Enttarnte Grillirrtümer: Auf diese Ideen sollten Sie beim Grillen vielleicht besser verzichten!

Gerade nach den vergangenen, doch sehr strapazierenden Monaten können wohl die meisten von uns die richtig heiße Sommerzeit kaum noch erwarten. Die Tage werden länger, die Temperaturen wärmer und das Leben irgendwie besser. Gleichzeitig wächst das Verlangen, den lauen Sommerabend mit

  • saftigen Bratwürsten und medium rare gerösteten Steaks oder
  • gegrillten Tofu-Würstchen, Halloumi-Käse und Rosmarin-Kartoffel-Zucchini-Tomate-Paprika-Spargel-Feta-Pfännchen *einmal kurz Luft holen*

ausklingen zu lassen. Sollte auch Ihr Herz bei einer dieser beiden Alternativen höherschlagen, gehören Sie vermutlich zu den knapp 97 Prozent der Deutschen, zu deren Lieblingsbeschäftigung im Sommer das Grillen gehört.

Selbsternannte BBQ-Brutzelprofis finden sich dabei vermutlich in jedem Freundeskreis mindestens eine Handvoll. Schließlich standen die meisten von uns schon als Kind mit rußigen Wangen und etwas angekokelten Haaren neben dem Rost, während uns Papa seine ganz speziellen Grill-Tipps verriet. Noch heute bekommt deshalb das Fleisch auf dem Rost eine Bierdusche und wird gefühlt minütlich gewendet – soll ja schließlich gut für den Geschmack sein. Warum genau, wissen (und hinterfragen) wir schon gar nicht mehr. Irgendwas wird sich unser alter Herr schon dabei gedacht haben, oder?

Dass einige der akribisch verinnerlichten Weisheiten tatsächlich eher schlecht als recht zu einem positiven (und vor allem leckeren) Grillerlebnis beitragen, wissen vermutlich die Wenigsten. Grund genug für uns, die verbreitetsten Grillirrtümer mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Na, neugierig geworden? Das haben wir uns gedacht! Deshalb legen wir jetzt auch direkt mit unser "BBQ-Grilleinheit" los.
 

Grillirrtum #1: Ist es gut für den Geschmack, Fleisch mit Bier abzulöschen?

Das Bier in der Linken, die Grillzange in der Rechten, der glühende Rost mit all dem Fleisch, Fisch und Gemüse vor Ihnen. Und wenn unerwarteterweise doch mal eine Flamme nach oben sticht, wird diese einfach mit dem allzeit paraten Hopfensmoothie abgelöscht. So eine gewisse alkoholische Note durch ein Bier hat schließlich noch keinem Essen geschadet. Ist doch klar, oder?

Nein, leider nicht. Ganz im Gegenteil! Von dieser (vermeintlichen) Weisheit, so weit verbreitet sie auch sein mag, sollten Sie besser die Finger bei all Ihren Rezepten rund um das gesunde und gemütliche BBQ lassen! Denn durch das Bier spült man nicht nur die Marinade und Würzung vom Fleisch. Wenn man Pech hat, wirbelt die herabtropfende Flüssigkeit sogar Teilchen der Asche von der Holzkohle nach oben, die am Fleisch festkleben. Schon klar, einige unter Ihnen schwören sicherlich auf einen gewissen rauchigen Geschmack. Bei den Rußpartikeln handelt es sich jedoch keineswegs um Geschmacksverstärker, sondern vielmehr um wirkliche Schadstoffe für Ihre Gesundheit.

Daher lautet unsere Empfehlung an dieser Stelle: Das geliebte Bier ist im Magen des seriösen Auftrags-Grillers sicherlich besser aufgehoben als auf dem Rost und den Kohlen. Ihren Durst sollten Sie dabei aber natürlich immer nur in Maßen ablöschen. 
 

Grillirrtum #2: Schmeckt das Fleisch besser, wenn man es häufig wendet?

Auch dürfte sich der ein oder andere ertappt fühlen, wenn es darum geht, das Fleisch hin und her… und nochmal her- und hinzudrehen. Doch sein wir mal ehrlich: Bei dem Grillgut Ihrer Wahl handelt es sich doch nicht (oder höchstens in den seltensten Fällen) um einen Dönerspieß. Und daher sollten Sie auch diesen viel beschworenen Trick 17 gleich wieder verwerfen.

Fakt ist nämlich: Ein häufiges Wenden hat keinerlei Auswirkung auf den Geschmack. Oder das Aroma. Tatsächlich kann dadurch das Innere des gegrillten Fleisches sogar roh bleiben. Was sich zunächst nicht besonders appetitlich anhört, kann vor allem bei Huhn, Pute und anderen Geflügelsorten leider richtig gefährlich werden. Da diese Fleischarten bei zu geringer Hitze besonders anfällig für Keime oder auch Salmonellen sind, droht auch hier ein Gesundheitsrisiko.

