterer kann nämlich den Schmutz in tiefste Ecken des Gestells befördern, wo Sie ihn kaum noch herausbekommen. Außerdem können Motor und Akku durch den harten Strahl beschädigt werden.

die Bayerische Ratgeber Allround Check Bike

Checkliste: So wird Ihr E-Bike frühlingsfit

Räder: Mantel und Schlauch des E-Bikes checken

Je länger Ihr Pedelec im Keller geschlummert hat, desto mehr Druck haben die Radreifen verloren. Das ist nicht gut, aber ganz normal. Hier sollten Sie darum direkt mit dem Frühjahrescheck beginnen. Ein mangelnder Reifendruck kann sich nämlich auch negativ auf die Akku-Reichweite auswirken. Im Klartext: Zu geringer Reifendruck reduziert diese durch den erhöhten „Kraftaufwand“.

Da Ihr Rad vor dem großen Frühlings-Check geputzt wurde, können Sie den empfohlenen Reifendruck zum Glück direkt finden. Die meisten Hersteller führen nämlich an der Seitenflanke des Reifens den empfohlenen Maximal- und Minimaldruck auf. Mit einer Druckluftpumpe ist der entsprechende Reifendruck dann schnell erreicht. Sofern Sie selbst solch eine Fahrradpumpe nicht besitzen, hilft Ihnen der Fahrradhändler Ihrer Wahl bestimmt gerne weiter: Die Pumpen stehen häufig als Serviceangebot vor dem Laden und können kostenlos genutzt werden.

Sollte Ihnen beim Aufpumpen auffallen, dass die Reifen rissig, porös oder spröde wirken, sollten Sie für einen neuen Mantel oder Schlauch sorgen. Das gilt besonders bei mangelnder Profiltiefe des Mantels, denn das kann – wie beim Auto – ein Sicherheitsrisiko sein. Bei unter 1 Millimeter Profiltiefe sollten Sie darum unbedingt einen neuen Radmantel kaufen, anstatt damit weiter zu fahren.

Gut zu wissen:

Für ein E-Mountainbike wird meist ein Reifendruck um die zwei Bar empfohlen, für ein City-E-Bike dagegen etwa drei bis vier Bar. Generell gilt: Umso schmaler der Reifen, desto höher muss der Luftdruck sein!

Wartung der Bremsen: Freie Fahrt mit größtmöglicher Sicherheit

Wenn Sie die Reifen des Bikes gecheckt haben, sollten Sie anschließend zu den Bremsen übergehen. Kommt es hier zu einem Problem, kann das sonst bekanntlich schnell böse enden. Bei der Bremsanlage sollte darum stets alles stimmen. Doch wie können Sie das bei Ihrem E-Bike überprüfen?

Egal ob Felgen- oder Scheibenbremsen, Verschleiß kann es immer geben. Und den erkennen Sie so:

  • Werfen Sie einen Blick auf die Bremsbacken: Können Sie hier keine Prüfrillen mehr entdecken, müssen neue Bremsscheiben her. Zusätzlich sollten Sie vor der ersten Fahrt die Bremsen testen. Lassen sie sich leicht betätigen und reagieren sie schnell?
  • Haben Sie dagegen hydraulische Bremsen, so sollten Sie checken, ob sich an den Bremshebeln noch ein Druckpunkt befindet ist.
  • In jedem Fall sollten Sie beim „Test-Bremsen“ auch überprüfen, ob beide Bremsen etwa gleich stark reagieren. Ansonsten könnten Sie bei der nächsten Vollbremsung leicht aus dem Gleichgewicht geraten.

Haben Sie an den Bremsbelägen ein Problem festgestellt, sollten Sie optimalerweise zu einem Fachmann gehen. Zumindest, wenn Sie sich bei der Behebung des Problems unsicher sind – denn gerade an den Bremsen sollte wirklich alles stimmen.

Kette, Ritzel und Schaltung

Vor allem, wenn das eigene E-Fahrrad länger still und unbewegt im Keller stand, ist meist eine gründliche Reinigung der Kette notwendig. Nach dem Winter ist es sogar eine gute Idee, mit einer ausrangierten Spül- oder Zahnbürste Kettenblätter und Ritzel zu säubern, um anschließend neues Fett oder Öl aufzutragen. Eine solche „Ölung“ kann der Gangschaltung nie schaden. Auch nach der obligatorischen Fettung im Frühjahr sollten Sie das regelmäßige Kettenfetten übrigens nicht vergessen. Wenn Sie drei bis viermal die Woche mit Ihrem Bike locker pedalieren, können Sie etwa alle sechs Wochen Kettenfett nachtragen. 

Unser Tipp: Haben Sie infolge der Reinigung Ihre Fahrradkette neu geschmiert, lässt sich überflüssiges Fett mit einem Tuch leicht wieder abreiben. Denn haben Sie zu viel Schmiermittel aufgetragen, zieht das den Schmutz „magisch“ an. Zusätzlich sollten Sie an Ihrem Fahrrad natürlich prüfen, ob das Tretlager noch festsitzt und alle Schrauben am Sattel oder Lenker noch da sind, wo sie hingehören – und ebenfalls noch gut sitzen.

Akku und Bordcomputer am Fahrrad

Geht es um elektronische Bauteile wie Akku und Bordcomputer sollten man gerade beim Elektrofahrrad am besten auf einen Fachmann zurückgreifen. Der kann mit seinen technischen Geräten zum Beispiel die Akkukapazität prüfen. Außerdem hat er die Möglichkeit, den Bordcomputer mit neuen Updates zu versorgen, auch das können nicht alle Hobbymechaniker selbst. Als E-Bike-Besitzer sollten Sie solch einen Dienst etwa einmal im Jahr in Anspruch nehmen – dann wissen Sie im Anschluss zu 100 Prozent, ob mit Ihrem E-Bike alles in Ordnung ist.

Für den nächsten Winter – aber auch für kalte Frühjahrs-Tage – sollten Sie übrigens Folgendes für die richtige Lagerung des Akkus beachten. Denn gerade Lithium-Ionen-Akkus dürfen auf Dauer nicht bei tiefen Temperaturen gelagert werden.

  • Der Akku sollte über den Winter eher bei Raumtemperatur gelagert werden, also besser in der Wohnung.
  • Ähnlich wie bei nicht winterharten Pflanzen, können Sie aber auch einfach eine wärmende Schutzhülle um den Akku des E-Bikes wickeln.

Licht: Stimmt alles mit der Beleuchtung?

Neben der funktionierenden Bremsanlage ist natürlich auch die Beleuchtung beim E-Bike ein wichtiger Punkt. Zum einen, weil Sie dank des Elektro-Antriebs schneller fahren, zum anderen, da Sie in jedem Fall bei Nacht und Nebel von anderen Verkehrsteilnehmern gut gesehen werden wollen.

Sollte Ihre Beleuchtung nicht funktionieren, kann man das häufig auf den ersten Blick erkennen: Wenn Sie beschädigte oder lose Kabel in Richtung der Lichtanlage sehen, ist das meist der Grund. Hier hilft dann in der Regel allerdings nur die Werkstatt weiter.

Wer häufiger bei Dunkelheit mit seinem E-Bike unterwegs ist, kann übrigens auf Beleuchtungen mit speziellem Fern- und Abblendlicht zurückgreifen. Die gibt es seit einigen Jahren zum Montieren – das sorgt für zusätzliche Sicherheit!

Mit unseren Tipps und unserer Checkliste fürs E-Bike sollten Sie nun gut für die kommende Saison gerüstet sein – und ohne Probleme durch den Sommer radeln.