Um das zu vermeiden, sollten Sie das Fleisch also nur einmal wenden. Am besten genau dann, wenn eine Seite bereits braungebraten ist. Das Beste: Dadurch bleibt auch noch viel mehr Zeit, um mit den Grillgästen zu quatschen.
 

Gut zu wissen:

Damit Ihnen beim Grillen kein Missgeschick passiert, zeigen wir Ihnen in unserem Grill-Ratgeber für Balkon und Garten, wie wirklich nichts schiefgeht!

Grillirrtum #3: Kann man die verkohlten Stellen einfach abschaben?

Huch, das Gespräch war wohl doch interessanter als zunächst gedacht, sodass nun einige der Leckereien total angebrannt sind? „Macht nichts!“ sagen wohl die meisten und kratzen die verkohlten Stellen einfach ab. Manche finden verbrannte Stellen sogar besonders aromatisch. Wenn auch Sie sich in diesem Szenario wiedererkennen, tut es uns sehr leid, Sie enttäuschen zu müssen. Denn auch hierbei handelt es sich um einen Trugschluss, der Sie im schlimmsten Fall mehr kosten könnte als einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge.

Denn wer Angebranntes häufiger zu sich nimmt, setzt sich einem gewissen Risiko aus. Durch chemische Reaktionen während des Verbrennungsprozesses entstehen Stoffe, von denen einige durchaus krebserregende Eigenschaften aufweisen.

Doch keine Sorge! Von einem einmaligen Verzehr geht noch keine akute Gefahr für Ihre Gesundheit aus. Vielmehr lässt sich der Verzehr kleinerer Mengen beim Grillen ja ohnehin kaum vermeiden. Und falls dann doch mal etwas (zu doll) anbrennt, sollte die betroffene Stelle durchaus großzügig abgeschnitten werden.
 

Die Bayerische Experten-Tipp:

Mit einer Versicherung gleich einen ganzen Strauß an Risiken absichern – auch beim Grillen? Das ist bei uns möglich! Mit der Meine-eine-Police können Sie zwischen vielen verschiedenen Bausteinen auswählen, um rundum abgesichert zu sein! 

Grillirrtum #4: Ist Gegrilltes vom Elektrogrill wirklich gesünder?

Wenn wir nun sowieso schon beim Thema „Gesundheit“ sind, können wir unser Grillgut doch auch gleich auf dem Elektrogrill brutzeln lassen. Die gibt es heute ja sogar als praktischen Tischgrill. Ist ja schließlich gesünder als so ein stinkender Holzkohlegrill. Klingt einleuchtend? Stimmt, ist aber leider trotzdem falsch!

Denn ja, Holzkohlegrills können durchaus gesundheitsschädlich sein. Die Übeltäter an dieser Stelle sind allerdings nicht der Grills an sich, sondern vielmehr die herabtropfenden Fette und Fleischsäfte von Wurst und Steak. Stichwort: Fettbrand. Und um diesen kommen Sie auch bei den meisten Elektrogrillmodellen nicht drumherum. Der Umstieg auf die elektronische Variante will also gut durchdacht sein. Daher gilt: Augen auf bei der Grillwahl.
 

Grillirrtum #5: Ist Grillen auf dem Balkon verboten?

Nun haben wir noch ein paar gute Neuigkeiten für die Städter unter Ihnen. Denn auch bei der Vorstellung, eine kleine Grill-Fiesta auf dem eigenen Balkon wäre verboten, handelt es sich um einen schlimmen Irrtum! Bundesweit einheitliche Gesetze gibt es aber trotzdem  nicht. Je nach Region gelten unterschiedliche Regelungen, die Sie besser überprüfen sollten, bevor Sie alle Ihre Freunde zusammentrommeln.

Auf einen Blick in den Mietvertrag und die geltende Hausordnung sollten Sie ebenfalls nicht verzichten. Sollte das Grillen auf dem Balkon seitens des Vermieters ausdrücklich nicht erwünscht sein, werden Sie hier auf jeden Fall die Antwort finden. Ein grundsätzliches Verbot ist aber häufig ohnehin nicht durchsetzbar.

Doch halt, war da nicht noch ein Punkt? Ach ja, die geliebten Nachbarn! Ob Sie einfach mal ein Würstchen zur Besänftigung rüber werfen oder doch lieber auf einen Elektrogrill umsteigen, um nicht durch Qualm, Rauch und Geruch zu nerven, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Fest steht jedoch: Rücksicht auf Ihre Nachbarn sollten Sie immer nehmen.

So, wir sind durch. Also: Mit dem Ratgeber, nicht gargradtechnisch! Auch wenn Sie nun vielleicht nicht mehr mit Bier ablöschen & Co., steht Ihrem perfekten Start in die Grillsaison überhaupt nichts mehr im Wege. Guten Appetit!